Gibt es noch Leser?
Endlich war der BMW zum Stillstand gekommen. Caro sah sich
hektisch atmend um. Ihr war schrecklich schwindelig. Für einen Moment kniff sie
die Augen zusammen. Und öffnete sie dann wieder.
„Semir? Semir?!“
Sie schüttelte den neben ihr im Gurt hängenden Semir an der
Schulter. Endlich konnte sie wieder klar sehen. Erschrocken starrte Caro auf
die Platzwunde am Kopf des Polizisten.
„Semir?“ fragte sie noch einmal aber nun ängstlich. Er war
doch nicht etwa…nein! Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein.
In diesem Moment hörte sie ein schmerzvolles Stöhnen von
ihm. Ihr viel ein ganzer Steinbruch vom Herzen. Ein Glück. Er lebte.
„Semir…Semir, wir müssen hier raus!“
Es kam keine Antwort. Caro biss sich auf die Lippen um die
Tränen zurück zu halten. Was sollte sie jetzt tun? Hauptsache klaren Kopf
bewaren, dachte sie sich.
Mit aller Kraft rammte sie die Schulter gegen die verbeulte
Tür. Einmal. Zweimal. Dreimal. Endlich gab sie scheppernd nach. Caro sprang aus
dem Wagen und sah nun auch schon die Flammen hinten am Wagen aufzüngeln. Sie
rannte zur Fahrerseite und versuchte nun auch hier die Tür zu öffnen. Mit aller
Kraft zog sie am Türgriff, aber nichts tat sich. Die Tränen rollten ihr über
die Wangen während sie verzweifelt versuchte Semir aus dem Auto zu befreien.
„Semir!“ schrie sie immer wieder verzweifelt, aber dieser
schien schon wieder bewusstlos zu sein.
Dann hörte sie schnelle Schritte hinter sich. Endlich,
dachte sie. Endlich schien sie jemand gehört zu haben.
„Schnell! Sie müssen mir helfen.“
Sie drehte sich um und erstarrte dann. Sie wollte schreien,
weglaufen, aber es war schon zu spät. Der maskierte Mann war bei ihr, hielt sie
fest und drückte ihr ein Tuch auf Mund und Nase. Sie versuchte um sich zu
treten, zu beißen und zu kratzen, aber vergebens. Der Mann hielt sie mit
eisernem Griff fest.
Semir. Semir, dass war das letzte was sie dachte, dann glitt
sie in die Dunkelheit.