Semir und Andrea fuhren am Nachmittag zu Tom. Er lag schlafend im Bett. „Meinst du wir sollten stören?“ flüsterte Andrea. Semir nicke. „Die trostlose Umgebung macht schläfrig. Und das Beste was er tun kann ist schlafen.“ lächelte er. „Ihr braucht nicht so zu flüstern. Ich habe lediglich die Augen zu.“ kam von Tom und die Beiden erschraken. „Tom? Hallo… wie geht es dir?“ fragte Andrea sanft und gab ihm einen Kuss. Genau in diesem Augenblick kam Doris hinein. Sie stand da und sah wie Andrea sich über ihren „Mann“ beugte. Sie atmete tief ein. „Der Doc möchte Sie beide gern sprechen…“ sagte sie. Semir und Andrea nickten und verließen den Raum. Der Arzt wartete im Sprechzimmer. „Herr Gerkhan… Frau Schäfer… Ich bin mit dem Zustand von Herrn Kranich sehr zufrieden. Er ist soweit, dass wir ihn auf die normale Station legen können. Morgenfrüh kommt er auf die Innere…“ erklärte der Arzt. Semir sah ihn erfreut an. „Das ist gut. Wie lange muss er noch hier bleiben?“ wollte er direkt wissen. „Nun ich denke in zwei Wochen hat er es hinter sich. Allerdings wird er noch drei Wochen mindestens dienstunfähig sein. Übrigens wird er anfangen Sie nach dem Geschehenen erkundigen. Er hat es heute schon bei mir versucht. Führen Sie ihn langsam rein.“ bat der Arzt erneut.
Doris hatte mitgehört. Sie wollte schließlich wissen wie es um ihren Geliebten stand. Als sie hörte, dass er verlegt werden sollte. „Nein… das geht doch nicht..“ sagte sie leise. Denn wenn er erst einmal auf der inneren Station liegt, dann kann sie ihn nicht mehr pflegen. Sie musste ihn heute Nacht wegbringen. Im Schwesternzimmer ließ sie sich auf den Stuhl sinken und dachte nach. Ihre Kolleginnen Ilka und Sonja saßen am Nachbartisch. „Aber .. Sonja… bitte… der Abend ist so wichtig… ich tausche mit dir den Tagesdienst und du machst meinen Nachtdienst… bitte… er ist sonst weg…“ hörte sie Ilka flehen. Doch Sonja wollte nicht. Klar… es war ja auch Wochenende. Da machte niemand gern Nachtschicht. Doris fasste einen Plan. Sie stand auf und ging zu Ilka und Sonja. „Entschuldige… ich will euch nicht stören, aber ich könnte deinen Nachtdienst übernehmen.“ sagte sie leise. Ilka sah sie an. „Echt?!? Super!! Du bist eine klasse Kollegin…“ freute sie sich. „Aber du hat doch Tagdienst. Du kannst unmöglich beide Schichten machen.“ gab Sonja zu bedenken. „Na dann fahre ich jetzt heim und Ilka übernimmt meinen Part.“ lachte Doris. Ilka hatte eigentlich frei und stimmte zu. „Dann bis heute Abend…“ freute sie sich. Doris nickte und verließ die Klinik.