Tom wurde in die Röhre geschoben. Nur eine halbe Stunde später stand fest, dass nichts zu erkennen war. Körperlich gesehen, war alles in Ordnung, also musste es nervlich sein. Tom wurde einem Neurologen vorgestellt. Er machte ein paar Tests. „Nun Herr Kranich… eigentlich sollte alles funktionieren. Ich gehe davon aus, dass Sie aufgrund des Komas noch nicht in der Lage sind bzw. die Nerven sich erst einmal erholen müssen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Sie ein Medikament erhalten haben, was sehr extreme Auswirkungen hatte. Wir werden Sie ab morgen mal etwas trainieren, damit es sich wieder regeneriert…“ lächelt ihn Dr. Hartmann beruhigend an. Tom nickte. Wieder versuchte er zu sprechen, aber es kam nichts. „Nur keine Sorge… es kommt alles wieder in Ordnung. Sie brauchen nur Geduld…“ Wie oft hatte Tom das nun schon gehört. Er war verzweifelt. Er konnte seine Beine nicht bewegen, konnte nicht reden, seine Arme funktionierten nicht. Was sollte das? War das Koma tatsächlich dafür verantwortlich? Nur wenig später lag er wieder auf seinem Zimmer und starrte einfach zur Decke. „Hey… wie geht es dir?“ hörte er plötzlich eine Kinderstimme. Er sah das kleine Mädchen an, welches im Rollstuhl saß, der an seinem Bett stand. Er wollte Hallo sagen, denn das Mädchen war das Gleiche wie dort… wo war dort? Diese schöne Wiese… dort war alles besser… dort konnte er laufen, reden, lachen….fühlen… und hier? Was war hier? „Denke lieber nicht so viel. Ich weiß was du fühlst. Du willst laufen, reden, lachen… Sieh mich an. Ich werde nie wieder laufen, sagen die Ärzte. Aber das ist nicht so schlimm… Dann fahre ich eben mit meinem Bruder im Rollstuhl spazieren…“ lachte das Mädchen. Tom wünschte sich nur etwas dieser Unbeschwertheit des Mädchens. Tom schloss die Augen. „Bist du müde?“ wollte sie wissen. Tom nickte nur. „Dann lasse ich dich mal allein.“ Bea verließ den Raum. Tom sah ihr nach. Tapferes kleines Mädchen, dachte er nur und schlief ein.
Am Abend kam Semir zurück. Er musste der Chefin und den Kollegen Nachrichten geben wie es Tom ging. Als er am Morgen aus dem Krankenhaus ging, war Tom noch am Schlafen. Der Arzt war mit dem Zustand zufrieden, dennoch sollte Tom heute untersucht werden. Nur hoffte Semir, das sie etwas gefunden hatten was erklärte, warum Tom nicht sprechen und warum er Arme und Beine nicht bewegen konnte. Er kam gegen vier erneut ins Krankenhaus und wurde von dem kleinen Mädchen aufgehalten. Sie saß im Rollstuhl und Semir bekam einen kleinen Schrecken. „Hey… Bea…. Richtig?“ fragte er lächelnd. Sie nickte. „Sie sollten Tom sagen, dass er sich nicht so grämen soll. Alles wird wieder gut…“ lachte sie ihn an. Semir lächelte zurück und zog aus seiner Tasche einen kleinen Teddybären mit Polizeimütze. „Hier… für dich..“ lächelte er sie an. Das Mädchen strahlte über das ganze Gesicht und bedankte sich artig. Dann rollte sie zurück in ihr Zimmer. Semir sah ihr nachdenklich nach und ging ins Zimmer von Tom. Dieser lag im Bett und starrte ihn einfach an. „Hey… Grüße von Bea.“ gab Semir bekannt. Tom nickte leicht. „Immer noch keine Besserung?“ fragte Semir besorgt. Der Blick von Tom sagte alles. „Hey.. es wird sicher wieder. Ich habe mich gerade mit Bea unterhalten. Sie lag drei Jahre im Koma. Sie ist zur gleichen Zeit wie du wieder aufgewacht. Und so wie es aussieht, kann sie nicht laufen. Es ist traurig, aber sie ist ein verdammt tapferes Mädchen.“ meinte Semir nur. Tom nickte.