So hier ist sie…meine 100. Story. Eigentlich wollte ich ja eine der ganz brutalen Tom und Semir Story schreiben… aber diese hier ist wirklich so phantastisch geworden, dass sie es sich verdient hat die 100. zu sein. Und das liegt zum größten Teil nur daran, dass Navar mir geholfen hat, mit ihrer Gabe Gefühle so richtig toll zu umschreiben. Ich hoffe sie gefällt euch genauso wie sie mir und Manuela gefallen hat… Bitte für die100ste ganz viele Feeds… Danke für das Lesen
Eine wunderbare Begegnung
Mai 2006:
Hartmut lief, bevor er zur Arbeit fuhr, über den Markt. Er wollte sich Obst besorgen, um unter anderem, seine Abwehrkräfte zu stärken. Er hasste den Markt. Die vielen Menschen machten ihn nervös. Ständig hielt er seine Hand an seinem Portemonnaie, damit niemand es unbemerkt stehlen konnte. Die Taschendiebe hatten gerade in Köln auf den Wochenmärkten Hochsaison. Tagtäglich las man von neuen Übergriffen in den Zeitungen und hörte die Warnungen im Radio, seine Wertsachen am Körper zu tragen. Hartmut sah auf die Auslage. Äpfel,… Bananen,… Orangen… Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Er kaufte hier ein paar Äpfel und dort ein paar Bananen oder am nächsten Stand einige Orangen. ‚Vitamin C ohne Ende’, dachte er frohen Mutes und ging gedankenverloren weiter. Plötzlich prallte er mit jemandem zusammen. „Oh... Entschuldigung... ich habe nicht aufgepasst“, stammelte er und sah sein Opfer an. Es war eine junge Frau, die in diesem Moment ihren Kopf hob. Dabei warf sie ihre langen, blonden Haare nach hinten und sah ihn an. Ihre erschrockenen Augen trafen Hartmuts staunende Augen… und es war, als hinge für beide der Himmel plötzlich voller Geigen! Die Sonne schien mit einem Mal strahlender vom blauen Himmel… die Vögel zwitscherten fröhlicher… und von weit her brauste in ihren Köpfen die romantische Melodie eines Symphonieorchesters auf! Euphorische Wellen wogten durch ihre Körper und ihre Herzen machten einen riesigen Sprung. „Ist meine Schuld...“, sagte sie verlegen und ging schnell in die Hocke, um das herunter gefallene Obst aufzusammeln. Doch genau das hatte Hartmut im gleichen Augenblick vor und sie stießen nun auch noch mit den Köpfen zusammen. „’tschuldigung!“ murmelte Hartmut erneut und griff zu einer Orange vor seinen Füßen. Gleichzeitig ging auch ihre Hand dorthin und so war eine Berührung vorprogrammiert. Als sie sich berührten, war es, als knisterte die Luft… und bei beiden sprang ein Funke über! Es war, als würde auf einmal heiße Lava durch ihre Adern laufen… Verschämt zog sie ihre Hand zurück.
„Oh,... pardon“, sagte Sandra und schaute den Mann erneut scheu an. Diese roten Haare, deren wilde Locken an ein leidenschaftliches Feuer erinnerten,... diese blauen Augen, die in ihrer Klarheit an einen tiefen Bergsee erinnerten,… dieses schüchterne Lächeln, was mehr sagte als tausend Worte… Sie spürte, wie ihr Herz immer schneller schlug, wie es raste, wie es wild pochte,… und wie sie es gleichzeitig an diesen Fremden verlor. Schnell blickte sie zur Seite. ‚Was ist das denn?’, fragte sie sich irritiert. „Wollen wir auf den Schrecken einen Kaffee trinken gehen?“, bot der Fremde ihr in diesem Moment an. Sie nickte, obwohl sie innerlich ‚Nein!’ sagte. „Gern...“, gab sie zurück. „Na, dann wollen wir mal das Obst zurück in die Tüte packen und... dann gehen wir... ähm,… also,...“ Der Mann sah sich um. „Ah...! Da hinten..., da ist ein gemütliches Café“, lächelte er sie an. Sie spürte Hunderte von Schmetterlingen im Bauch. Ein Gefühl durchströmte sie, welches sie noch nie so intensiv erlebt hatte: Sie war verliebt! War das ihr Traummann? Konnte es tatsächlich sein, dass sie in Millionen von Menschen diesen Einen gefunden hatte? Sandra brachte kein Wort heraus, nickte nur stumm und packte ihr Obst in die Tasche. Anschließend gingen beide gemeinsam zum Café und begaben sich in eine hintere, ruhige Ecke. Sie setzten sich an dem kleinen Tischchen gegenüber, tauschten verstohlene Blicke und ein peinliches Schweigen entstand. Eine junge Kellnerin trat an ihren Tisch und zückte einen Bestellblock. „Zwei Café Latte bitte!“ bestellte Hartmut schnell und war froh, etwas sagen zu können. Sandra blinzelte ihn kokett an. „Sind Sie immer so voreilig?“, fragte sie. Dabei klopfte ihr Herz so laut, dass sie befürchtete, die anderen Gäste könnten es hören. „Oh..., wollten Sie was Anderes? Ich ändere es gern ab“, haspelte er entschuldigend. ‚Wie süß er ist!’ seufzte sie in Gedanken. „Was? Nein..., Latte ist schon okay“, sagte sie leise lächelnd.