Semir positionierte die Puppen auf dem Rücksitz. Er setzte sie so, dass jeder Außenstehender denken musste, dass hinten Menschen saßen. Er sah zu Tom und Hartmut, die bereits im Wagen von Hartmut Platz genommen haben. „Okay…, ich fahre zuerst los. Der Schatten, den wir haben, wird mir bestimmt folgen. Wenn nicht, dann sehen wir uns hier in der PAST“, sagte er. Tom sah ihn besorgt an: „Ich will hoffen, dass wir uns wieder sehen. Lass dich bloß nicht erwischen. Das ist nämlich was de Clerc will. Ein Druckmittel um Sandra zu überreden, die Unterlagen herauszugeben. Ich denke mal, denen ist es egal ob es Hartmut ist oder ein Anderer.“ Semir nickte ernst, ging zum Mercedes und fuhr los. Tom meldete sich bei Anna: „Semir fährt gerade los. Sind Herzberger und Bonrath auf Position?“ „Ja sicher!“, hörte er die Chefin sagen. Hartmut sah ihn erstaunt an. „Ihr wisst dass ihr einen Schatten habt?“, fragte er ungläubig. Tom nickte. „Aber das muss dich nicht interessieren. Wir haben alles im Griff“, beruhigte er ihn und schaute auf die Uhr.
Semir fuhr vom Parkplatz. Bevor er auf die Straße bog, sah er sich nach allen Seiten um. Nichts deutete auf den Verfolger, aber er wusste, dass es einen gab. Erst auf der Autobahn sah er ihn. Ein eisblauer Lieferwagen. Er sah, dass der Wagen versuchte unauffällig zu bleiben. Doch Semirs geschultes Auge sah direkt, das der Wagen an ihm dranhängte. Der Fahrer des Wagens versuchte ihm nämlich so unauffällig zu folgen, dass es wiederum schon wieder auffiel! „So…, mach dich darauf gefasst, dass du zum letzten Mal jemanden verfolgt hast“, grollte er leise und gab Gas. Doch der Verfolger war hartnäckig und blieb dran. Semir griff zum Mikro. „Hotte! Dieter! Wo seid ihr jetzt?“, wollte er wissen. „Semir! Wir stecken in der Ausfahrt fest. Hier hat es direkt vor uns einen Unfall gegeben!“, hörte er Dieters verzweifelte Stimme. Semir verdrehte die Augen: Das konnte auch nur Dieter und Hotte passieren! „Alles klar…“, seufzte er ergeben. Dann fügte er im dringenden Ton hinzu: „Aber seht zu, dass ihr schnell aufholt. In dem Wagen der mir folgt sind drei Mann. Allein schaff ich es nicht!“ Er sah in den Rückspiegel. Der Lieferwagen setzte zum Überholen an. „So einfach mache ich euch das nicht…!“, knurrte er leise und trat das Gaspedal durch. Der Wagen machte einen kleinen Satz nach vorn und schnurrte los. Die Verfolger holten trotzdem auf. Semir griff wieder zum Mikro. „Hotte! Dieter! Macht hinne!!“, rief er eindringlich. „Wir sind schon bei KM 184. Wo bist du?“ „Bei 315! Scheiße!“, fluchte Semir, als der andere Wagen ihn rammte. Er verlor das Mikro und versuchte, nicht die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren.