so extra für meine fleißigste Feederin... Honey... das ist extra für dich
Semir saß in seinem kleinen Reich und sah wie De Clerc ein Stück Papier nach dem anderen aus dem Umschlag nahm und verbrannte. „Damit erreichen Sie gar nichts. Wir könnten Kopien im Büro gezogen und die Sachen an die Staatsanwaltschaft weitergegeben haben. Sie können sich nie sicher sein, ob wir nicht doch was gegen Sie in der Hand haben“, erklärte er mit vibrierender Stimme. Ihm war kalt. Seit geschlagenen zwei Stunden saß er auf diesem Kachelboden und die Kälte kroch in ihm hoch. De Clerc sah ihn spöttisch an. „Du scheinst dich sehr gern reden zu hören“, tadelte er seinen Gefangenen. „Aber es bringt nichts. Selbst wenn ihr hier irgendwas gegen mich habt. Ich bin in Deutschland nie aufgefallen. Ihr könnt mir gar nichts nachweisen. Die Sachen, von denen ihr Kopien habt, sind wertlos“, lachte er verächtlich. „Wir nicht… Aber Interpol oder die französischen Kollegen“, erinnerte Semir ihn. De Clerc lachte laut auf. „Die französische Polizei hab ich im Griff“, meinte er selbstsicher und warnte Semir: „…und nun halt deine Klappe.“ „Sie werden Sandra sicher nicht bekommen. Das lassen meine Kollegen nicht zu! Allerdings steht die Chance nicht schlecht, dass Sie erschossen werden“, erklärte Semir ungeachtet der Drohung weiter. De Clerc vollführte wortlos einen Wink mit seiner Hand. Einer seiner Schergen kam zu Semir und verklebte ihm den Mund. De Clerc sah ihn bissig an. „Ich hasse Quasselstrippen. So sagt man das doch in Deutsch, oder?“, lachte er höhnisch und verließ den Raum. Semir sah ihm grollend nach...
„Und Sie meinen, das klappt?“, fragte Hartmut zweifelnd, als er den Plan von David hörte. „Nun ja…, ich hoffe es sehr“, gab der Interpolagent mit einem Schulterzucken zu bedenken. „Es birgt das kleinste Risiko für Sandra und Ihren Kollegen. De Clerc wird ihm nichts tun, solange er nicht Sandra hat. Wenn ich ihn richtig einschätze, dann wird er sich im Keller aufhalten. Ihr Kollege wird vermutlich in einem der unteren Räume, die eher für Drogentests an Junkies genutzt werden, gefangen gehalten.“ David Bouchard zögerte für einen Moment und blickte dann Tom ernst an: „Ich hoffe nur, er spritzt dem Kollegen nichts. Das traue ich De Clerc nämlich ohne weiteres zu!“ Toms Gesichtsfarbe wechselte mit einem Mal ins Kalkweiße und auf seine Miene trat ein bestürzter Ausdruck. Schnell berichtete David weiter: „Er hat in seinem Keller so gekachelte Räume mit Vertiefungen. Dort konnten sich die Junkies übergeben und auch sonstige Geschäfte verrichten, während de Clerc beobachten konnte, wie die Drogen auf sie wirkten“, gab David mit angewidertem Tonfall von sich. Tom starrte ihn entsetzt an. „Wieso haben Sie nicht vorher eingegriffen?“, wollte Tom fassungslos wissen. „Ich meine, es wäre doch sicher einfacher gewesen, de Clerc in Frankreich aus dem Verkehr zu ziehen.“ David lacht bitter auf: „Ja vermutlich. Aber dort hat er so viele Kontakte, dass wir nicht ausschließen konnten, dass er dort Leute hat, die ihn über jeden Schritt informieren.“ Der Agent hielt einen Augenblick inne, dann blitzte es listig in seinen Augen auf: „Außerdem,… wenn Sie ihn hier einbuchten, muss Frankreich erst einen Auslieferungsantrag stellen. Und das kann dauern, denn die Mühlen des Gesetzes in Frankreich mahlen langsam… Sehr langsam“, grinste David. Tom nickte verstehend. Der Mann von Interpol war ihm sympathisch. Er sah zu Hartmut und Sandra. Hartmut hatte seinen Arm schützend um Sandras Schulter gelegt und blickte nun etwas angstvoll zu den beiden Polizisten herüber.