Hallo Leute,
wollte die Story eigentlich erst zu Ostern reinstellen, dachte mir aber, dass ich euch das nicht vorenthalten sollte. Viel Spaß beim Lesen und imme fleißig feeden.
Semir und Andrea kamen mit glücklichen Gesichtern in ihrem Haus an. Aida hatten sie am Freitag zu ihren Großeltern gebracht und waren über das Wochenende bis zum Montag, Semirs freier Tag seit ewigen Zeiten, in die Eifel gefahren. „Ach war das ein schönes Wochenende.“, himmelte Andrea und ließ sich erschöpft auf die Couch sinken. „Ja, das war es. Schade, dass ich morgen wieder ins Büro muss.“; meinte Semir und ließ sich neben ihr nieder. „Wo waren wir im Hotel stehen geblieben?“, fragte er schelmisch und schmiegte sich an seine Frau ran. „Ach ja.“, meinte Andrea nur und begann ihren Mann nach Strich und Faden zu becircen.
Ben saß derweil im Büro und langweilte sich. Im Moment war es wirklich still auf der Autobahn, keine Raser, keine Drogendealer und keine Mörder. Nichts. So saß er im seinen Stuhl, die Beine auf den Tisch und warf Papierkügelchen in seinen Papierkorb, den er am Eingang des Büros positioniert hatte. Immer wieder warf er und traf ab und zu. Dann sah er zum Außenbüro. Seine Augen weiteten sich, als die Schrankmann mit zwei Kollegen vom Raubdezernat beim LKA durch das Großraumbüro fegte und direkt ins Büro von Kim Krüger ging. Neugierig wie er nun einmal war, ging er zum Büro und lauschte.
Schon hörte er die laut fauchende Stimme von Staatsanwältin Schrankmann. „Frau Krüger, das ist nun mal die traurige Tatsache.“, meinte Schrankmann mit neutraler Stimme. „Das glaube ich aber nicht, Frau Staatsanwältin. Da muss ein Fehler vorliegen.“, entgegnete Kim mit dienstlich schützender Stimme. „Diese Herren hier haben ein Überwachungsvideo, dass eindeutig Herrn Gerkhan zeigt.“, erklärte Schrankmann. Jetzt horchte Ben auf. Es ging um Semir. Aber was wollte die Staatsanwältin von Semir?
Ben konnte nicht anders. Er musste wissen was da drinnen vor sich ging. So nahm er die Klinke in die Hand, drückte sie runter und stand im Büro, giftig von Staatsanwältin und Chefin angesehen.
„Jäger, was machen sie denn hier?“, fauchte Krüger mit lauter Stimme, empört über diese unerhörte Störung. „Entschuldigen sie, aber ich habe rein zufällig gehört, wie sie über Semir sprachen.“, meinte Ben entschuldigend und sah abwechselnd zu den beiden Frauen. „Lassen sie ihn nur, Frau Krüger.“, mischte sich plötzlich die Staatsanwältin ein. „Er soll wissen, was sein Kollege so treibt.“ Ben sah die Frau mit dem unbeweglichen Gesicht und der betonartigen Mimik fragend an. „Herr Jäger, sagen sie mir bitte, was sie hiervon halten.“, meinte die Staatsanwältin und legte das Videoband in den Recorder ein, drückte auf Play und bat Ben zum Bildschirm.
Beim ersten Hinschauen sah Ben nichts anderes, als jemanden, der mit einem Glasschneider eine Museumsvitrine öffnete und einen wertvollen, eierförmigen Gegenstand aus der Vitrine entwendete. Dann aber blickte dieser jemand direkt in die Kamera. Sein Gesicht war gestochen scharf zu erkennen. „Kennen sie diesen Mann?“, fragte Schrankmann, nachdem sie die Einstellung gestoppt hatte und zeigte auf die Person in dem Video. Dem jungen Hauptkommissar fehlten sämtliche Worte. Kann dies sein? Nein, das konnte nicht sein? Nicht dieser Mann, dazu wäre er doch gar nicht in der Lage.
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