So der Teil für Heute Viel Spaß damit
_____________________________________
Wolkenhaupt instruierte seine Männer. „Ich will Gerkhan. Wie, ist mir egal. Hauptsache, ihr bringt ihn mir lebend. Was mit dem alten Jäger passiert, ist nicht mein Problem. Klar?“ Sascha und die anderen, vier an der Zahl nickten und machten sich dann auf dem Weg zum anderen Ufer des Sees.
„Ich wette, das wird ein Kinderspiel, dem Chef, diesen Gerkhan zu bringen.“, lachte Gregor. „Das glaube ich nicht.“, erwiderte Sascha. „Dieser Bulle hat den Chef schon einmal hinter Gitter gebracht. Er ist gefährlich und nicht zu unterschätzen.“, erklärte er und überprüfte seine Waffe.
Dieter saß derweil vor dem Operationssaal und hielt seine Mütze fest mit seinen Händen umschlungen. Traurig ließ er seinen Kopf hängen und schaute nicht einmal auf, wenn jemand dicht an ihm vorbei ging. Er wollte einfach, dass sich diese Türe öffnet und Hotte heraustrat, alles nur ein böser Traum war. Dieter brauchte doch seinen Hotte. Er war für ihn mehr, als nur ein Kollege. Zwischen ihnen herrschten die gleichen freundschaftlichen Bande wie zwischen Semir und Ben. Das konnte doch jetzt nicht alles vorbei sein.
Dann ging die Tür auf und ein Arzt kam auf ihn zu. Sofort sah Dieter auf, als er seinen Namen vernahm. „Wie geht es meinem Partner, Doc?“, wollte er sofort mit schwerer Stimme wissen. „Die Kugel hat das Herz nur sehr knapp verfehlt.“, erklärte der Mediziner und nahm seinen Haarschutz vom Kopf. „Wird er wieder gesund?“, fragte Dieter mit heiserer Stimme. Er rechnete mit dem Schlimmsten. Dann würde er aber auch nicht mehr wollen. Der Dienst ohne Hotte, vielleicht noch einen Frischling einarbeiten. Nein, dafür war er nun wirklich nicht der Richtige. „Ich hoffe es, aber seine Vitalzeichen sind im Moment noch sehr schwach. Wenn er die nächsten 24 Stunden übersteht, hat er es geschafft.“, erwiderte der Arzt und brachte Dieter auf Anfrage, ob er sich zu Hotte ans Bett setzen dürfe, in die Station.
„Mensch Hotte, bitte lass mich nicht allein.“, schluchzte Dieter, als er auf seinen an die Geräte und Beatmungsmaschinen angeschlossenen Kollegen sah, wie er blass und fahl da lag und das Leben aus ihm gewichen zu sein schien. „Wir wollten doch noch so viel machen. Du kannst mich doch nicht mit den Chaoten Semir und Ben und mit der Chefin alleine lassen. Das schaffen wir doch nicht.“, meinte er und nahm die Hand seines Kollegen. „Was soll ich denn ohne dich bei der Polizei machen?“
Ben stand am Fenster und beobachtete die Szenerie mit genau den gleichen Gefühlen. Auch ihm war der dickliche Polizist mit dem großen Magen und dem doppelt so großen Herzen mehr als nur sympathisch. Er war ein Teil der Familie und ihm in den sieben Monaten ans Herz gewachsen. Ohne ihn wäre die PASt um einen guten Beamten ärmer. Wieso waren die Beiden auch in diesem Museum? „Die Krüger.“, dachte er sofort und da war sie wieder. Die Wut gegen diese Frau mit ihren disziplinierenden Maßnahmen. Das war nun das Ergebnis davon. Wenn Hotte sterben würde, das schwor sich Ben, würde er dieser Frau das Zusammenarbeiten so schwer machen, dass sie freiwillig die Station wechseln würde. Wie, als wenn sie seine Gedanken lesen konnte, stand Kim plötzlich hinter dem jungen Hauptkommissar. „Das habe ich nicht gewollt.“, meinte sie leise, doch für Ben hörbar. Er drehte sich um und sah in die bedrückten Augen dieser sonst so kühlen und berechnenden Frau.
...