Andrea ging müde an ihr Handy. „Hallo….“ sagte sie verschlafen. „Andrea…! Ich brauche Hilfe..“ hörte sie Semirs Stimme. „Semir!!! Wo bist du?“ sofort war sie hellwach. Doch sie bemerkte auch, das Semir keine Pause beim Reden machte. Sie horchte und erschrak als er sagte, dass er von einer Kobra überwacht wurde. Andrea schlüpfte aus dem Bett und ging zu ihrem Festnetzapparat und wählte Kim Krüger an. „Hallo…“ hörte sie diese ebenfalls sehr müde. „Frau Krüger…. Andrea Gerkhan hier… Semir hat mich gerade angerufen… er steckt in Schwierigkeiten. In der Uniklinik… Nehmen Sie einen Schlangenkundler mit!“ gab sie durch. „Frau Gerkhan? Was ist denn los?“ harkte Kim Krüger nach. „Mein Mann wird im Keller dort gefangen gehalten und nach seinen Angaben von einer Kobra bewacht!“ erklärte Andrea erneut. „Ich bin schon unterwegs!“ hörte sie kurz darauf von Kim Krüger. Andrea selbst zog sich an. Ein Blick auf Aida zeigte ihr, dass das Kind tief und fest schlief. Sie würde es sicher nicht merken, wenn die Mama für einen Augenblick weg ist. Schnell verließ sie das Haus und fuhr zur Uniklinik.
Semir versuchte weiter seine Fesseln zu lösen. Doch einmal bewegte er sich so heftig, dass die Kobra auf ihn zuschoss. Bevor sie ihn allerdings erreichte fiel der Stuhl auf dem Semir saß um. Nun lag er auf der Seite und konnte nichts mehr machen. Was machte die Schlange? War sie immer noch auf ihrem Platz? Wie auf Befehl hörte er sie dicht neben sich. Er sah sie an ohne den Kopf zu bewegen. Sie war ebenfalls am Boden nicht weit von ihm entfernt. Das Fauchen brachte Semir ins Schwitzen. Er wagte kaum noch zu atmen. War eine Königskobra giftig? fragte er sich und versuchte das Schulwissen zu ergründen. Doch er fand keine Antwort. Warum hatte er nicht besser in Biologie aufgepasst, verfluchte er sich selbst. Die Schlange bewegte sich weiter auf ihn zu und es schien ihr Spaß zu machen ihm Angst einzujagen. Letztendlich schlängelte sie sich auf seinen Arm. Nun war er zur völligen Tatenlosigkeit verurteilt. Noch nie fühlte er sich in eine solch ausweglose Situation und hoffe, dass Andrea bald Hilfe schicken würde. Nur langsam gelang es ihm seine Atmung so zu steuern, das sich das Tier nicht angegriffen fühlte. Denn sie schien seinen Körper erkunden zu wollen. Er spürte wie sie sich um ihn schlängelte und auf jede Bewegung von ihm mit einem gefährlichen Zischen quittierte. Dann war sie an seinem Kopf. Der Schlangenkörper zog sich durch sein Gesicht und Semir spürte Übelkeit aufkommen.