Hy Leute, ich weiß, ihr wartet schon ungeduldig auf unsere neue Story. Nun dann, hier ist sie. Sie wird humorvoll, abwechslungsreich und äußerst spannend. Wir haben einige Überraschungen für euch vorbereitet Viel Spaß.
I. Die Frau ist ein Mann
drei Wochen zuvor
Köln, kurz nach Sonnenaufgang an einem Frühlingsmorgen. Die Stadt lag noch in einem sanften Schlummer. Die Straßen waren ungewöhnlich leer. Nur einer fuhr mit seinem 40 Jahre alten Porsche durch die Straßen. Ihn drängte ein bestimmtes Ziel: Schlafen, nur noch schlafen. Drei Nacht- und zwei Tagesschichten hatte er mit seinem Kollegen durchgemacht, um diese Bande von Autoschiebern endlich dingfest zu machen, hinter denen sie schon drei ganze Monate her waren. Nun war es endlich soweit, der Bericht abgeschlossen und auf dem Weg zur Staatsanwaltschaft. Nur nach Hause, waren seine Gedanken und die ließen ihn, obwohl die Augen den Sekundenschlaf schon suchten, sicher in seinem Appartement ankommen.
Sofort entledigte er sich allen Kleidern, die er nun schon fast vier Tage trug, stellte sich unter die wohltuende, heiße Dusche und ließ sich dann wie ein Stein ins Bett fallen. Welch Glück, dass er und sein Kollege von der Chefin zwei Tage Urlaub bekommen hatten. Er hatte ihn auch nötig, das bekam er jetzt zu spüren. Seine Knochen taten überall weh und einige Stellen waren blau unterlaufen. Schnarchend fing er an zu schlafen, nicht wissend, dass es nur wenige Stunden werden sollten.
Schrill klingelte sein Handy und riss ihn aus dem wohlverdienten Schlaf. "Wer auch immer es ist, ich bring ihn um.", fauchte er verschlafen und drückte den grünen Knopf. "Jäger?", stieß Ben wütend ins Handy, die Decke noch halb über seinem Kopf hängend. "Ben, tut mir Leid, aber aus unseren beiden Urlaubstagen wird nichts.", meinte Semir kleinlaut vom anderen Ende der Leitung. Ben schloss wütend die Augen. Wer hasste ihn, dass er ihm das antat? "Ben, Hallo?" "Ja, was gibt es denn?", fragte er geladen. "Weibliche Leiche am Rastplatz vor Rheinbach. Ich hol dich in fünfzehn Minuten ab.", erklärte Semir und legte auf.
"Das gibt es doch nicht.", fauchte er und schwang sich wieder aus seinem warmen Bettchen. Grummelnd ging er zum Schrank, nahm sich saubere Sachen und stiefelte ins Badezimmer. In nur zehn Minuten stand er fertig, mit Pistole und Handy bewaffnet vor seiner Haustür und wartete auf den silbernen Flitzer seines Kollegen. Semir kam auch einige Sekunden später um die Ecke gebogen und beide fuhren zum Fundort.
Der Doc und die Kollegen waren schon vor Ort und hatten mit ihrer Arbeit begonnen. Semir parkte den Wagen direkt hinter dem des Gerichtsmediziners. "Hey Schlafmütze, wir sind da.", meinte er gut gelaunt, obwohl er auch nur wenige Stunden geschlafen hatte. Von Ben kam nur ein bedrohliches Brummen.
Beide stiegen aus und gingen direkt zum Gerichtsmediziner. "Morgen Doc, kannst du uns schon was sagen?", fragte Semir und zog sich die weißen Latex-Handschuhe über. "Was ich euch sagen kann ist, das Fundort nicht gleich Tatort ist.", begann der Mediziner und untersuchte die Leiche weiter. "Sie ist weiblich, ungefähr Ende zwanzig." "Papiere?", kam es gedrückt und müde von Ben. "Keine, entweder hatte sie keine bei sich oder..." "Der Mörder muss sie mitgenommen haben.", beendete Semir den Satz und warf einen Blick auf die junge Frau. "Wie ist sie gestorben?", wollte er wissen. "Kurzer, präziser und kraftvoller Messerstich ins Herz.", meinte der Doc und widmete sich dem Kopf. Dabei fiel ihm eines auf, was dem Fall eine entscheidende Wendung bringen sollte.
"Moment mal...", meinte er und ergriff die Haare. Vorsichtig zog er sie nach hinten und zum Vorschein trat die schwarze, kurzgeschorene Frisur eines jungen Mannes. "Das ist ein Kerl.", stellte er erstaunt fest. "Was?", kam es gleichzeitig von Semir und Ben und sofort waren sie beim Doc.
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