Dann will ich mal nicht so sein... hier ist der nächste Teil...
Gegen Abend bekam Semir Besuch. Er lag in seinem Bett und hatte die Augen geschlossen, aber er war wach. „Semir…?“ hörte er die Stimme von Andrea. Er sah sie an. „Hallo….“ erwiderte er leise. „Wie geht es dir?“ wollte Andrea wissen. „Geht so… ich meine ich bin okay… schlimmer ist Tom. Er… er wird einfach nicht wach…“ kam traurig von ihm. Andrea hielt seine Hand. „Ich weiß… ich war eben bei ihm. Der Arzt ist immer noch sehr unsicher. Wir müssen beten, dass er es schafft.“ sagte sie leise. Semir nickte. „Was ist mit diesen Schweinen? Habt ihr sie bekommen?“ wollte Semir wissen. „Hier wird nicht über den Job geredet, Semir… aber sie werden euch nie wieder etwas antun können. Auf der Flucht erschossen… so steht es in der Zeitung und ich bin froh darüber. Hast du schon was gegessen?“ wollte Andrea wissen. Semir schüttelte den Kopf. „Ich habe keinen Hunger. „ kam leise von ihm. „Aber damit hilfst du weder dir noch Tom. Iss bitte… für mich. Wie willst du Tom denn helfen, wenn du dich selbst aufgibst. Semir… nur wenn du daran glaubst dass er wieder ganz gesund wird, kannst du ihm auch helfen.“ redete Andrea auf ihn ein. Semir ließ ein leichtes Lächeln über die Lippen huschen. Er nickte ergeben. „Gegen diese Logik kann ich nichts einwenden,“ sagte er und fing an zu essen.
Am fünften Tag nachdem die Beiden eingeliefert wurden, entschlossen sich die Ärzte Tom aufzuwecken. Semir wollte unbedingt dabei sein. Seine Wunden waren zwar fast verheilt, dennoch wollten die Ärzte ihn nicht so einfach entlassen. Zu labil war sein Zustand, was die Nerven anging und so konnten sie ihn wenigstens unter Beobachtung halten. Tom wurde langsam ins Leben zurück geholt und für Semir dauerte es viel zu lange. War Tom der Alte? Würde er doch etwas durch den Sauerstoffmangel erlitten haben, wie die Ärzte befürchteten? Semirs Gedanken flohen zurück zu den Tagen als sie in Gefangenschaft waren. Wieder sah er die Bilder vor sich als Tom im Grab lag und die Männer ihn zuschaufelten. Er spürte wie ein Zittern durch seinen Körper ging. „Doc!!“ rief die Schwester und wies auf Semir. Schlingel wandte sich an Semir. „Herr Gerkhan… alles in Ordnung?“ riss er ihn aus die Gedanken. „Was? Ja… ja…sicher…“ gab Semir verwirrt zurück. „Wie lange wird es dauern bis er wach wird?“ wollte er wissen. Dr. Schlingel zuckte mit den Schultern. „Bei einigen geht es schnell und andere wiederum brauchen Tage bis sie erwachen.“ wich Dr. Schlingel ihm aus. Semir verstand genau was er damit meinte. Dennoch gab es ein Fünkchen Hoffnung, dass er daran glaubte, Tom so zu erleben wie er immer war. Fröhlich, etwas leichtsinnig und ständig hinter Frauen her. Semir musste leicht grinsen, wenn er an die Flirtversuche von Tom dachte. Wie die Frau aus dem Museum mit den Bildern. Er hatte keine Ahnung von den Bildern, aber dank Andrea wandelte er sich schnell und das Beste… er hatte auch noch Glück damit.