So, nach langer Zeit beginne ich mal wieder mit einer unserer Storys. Da ich euch immer warten lasse, habe ich nun gerade den neuen Teil raufgeladen. Wie immer wird's lustig, spannend und dieses Mal, wird das Traurige kaum vorkommen. Denn zwischen der ganzen Action und Comedy, hat diese kaum Platz
Prolog - Ein lockeres Gespräch
Es war einige Zeit seit dem schlimmen Vorfall vergangen, wo Annelie entführt und gefoltert wurde. Volle drei Monate brauchte sie, um wieder vollkommen fit zu sein. Sie hatte sich auch verändert. Das lange, glatte, schwarze Haar wich ihrer dunkelbraunen Naturfarbe un den Zapfenlocken, die sie immer zu verstecken versucht hatte. Ihre rockige Kleidung wich nach und nach, nur die Lederjacke liess sie sich nicht nehmen. Sie schminkte sich auch viel dezenter und anpassender, für eine Frau in der Polizei. Ja einige behaupteten sogar, die Zaugg wäre erwachsen geworden, doch viele hatten so keine Ahnung.
Annelie war die selbe geblieben. Das mit dem Aussehen war ein Versprechen an ihren Boss, der sie wirklich schätzte, aber nicht über ihre Kleidung hinwegkam. Er hielt diese, für eine Frau von 25 Jahren, nicht mehr angemessen. Annelie war eine Frau, die mit Kritik umgehen konnte und sie auch umsetzte. Ben musste sich zuerst an das neue Bild seiner Lebensgefährtin gewöhnen, doch nach und nach gefiel sie ihm sogar noch besser. Die Zeit war für Beide sehr schwer gewesen, da Ben sie immer zu ihren Arztbesuchen begleitet hatte, nur um sicher zu gehen, damit das Loch in der Lunge auch wirklich verschlossen war. Als Raucherin war Annelies Lunge schon sonst geschädigt und so hatte sie länger gebraucht, um zu genesen.
Semir war für das Paar immer zur Stelle. Wenn Ben mal verhindert war, kümmerte er sich um seine Freundin und so entstand eine kleine Tradition zwischen den Beiden.
Der Deutschtürke und die Deutschschweizerin, trafen sich jeden Mittwochmorgen, kurz vor Schichtbeginn, in einem Rasthaus zwischen Köln und Bonn. Semir war für Annelie, trotz des hohen Altersunterschied, ihr bester Freund geworden und er hegte auch ähnliche "Gefühle" für sie. Ausserdem konnten die Beiden so herzlich über Ben reden, ohne dass dieser dies mitbekam. Denn Ben machte frühmorgens stet's seine Joggingrunde. Mit I-Podstöpseln in den Ohren.
An einem solchen Mittwochmorgen, trafen sich die Beiden wieder und genehmigten sich ein saftiges Frühstück. Besonders Annelie schlug kräftig zu.
Semir war verwundert, seit langem trug Annelie einen Rock, lange Stiefel und ein elegantes Top. "Darf ich den Anlass dafür erfahren?", fragte er neugierig. Sie zuckte mit den Achseln. "Mir war einfach danach Semir!" Er grinste. "Soll ich dir das wirklich glauben?" Sie legte eine Hand auf die Brust. "Ich schwöre!" Er nahm es einfach so hin. "Wie geht's eigentlich so in Bonn? Wie ist dein neuer Partner?" Annelie lächelte. "Älter als ich. 30 Jahre alt ist er gerade geworden. Südländischer Abstammung aber total nett und aufgeschlossen. Wir verstehen uns sehr gut!" "Das klingt ja beinahe wie Schwärmerei", scherzte Semir und nahm einen Schluck seines Kaffees. "Semir du weisst sehr gut wie sehr ich Ben liebe." Semir lächelte. Natürlich wusste er das. "Zurück zu meinem Partner. Er heisst Emanuel Sanchez. Sagt dir der Name was?" "Muss ich jeden von der Polizei kennen?", fragte Semir zurück und Annelie zwinkerte mit einem Auge. "Der Punkt geht an dich!" Beide lachten herzlichst. "In letzter Zeit ist es ziemlich ruhig." "Sei doch froh", begann Semir und blickte auf die Autobahn, "ich geniesse das jedenfalls!" Annelie zog eine Augenbraue hoch. "Ich habe ja nicht gesagt dass ich nicht auch froh bin - es war nur eine Feststellung!" Semir hob die Hand. "Entschuldige Gnädigste!" Annelie legte den Kopf schief. "Recht so. Wenigstens noch einen Gentleman auf dieser Welt."
Riko Hader fuhr die Autobahn entlang und pfiff dabei zu der Musik im Radio. Er kannte es zwar nicht, aber die Melodie war leicht zu merken. Er fuhr in leicht überhöhter Geschwindigkeit, doch das war ihm egal. Er hatte einen Termin den er nicht verpassen durfte. Schliesslich ging es um seine Zukunft - seine Beförderung. Wenn er dieses Meeting verpassen würde, wäre alles aus! Dann hätte er für nichts gearbeitet! Seine Software, würde im Mülleimer landen und das wollte er verhindern. Sein Lebenswerk war ihm zu wichtig. Er näherte sich einer Raststätte, wo er durch das Fenster zwei Menschen intensiv und belustigt miteinander reden sah. Sie schienen sich gut zu verstehen, trotz des Altersunterschied. Wahrscheinlich waren sie nur gute Freunde. Aber was interessierte ihn das! Er musste weiter.
In der Zwischenzeit hatte sich ein Auto ihm genähert. Der Beifahrer zog eine Waffe mit Schlalldämpfer hervor, zielte und traf Hader direkt in die Schläfe. Das Blut spritze an die Fenster und der Wagen war ohne Kontrolle. Mit hoher Geschwindigkeit, fuhr er auf die Raststätte zu.
"Sag' mal", begann Annelie, "hörst du das auch?" Semir nickte und Beide drehten sich um. Sie sahen den Wagen auf sich zukommen. Die Gäste, schoss es Beide durch den Kopf. "Alles raus!", schrie Semir und die Leute sahen ebenfalls den Wagen. Mit lauten Schreien liefen sie nach draussen. Annelie wollte ihnen folgen, hörte aber ein kleines Kind nach seiner Mutter schreien. Sie dachte nicht lange nach, ging auf das Kind zu und nahm es in den Arm. "Komm' wir müssen schnell hier weg!" Annelies Einfluss auf Kinder war phänomenal. Sofort krallte sich das Kind an ihre Kleidung. Annelie sah, wie Semir auf sie wartete und gemeinsam rannten sie nach draussen. Der Wagen durchbrach die Scheiben und zerstörte das Geschäft vollkommen. Die Leute sahen mit aufgerissenen Augen der Sache zu. Die Mutter des Kindes, ging auf Annelie zu und bedankte sich tausend Mal. Semir hob die Nase. "Riechst du das?" Annelie nickte. Auslaufendes Benzin. Sie mussten sofort handeln. "Alle runter auf den Boden!", schrie sie und wurde von der lauten Explosion unterbrochen. Menschen wurden von der Druckwelle zu Boden gestossen. So auch Annelie und Semir. Fliegende, brennende Teile flogen durch die Luft und fielen auf den Asphalt. Annelie und Semir richteten sich langsam auf und blickten auf das brennende Gebäude. "Wir und unsere grosse Klappe", keuchte die Deutschweizerin und fuhr sich durchs Haar. "Schluss mit der Ruhe",kommentierte Semir und atmete tief durch.