Hy Leute,
auch wenn ich weiß, dass es bei euch momentan wegen Prüfungen stressig ist mit Feeden, stelle ich meine neue Story on. Aber Obacht, es ist ein heikles Thema, aber es ist mir ein Anliegen, diese Story dennoch zu veröffentlichen. Viel Spaß dennoch beim Lesen
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Ein sommerlicher Frühlingsmorgen schien Ben in die Augen, als er sie zwinkernd öffnete. Knurrend zog er sich die Decke noch weiter über den Kopf, doch nach einer Weile wurde es ihm darunter zu warm und er beschloss, aufzustehen. Schlurfend ging er ins Bad und machte sich fertig. Duschen wollte er erst nach dem morgendlichen Joggen. Da Semir heute mit der Verkehrerziehung an der Reihe war, konnte sich Ben ruhig Zeit lassen, bis er ins Büro musste. Was für eine alberne Vorstellung, dass sein Partner und er noch drei Wochen lang diese neunmalklugen Gymnasiumkids unterrichten mussten. Die Schranke hatte dies als Genugtuung angesehen, weil er Semir bei einem Fluchtversuch geholfen hatte, um dessen Unschuld zu beweisen und die Chefin hatte sofort zugestimmt. Grummelnd über diese Gedanken vergas Ben beinahe seinen Wohnungsschlüssel, als er sich seinen Ipod in die Ohren stöpselte und sich auf zur Jogging-Strecke am Rhein aufmachte.
Daniel ging niedergeschlagen und völlig teilnahmslos an diesem Morgen am Rhein entlang. Der Schulweg führte ihn an diesem Fluss entlang. Doch an diesem Tag war alles für ihn anders. Er wollte nicht mehr, wollte Schluss machen, einfach nur Schluss machen. Er konnte einfach nicht mehr. Sicher, sein Leben war erst kurz, gerade mal dreizehn Jahre war er auf dieser Welt, doch was ihn in den letzten Wochen und Monaten widerfahren war, brachte ihn letztendlich dazu, sein Leben aufzugeben, ja, zu beenden.
Sein Weg führte ihn über die Rheinbrücke, die er an jeden Morgen überquerte, doch dieses Mal nicht. Dieses Mal begab er sich auf die Mitte der Brücke und stellte sich an das Geländer, beobachtete den schnell dahin fließenden Rhein. Immer schon hatte er eine faszinierende Anziehungskraft auf den Jungen ausgeübt und nun solle es also seine letzte Ruhestätte sein. Daniel sah sich um. Um diese Uhrzeit waren wenig Leute unterwegs. Genau richtig für sein Vorhaben, dachte er und ließ seinen Rucksack langsam an seinen Rücken zu Boden gleiten. Mit schnellen Bewegungen war er über das Geländer gestiegen und stand nun auf der schmalen Kante, die ihn vom reißenden Strom unter ihm trennte.
Ben kam ebenfalls auf die Brücke gelaufen. Sein Puls ging schnell, aber regelmäßig. In seinen Ohren erklangen die unterschiedlichsten Medleys berühmter Rockballaden, die er sich kürzlich aus dem Internet heruntergeladen hatte. Die Sonne schien ihm ins Gesicht und er musste ein wenig verlangsamen, um einigen Fahrradfahrern auszuweichen, die mit ihren Drahteseln auf dem Weg zur Arbeit waren.
Ben verschnaufte etwas, nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche, als er plötzlich die Umrisse einer kleinen Person dicht am Geländer sah. Er kniff seine Augen zusammen, hielt die Hand schützend an seine Augenbraue, um die Sonne etwas abzuhalten. Die Augen des jungen Kommissars wurden jedoch schlagartig größer, als er sah, dass dort einer sich in die Tiefe stürzen wollte. „Oh Shit.“, stieß er aus und näherte sich vorsichtig dem Jungen. Daniel drehte sich nicht um, hörte aber dennoch Schritte, die auf ihn zukamen. Sein Blick war starr nach unten gerichtet. Ben kam immer näher an den Jungen heran, der er so um die dreizehn schätzte. In seinem Kopf arbeitete es. Sollte er ihn ansprechen, um ihn nicht zu erschrecken? Andererseits konnte Ben, wenn er sich verriet, ihn womöglich nicht mehr rechtzeitig retten. „Bleiben sie stehen.“, stieß der Junge plötzlich aus, als er sich umgedreht hatte. „Ich will dir helfen.“, erwiderte der junge Hauptkommissar mit einfühlsamer Stimme. Er erkannte die aufkommenden Tränen in den Augen des Schülers, was Ben wegen dem auf den Boden liegenden Rucksack annahm.
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