Nur zwei Stunden später hatte Andrea bereits die ersten Ergebnisse. „So…. Hans Neumann, geboren am 18.04.1947 in Berlin, Schule und Ausbildung ebenfalls in Berlin, Sein Vater ist im Krieg gefallen, seine Mutter hat ihn und vier Geschwister allein groß gezogen. Nach seiner Ausbildung zum Polizeibeamten ist er 1985 mit der Familie nach Köln gezogen und hat sich dort beim SEK zum Präzisionsschützen weiterbilden lassen. Dann hat er sich als Einsatzleiter einen ziemlichen Namen gemacht. 1995 kam dann sein Sohn Peter Neumann ebenfalls zum SEK und machte hauptsächlich mit seinem Vater Dienst. Kurz vor seinem Tod gab es eine laut Zeugen, heftige Auseinandersetzung weil Peter Neumann durch ein riskantes Vorgehen das Leben einer Geisel extrem in Gefahr gebracht hat. Und während dieses Streites drohte Peter Neumann seinem Vater. Was ihm vor Gericht negativ angelastet wurde. Das zu Hans Neumann. Sein Sohn Peter wurde zu fünfzehn Jahren Haft verurteilt aber nach zehn abgesessenen Jahren auf Bewährung freigelassen. Während seiner Haft wurde ihm per Gerichtsurteil mitgeteilt, dass er seine Frau Isabelle und seine Tochter Sophia nicht mehr sehen darf. Laut Gefängnisakten hat seine Frau ihn in den ganzen zehn Jahren nicht einmal besucht. Die Kollegen von Neumans Eingreiftruppe wird noch zusammen gestellt, soweit ich allerdings sehen konnte, sind es alles sehr gute Leute.“ Endete Andreas Bericht. Semir sah seine Frau stolz an und küsste sie. „Tolle Arbeit… wie immer.“ lobte er sie. Chris kam zur Tür herein. „Dieser Till Schuster ist mir irgendwie suspekt. Dem interessiert es nicht im Geringsten, was mit der Chefin ist. Er meint sie wäre eh nur eine kurze Bekanntschaft, oder so ähnlich. Am Liebsten würde ich ihn mal checken lassen.“ Grollte er etwas. Semir grinste. „Na dann tu es doch… die Chefin ist nicht da und ich bin ihr Stellvertreter.“ Gab er als Antwort. Chris ging zu Susanne, die an ihrem Schreibtisch saß und ihre Kaffeetasse in der Hand drehte.
Anna sah Peter während der Autofahrt an. „Peter… wenn meine Kollegen für Sie tätig werden sollen, dann müssen Sie uns alles erzählen. Sie wissen dass Sie sich nicht selbst belasten müssen, aber wir müssen alles wissen. Wenn Sie sagen, dass Ihr Vater ermordet wurde, müssen wir wissen welche Beweise Sie dafür haben und warum Sie diese nicht durch Ihren Anwalt in den Prozess haben einfließen lassen.“ erklärte sie ihm. Peter Neumann nickte. „Ja ich weiß. Aber ich belaste mich nicht. Damals… der ganze Prozess. Ich gehe davon aus, dass mein Anwalt geschmiert wurde. Er hat kaum etwas für meine Verteidigung getan. Mein Vater… er hat drei Monate bevor er ermordet wurde, etwas herausgefunden.“ erzählte er. „Herausgefunden? Was?“ harkte Anna nach. „Das ist es ja… ich weiß es nicht… ich weiß es einfach nicht. Bevor er mir sagen konnte was, wurde er getötet.“ Stöhnte er. Anna nickte. „Wie sollen wir Ihnen helfen, wenn Sie uns nicht helfen?“ wollte Anna wissen. Peter sah sie an. „Sie müssen einfach sehr tief graben.“ gab er zu verstehen. Ann lächelte. Haben Sie gar keinen Hinweis? Zum Beispiel seit wann Ihr Vater wenn dem so gewesen ist, auf irgendeiner Abschussliste stand?“ versuchte sie an Informationen zu kommen. Peter nickte. „Ja…. Ich weiß es sogar sehr genau. Wir haben einen Waffenschieber und Drogenring aufgelöst. Die Gruppe operierte von Köln und Düsseldorf aus. Waffen verschieben nach Afghanistan, in den Iran, Irak…überall dort wo Waffen gebraucht wurden. Die Drogen gab es oben drauf. Ein kleiner Teil ging hier auf den Markt, also in Deutschland. Tja und als die Ermittler dann einen Hinweis auf das Versteck bekam, wurde das SEK herbeordert und der Laden gestürmt. Wir haben 28 Männer festgenommen. Waffen und Drogen in einem Wert von über drei Millionen sicher gestellt. Alles in Allem konnte man von einem erfolgreichen Zugriff sprechen. Doch mein Vater bohrte weiter. Und er hatte das richtige Gespür. Der Bulle in ihm schlief eben noch nicht.“ erzählte Peter. Sie kamen auf dem Parkplatz der Autobahnpolizei an. Peter suchte sich eine Parkbucht und sah plötzlich dass auch Susannes Wagen hier stand. „Verdammt..“ fluchte er leise.