Kapitel 20. - Überraschung!
Schottland
Aufgrund heftiger Regenfälle musste die Polizei die Suche vorerst einstellen. Kritische Münder behaupten sogar, dass die Suche mit dieser Tätigkeit gänzlich eingestellt wird.
Joshua lag in dem grossen Bett von ihm und Yao. Er war in einem weissen T-Shirt gekleidet, die Bettdecke reichte ihm bis zur Brust. Er war an einer Infusion und trug eine Nasenkanüle. Jedoch hatte er mehr Farbe im Gesicht und lächelte, als er seine Freunde erblickte. Annelie stand am Bett und Yao sass auf einem Sessel. Sie hatte eine Hand ihres Mannes fest umklammert. "Hey Guys", krächzte Joshua und Ben ging sofort zu ihm. "Du bist echt durchgeknallt. Wie konntest du die Ärzte überzeugen?" "Mit Geld und dem Versprechen, sich zu schonen", antwortete Annelie für ihn wobei die Stimme bei dem Wort "Geld" ziemlich sarkastisch rüberkam und Joshua sie kurz wütend anfunkelte. "Er wollte doch den heutigen Abend nicht verpassen." Semir sah Yao mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Wieso?", fragte er und Annelie grinste. "Heute Abend werdet ihr in der schottischen Landeskluft speisen!" Bens Augen rissen auf. "Wir sollen einen Kilt tragen? Sonst geht's euch noch gut!" Annelie und Yao verkniffen sich das Lachen während Joshua eine Augenbraue hochzog. "Sicher", begann er dann leise, "oder wollt ihr meinen Onkel verärgern?" Ben rollte mit den Augen. "Aber dann sieht man die grässliche Narbe am Knie", jammerte er und Annelie winkte ab. "Narben machen sexy mein Schatz! Ich habe ja auch eine unter den Rippen." Semir verschränkte die Arme. "Das ist wahnsinn. Ben und ich im Kilt? Das ist ja die reinste Zirkusvorstellung!" Andrea kam hinter ihrem Mann hervor. "Also ich finde die Vorstellung ziemlich interessant!" Annelie ging zu Ben. "Wenn du willst, trage ich auch die schottische Tracht der Frauen, wenn dich das beruhigt!"
"Seit wann öffnen Schweizer ihr Herz, für andere Trachten?", witzelte Christopher der mit seiner Familie kam und seinen Cousin freudig anlächelte. "Erstens bin ich nur zur Hälfe Schweizerin, und zweitens habe ich keinen Bock in der bernischen Jodeltracht hier aufzutachen." Ben grinste. "Ach nicht?" Er bekam einen Stoss in die Seite. "Du spielst mit deinem Leben", zischte Annelie und begutachtete Christopher, wie er auf Joshua zuging. "You're crazy", flüsterte er und Joshua winkte ab. "I hate hospitals and you know it!" Christopher wusste nichts zu erwidern. "Ich bin nur froh, dass alle einigermassen wohlauf sind", sagte Maggie und liess nicht mehr von George ab. Dieser genoss sichtlich die Umarmungen seiner Mutter. Im Hintergrund hörte man Aida quängeln und Andrea schüttelte mit dem Kopf. Sie wollte schon los als Annelie abwinkte. "Lass nur", begann sie, "ich geh' schon!" Sie entfernte sich und war verschwunden. "She's a good girl", sagte Joshua leise und Christopher blickte zu ihm hinunter. Der Engländer nickte. "Yes she's", antwortete er knapp. "Und ich habe sie mit Füssen getreten!"
Am Abend half Maggie Annelie, die Tracht anzuziehen. "Tragen die Frauen auch was unter dem Rock?", scherzte die Deutschschweizerin und erntete eine Kopfnuss von ihrer Freundin. "So scheisse war der nun auch nicht", kommentierte Annelie und sah, wie Maggie das Lachen verkneifen musste. "Das weiss ich", prustete sie und zog das Korsett an. Annelie stiess kurz einen dumpfen Stöhner aus. "Boah", keuchte sie, "das war die Retourkutsche oder?" Maggie nickte und sah sich Annelie an. "Du siehst wunderschön aus. Wenn ich bedenke wie du bei unserem ersten Treffen ausgesehen hast?" Annelie deutete auf die Haare, die Maggie hochgesteckt hatte. Mit einem Lockenwickler musste sie erst gar nicht kommen. Annelie ihre waren zu stark. "Du meinst weil ich damals schwarze Haare, geglättet mit blonden Strähnen hatte?" Maggie nickte. "Und dass du dich zu stark geschminkt hast", fügte sie noch hinzu und Annelie nickte. "Du bist echt eine wunderschöne Frau." Annelie lächelte. "Das Kompliment gebe ich gerne zurück!"