Katrin sah Frank an, der ihr gegenüber saß. „Was ist passiert? Sie waren doch länger wach als wir! Und kommen Sie mir nicht damit, es wären Einbrecher hier gewesen. Das ist nämlich eine Lüge. Wir haben Ihre Fingerabdrücke an der Tür gefunden! Wo ist van Helsing!! Verdammt reden Sie endlich…. Sie können ihm und den Anderen das Leben retten!“ fauchte sie Frank an. Doch dieser sah sie nur an. „Ich weiß nichts…“ sagte er. Nur noch wenige Stunden… dachte er… dann war Laurence wieder hier und würde die Vernichtung der Vampire verkünden. „Ich weiß nichts…“ wiederholte er. Ben kam zu ihm. „Hören Sie mir verdammt noch einmal zu! Ich weiß dass mein Kollege heute Nacht entführt wurde! Wo ist er? Sie wissen genau wo diese Typen ihn hingebracht haben!“ schrie er verzweifelt. Katrin legte ihm die Hand auf die Schulter. „Er wird uns nichts sagen.“ kam leise von ihr. Ben sah sie an. „Wir müssen ihn finden…. Wir müssen einfach.“ kam flehend von ihm. Katrin nickte. „Ich vermute dass dieser Ignaz Kreuzer ihn in seiner Gewalt hat. Ich habe hier ein Bild von ihm und seiner Königin. Es wird Ihnen nicht gefallen, Ben…“ sagte sie leise und schon ihn ein Bild mit dem Gesicht nach unten hin. Ben sah sie an. „was soll das heißen?“ fragte er und hörte gleichzeitig Jasmin im Flur schreien. „Lasst mich los! Ihr sollt mich loslassen!!“ schrie sie laut. Ben wollte aufspringen, doch Katrin hielt ihn fest. „Sehen Sie sich erst das Bild an…bitte…“ forderte sie ihn freundlich auf. Ben drehte das Bild um. Auf dem Bild war Jasmin mit dem Mann, mit dem Semir vor einigen Tagen zusammen gestoßen war. „Was soll das?“ fauchte er wütend. „Auf dem Bild sind Ignaz Kreuzer, der Vampirkönig und seine Frau Jasmin Kreuzer zu sehen. Ihre angebliche Freundin ist längst verheiratet. Natürlich sind es nicht wirklich Vampire. Es gibt keine. Doch van Helsing und seine Leute glaubten daran. Das machte sichte sich das Ehepaar Kreuzer zu Nutze. Sie entführten mehrere Menschen und sie kamen sogar auf den Geschmack Blut zu trinken. Sie gehören der schwarzen Messe an. Das Blut was sie den Menschen abnehmen wird auf dem Schwarzmarkt verkauft. Damit bereichern sie sich. Warum sagen Sie Ben nicht was Sie wirklich sind, Jasmin?“ wandte sich Katrin an die sich immer noch wehrende Frau.
„Das ist eine Lüge! Ben…ich liebe dich!! Ich bin nicht verheiratet!!“ kam weinend von Jasmin. Ben nahm das Bild und stellte sich vor ihr hin. „Und was ist das?“ wollte er wissen. „Das ist eine Montage…das ist sicher eine Montage. Katrin Zinker will was von dir…sie will ein Keil zwischen dir und mir treiben.. Bitte vertrau mir…bitte…ich liebe dich doch!!“ weinte Jasmin. Ben hatte Mitleid. Doch wem sollte er nun glauben? Er verließ den Raum und ging auf die Terrasse. Katrin kam hinterher. „Jasmin ist die Vampirkönigin. Sie weiß wo die Anderen sind. Wo Semir ist… Ben… wir müssen es herausfinden…“ redete sie auf ihn ein. Ben hatte Tränen im Gesicht. Er hatte Jasmin vertraut und wurde so enttäuscht. „Sie wird es nicht sagen. Woher haben Sie das Bild?“ wollte er wissen „Vom BKA und von Interpol. Das Ehepaar Kreuzer treibt seit einigen Jahren Schwarzhandel mit Blutkonserven. Als die Spur nach Deutschland führte hat man uns um Mithilfe gebeten. Ben… ich weiß dass Sie verletzt sind und es tut mir wirklich Leid. Wir müssen aber nun herausfinden, wo Semir steckt und dort wird auch Van Helsing sein und vielleicht auch Laureen Seward. Diese jungen Menschen haben sich von der Geschichte der Vorfahren irritieren lassen. Aber sie werden sterben. Helfen Sie mir… bitte….den Kreuzer muss das Handwerk gelegt werden…“ redete sie weiter. Ben nickte. „Ich werde meinen Freund dort rausholen… und wenn ich es aus ihr rausprügeln muss….“ versprach er, drehte sich um und ging zu Jaz.
„Wo ist Semir?“ fragte Ben fordernd. Jasmin sah ihn an. „Ben… du glaubst dieser blöden Kuh doch wohl nicht!“ lächelte sie ihn an. Mittlerweile trug sie Handschellen. „Wo ist er?“ wiederholte Ben fordernd. Jasmin lachte bitter auf. „Was hast du? Glaubst du wirklich ich wäre ein Vampir?“ wollte sie im Gegenzug wissen. „Jasmin… wenn du mir nicht sagst wo sie sind, werde ich dich eigenhändig ins Gefängnis bringen….also wo ist Semir?“ wiederholte Ben stoisch. Jasmin lachte leise. „Sucht ihn… aber ihr werdet eh nur noch eine leere Hülle finden. Ihm werden alle sechs Stunden ein Liter Blut abgenommen. Seit heute Morgen um vier…. Es ist jetzt gleich schon zwölf… also hat er schon einen Liter verloren. In zwei Stunden wird er nächste abgenommen… Morgen früh wird er tot sein.“ lachte sie leise. Ben sah verzweifelt auf Katrin. „Ich weiß wo sie sind..“ gab nun Frank von sich. Alle Köpfe ruckten zu ihm herum. „Wo?“ fragte Katrin. „Ich zeige es….ich will nicht am Tod von noch mehr Menschen schuld sein…“ weinte Frank leise. Katrin sah Ben an. „Was meinen Sie?“ wollte sie wissen. „Wir haben keine andere Wahl. Aber Jasmin wird mitkommen… ich will dass sie ihrem Mann in die Augen sieht, bevor er von mir getötet wird!“ fauchte Ben wütend. Er packte Jasmin brutal am Arm und löste eine Handschelle. Diese ließ er um sein eigenes Gelenk schnappen. Dann sah er sie an. „Tu mir den Gefallen und versuche zu fliehen… ich würde nichts lieber tun, als dir eine Kugel in den Kopf zu jagen…“ drohte er. Jasmin riss die Augen auf. Sie ahnte, dass sie nun verloren hatte. „Aber Ben…ich liebe dich doch…“ sagte sie und fing an zu weinen. Ben lachte wütend. „Die Tränen kannst du dir sparen. Ich glaube die kein Wort!!!“ schrie Ben sie an.
Semir fühlte sich schwach, als die zweite Blutspende endlich beendet war. Doch die Nadel blieb drin. Lediglich der Schlauch wurde abgeklemmt. „So… das war wieder ein knapper Liter. Nur keine Sorge… du hast noch genug in deinem Körper. Nun wirst du essen, trinken und dann schlafen. Du wirst uns eine ganz lange Zeit am Leben erhalten. Auch wenn du nur mir und meiner Frau dienst. Die Anderen können sich die Feinde zur Brust nehmen. Noch habe ich zwei Feinde draußen. Aber die bekomme ich auch noch. Du kannst nichts dagegen tun…“ lachte der Mann ihn an. „Was soll das? Was Sie hier machen ist Wahnsinn. Meine Kollegen werden mich finden und dann…dann werden Sie verhaftet werden. Es gibt keine Vampire…“ stieß Semir mühsam aus. „Meinst du wirklich? Nun ja…ich werde dich eines besseren belehren. Aber nicht heute. Nur keine Sorge… du wirst noch erfahren welchen Glauben wir haben. Du wirst auch daran glauben. Und damit du gar nicht erst in Versuchung kommst etwas gegen uns zu machen, zeige ich dir die Art, die meine Vorfahren benutzten um an das begehrte Blut zu kommen…“ lachte der Mann. Er beugte sich über Semir, der sich aufbäumte. Er versuchte mit aller Macht zu verhindern, dass der Kerl seinen Kopf drehen konnte. Doch er schaffte es nicht. Wenige Augenblicke später spürte er wie der Mann in seinen Hals biss. Semir schrie laut als die Zähne in seinen Hals schlugen. Doch er spürte das Saugen nicht. Wieder biss der Mann zu. Immer wieder. Doch er saugte nicht. Nach einer knappen viertel Stunde ließ er von Semir ab. Dieser lag einfach nur da. Die Schmerzen der Bisswunden waren extrem. Sie bluteten und er spürte wie die Zunge des Mannes über die Wunden fuhr und ekelte sich einfach nur davor. Warum verlor er nicht endlich das Bewusstsein? Immer wieder spürte er die raue Zunge des Mistkerls. Und dann schloss er die Augen. Ihm wurde schwindelig. Endlich nach einer ihm unendlichen Zeit verschwand er in der Schwärze der Bewusstlosigkeit. Er bekam nicht mit dass Ignaz plötzlich umkippte. Er bekam den Hall des Schusses nicht mehr mit.