„Andrea...verstehst du denn nicht...ich....ich...hab es doch nicht mit Absicht gemacht...aber..“ versuchte Semir sich zu erklären. Andrea sah ihn mit vor Wut funkelnden Augen an. Sie schüttelte den Kopf. „Nein!!! Semir Gerkan…ich will das nicht mehr hörst du! Du hast jetzt schon viermal vergessen, Viermal…Wir sind dir ja wohl völlig egal!“ schrie Andrea wütend. Semir sah sie an. „Weißt du was…es nervt…deine ständigen Vorhaltungen, dass ich etwas vergesse… ich versuche euch ein guter Familienvater zu sein. Euch zu ernähren und du kümmerst dich lediglich um den Haushalt und die Kinder!“ schrie er zurück. „Lediglich? Weißt du was es an Arbeit ist, die Kinder zu beaufsichtigen? Weißt du was es heißt sich um die Beiden zu kümmern? Wenn sie krank sind....weißt du wie es ist, wenn ich Aida versuche zu erklären, dass ihr Vater obwohl er es versprochen hat, sich um sie zu kümmern, mal wieder sein Versprechen nicht einhält? Weißt du das?“ schrie Andrea wütend zurück. Sie griff einen Teller und warf ihn in Semirs Richtung. Dieser duckte sich und der Teller flog an die Wand wo er zerbrach. „Andrea!! Es reicht!! Denk an die Kinder!!“ versuchte Semir sie zu beruhigen. „Die Kinder!! Ja die Kinder sind dir wichtig!!! Aber wo bin ich? Wo bin ich als deine Frau in deinem Leben? Semir Gerkan!!!“ schrie Andrea wütend. Semir sah sie an. Er wusste, wenn Andrea so aufbrauste, war es besser wenn er verschwand. Er schnappte sich die Schlüssel und wenig später knallte die Haustüre so laut zu, dass die Kinder, die eben noch schliefen aufwachten und aufschrien. Andrea sah ihrem Mann hinterher, als dieser die Straße herunterfuhr. Doch nun erweckte auch ihr Mutterherz. Sie ging nach oben um sich um Aida und Sebastian zu kümmern. Der Kleine war gerade sechs Wochen alt Er war Semirs und ihr ganzer Stolz. Und auch Ayda kam ihrer Verpflichtung als große Schwester eifrig nach. Als Andrea ins Kinderzimmer kam, saß Ayda bei Sebastian im Bett und tröstete den kleinen Bruder. Andrea musste leicht schmunzeln als sie das Bild sah. Tränen liefen ihr über das Gesicht.
Semir fuhr einfach nur durch Köln. Verdammt wieso hatte er es wieder vergessen. Es war doch der schönste Tag in seinem Leben, als Andrea ja sagte. Und nun hatte er zwei Kinder…Ayda und Sebastian…warum konnte er den Hochzeitstag nicht einfach aufschreiben und dann erinnert werden…das geht doch nicht…wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert und…Hupen riss ihn aus den Gedanken. Semir erschrak und konzentrierte sich wieder auf den Verkehr. Erst in letzter Sekunde sah er dass die Ampel vor ihm auf Rot sprang. Mit kreischenden Bremsen blieb er gerade noch stehen ehe er die Frau mit dem Kinderwagen erwischte. Er stützte seine Arme auf das Lenkrad ab und lehnte seinen Kopf darauf. Dann atmete er tief ein und aus. Tränen machten sich bei ihm bemerkbar. „Andrea…ich liebe dich…“ stieß er aus. Ein Blick fiel auf sein Handy. Sollte er sie vielleicht anrufen? Ja...aber was, wenn sie ihn wieder anschrie? Vielleicht sollte er ihr Blumen kaufen. Einen riesigen Strauß an Rosen...als Entschuldigung. Als er sich wieder auf die Ampel konzentrieren wollte riss man die Beifahrertür auf und auch die hinteren Türen wurden aufgerissen. Semir sah erschrocken zu den Männern die einstiegen. Alle waren maskiert und bewaffnet. „Hey…!“ stieß Semir aus. Doch schon spürte er die Waffe an der Schläfe. „Aussteigen!“ forderte der Beifahrer auf. „Schon gut…ganz ruhig…okay…“ stieß er leise aus und hob die Hände. „Hey…das ist ne Bullenkarre!“ schrie plötzlich einer von hinten der wohl das Blaulicht bemerkte. Erst jetzt sah auch der Beifahrer die Blaulichtmontur. „Bist du ein Bulle?“ fragte er Semir, der aussteigen wollte. Sofort griff der Beifahrer ihn an der Jacke und hielt ihn fest. Semirs Gedanken flitzten wie auf einer Autobahn. „Und was wenn?“ fragte er vorsichtig an. „Ja oder nein?!“ fauchte der Mann, der die Waffe auf ihn richtete. Semir hatte die Hände erhoben und nickte. „Das ist schade für dich…sage lebe wohl!“ grinste der Beifahrer, presste die Waffe fest an Semirs Kopf und drückte ab. WHAM!!!