Ein völliges Durcheinander brach aus. Verängstigte Schreie erfüllten den engen Gang.
Herumrennende Menschen, Patienten und irritierte Besucher, flohen durch die Flure ohne ein konkretes Ziel vor Augen zu haben.
Andere versuchten einen überblick zu gewinnen
ärzte und Krankenpflegerpersonal liefen in die entgegengesetzte Richtung und halfen Verletzten, doch keiner wusste, was überhaupt passiert war
Kein Durchkommen.
Keine Ordnung.
Nur raus!! Raus aus der qualmenden Hölle der Himmelstreppe.
Doch wo?
Das Treppenhaus war überfüllt. Die Explosion hatte mehrere Krankenzimmer vö?llig zerstört. Die Fluchtwege über die Feuertreppe waren abgeschnitten, doch das auflodernde Feuer breitete sich aus.
ärzte und Krankenpflegerpersonal liefen in die entgegengesetzte Richtung und halfen Verletzten, doch keiner wusste, was überhaupt passiert war.
Die Helfenden drangen zu den Opfern in den Flammen vor, und der Qualm bewachte sein feurig flammendes Herz.
Draussen erklangen die ersten weit entfernten Sirenen.
Ein Martinshorn verstummte, ein anderes begann sein trauriges Lied zu singen und alles schien so aussichtslos.
Das alles war so unerwartet passiert. Nichtsahnend saßen die Besucher bei Patienten und verbreiteten gute Laune die von nichts hätte getrübt werden können... eigentlich.
Verlassen und laut weinend stapfte ein kleines Mädchen den rauchigen Flur entlang, rieb sich die tränenden Augen und schrie nach ihrer Mutter.
Ein geistesgegenwärtiger Mann schnappte sich das hilflose Bündel und lief davon.
Dahinter schimmerte der leblose Körper einer Krankenschwester, der von den letzten tapferen Sonnenstrahlen, die sich durch den Rauch kämpften, beschienen wurde.
***
Ungläubig starrte Tom vor sich hin und nahm seine Umgebung nicht mehr wahr.
Hatte Fried den Anschlag wirklich ausführen lassen?
Elena und Lilly befanden sich auf ihrem Zimmer... was hatte Fried getan?
Hatte er sie wirklich umgebracht?..... Könnte er wirklich etwas so grausames tun?
Egal wie viel B?ses in einem Menschen steckte, könnte er einem Neugeborenen das gerade erst erlangte sofort wieder wegnehmen? Das teuerste und wertvollste was ein Mensch besaß? Das Leben
Langsam k?mpfte sich die erste Träne Toms Wangen hinab.
Nein, er wollte die beiden nicht verlieren... er wollte sie nicht verloren haben!
Sein Leben hatte gerade erst einen Sinn gefunden. Den Sinn als fürsorglicher Familienvater, den er sich so lange erträumt hatte.
?Schlie? mit deinem Leben ab, Kranich. Man kann nicht alles haben!!?, redete Fried kalten Herzens auf ihn ein und lächelte, als wäre ein Mord das normalste der Welt.
?Du musst es SO sehen...?, führte er seine billigen Ratschläge fort, entwendete die weitere Waffe aus Hesses Obhut und ging auf ihn zu, ?...ein Kind kostet bis zum 18. Lebensjahr mindestens so viel wie ein Lamborghini oder ein Ferrari mit der teuersten Luxusausstattung. Kauf dir lieber den, anstatt dir so eine hässliche Kräte ans Bein zu hängen!?
Wieder brachte Fried dieses widerwärtige Grinsen hervor und zwinkerte Tom zu.
?Ich hab dir ein Gefallen getan, mensch.!
Als Abschluss seiner Trauerrede zum Tod von Elena und Lilly richtete er seine Waffe auf Tom und blickte kurz kontrollierend zu Hesse hinüber, der das ganze Spektakel mit angesehen hatte und am Boden lag.
?Nun haben wir genug gespielt... den Ring, mein Freund?, bat er Tom im freundschaftlichen Ton und verlieh seiner Bitte mit der Waffe Nachdruck.
?Ich würde dich ungern auch noch umbringen. Das Familiengrab wäre dann zwar komplett, aber ich habe den Anzug gerade erst aus der Reinigung geholt und mag keine frischen Blutspritzer darauf., erklärte er und blickte seinen ziemlich demolierten Anzug hinab, bis sein Blick auf seiner noch immer blutenden Schusswunde am Bein haften blieb.
Fahr zur Hölle?
Toms Worte waren leise aber durchaus verständlich. Der fauchende Ton klang gefährlich und dennoch unsicher. An seiner Schläfe entlang zeichnete sich ein deutlicher tiefer Streifschuss ab und das Blut floss ungehalten aus der Wunde und versickerte einerseits in seiner Kleidung, tränkte andererseits den staubigen Boden.
Was würde passieren? Die Schmerzen des Streifschusses am Kopf ließen nach, was ein schlechtes Zeichen war und er merkte, dass sein Kreislauf bergab unterwegs war.
Fried war sich doch bestimm im klaren darüber, dass Tom den Ring niemals mehr herausrücken würde. Ganz davon abgesehen, dass er so oder so nicht im Besitz des Talismannes der Hangmen war.