Mit dem Blaulicht auf dem Dach fuhr Martin Stolberg mit seinem Kollegen Florian Glade und zwei weiteren Streifenwagen zu der herausgefundenen Adresse. Sofort stellten sich die Streifen quer über die Straße und die Beamten stürmten in das Haus, die Treppen hoch und standen nun vor der Tür mit dem Schild „Jäger“. Florian sah seinem Chef an, dieser nickte und zog seine Waffe aus seinem Halfter. Dann trat der Jüngere die Tür ein und sofort stürmten die sechs Beamten in die Wohnung. „Polizei...“, schrieen sie und durchsuchten mit vorgehaltenen Pistolen die Wohnung. Ben, aufgeschreckt durch das Zerbersten der Tür, schwang sich aus seinem Bett und stürmte ins Wohnzimmer, doch schon im nächsten Moment wurde er am Arm gepackt und zu Boden gerissen, drei Polizisten warfen sich auf ihn und legten ihm Handschellen an. „Hey, was soll das denn?“, fragte er entsetzt und keuchend, da das zusätzliche Gewicht auf die Lungen drückte. „Was das soll?“, fragte Stolberg und sah Ben an, der von den Polizisten wieder erhoben wurde. „Wir haben sie auf frischer Tat ertappt.“, meinte der Hauptkommissar und nahm das Schwert aus der Vase. „Würden sie mir bitte erklären, wie das hierher kommt?“, fragte er und sah, wie Ben erschrocken auf das Schwert starrte. Er wusste natürlich, was das war. Seine Leihgabe wurde ja in allen Zeitungen hoch angepriesen. „Sie haben das vor nicht einmal einer halben Stunde aus dem Museum in Köln gestohlen.“, stieß Stolberg aus. „Was? Nein, das kann nicht sein.“, kam es erschrocken von Ben. „Mitnehmen... zum Verhör.“, wies Stolberg seinen Kollegen an. Diese schafften Ben unter großen Protest und Gegenwehr zum Wagen und fuhren mit ihm zum LKA in Düsseldorf.
Semir schreckte aus dem Schlaf auf, als das Haustelefon klingelte. Schnell huschte er aus dem Bett, wäre beinahe mit dem Läufer zur Tür rausgesegelt, und schnellte die Treppen hinunter. „Ja.... Gerkhan.“, meldete sich Semir und hörte müde zu, dann jedoch war er schlagartig wach, als Kim ihm am anderen Ende erzählte, dass Ben von Stolberg verhaftet wurde und sie auf ihn im LKA wartete. „Ich komme sofort, Chefin.“, beendete er das Telefonat. „Andrea... ich muss nach Düsseldorf. Ben ist verhaftet worden.“, rief er ins Schlafzimmer und zog sich schnell Jeans und ein Shirt über, bevor er sich seine Schlüssel nahm und überstürzt das Haus verließ. Schnell fuhr er mit seinem BMW nach Düsseldorf und stürmte die Gänge zum Büro von Hauptkommissar Stolberg entlang. Kim saß davor und erwartete ihn bereits. „Chefin, was ist mit Ben? Wieso ist er verhaftet worden?“, fragte Semir sofort und etwas außer Atem. „Semir, er ist in das Museum für asiatische Künste eingebrochen und hat das Schwert von Dschingis Khan gestohlen. Die Kollegen haben es in seiner Wohnung gefunden.“, erzählte sie. „Kann ich zu ihm?“, fragte er, doch Kim schüttelte den Kopf. „Er wird gerade von den Kollegen aus Düsseldorf verhört.“, erwiderte sie und deutete auf die Tür hinter sich.