Und wieder saß Ben in der kargen Zelle auf der Pritsche und wartete auf die von Kim versprochene Hilfe. Stolberg schien es jedoch zu gefallen, ihn zappeln zu lassen, denn erst zwei Tage nach seiner Verhaftung kam ein älterer, hoch gewachsener Herr in die Zelle und betrachtete Ben durch eine scheinbar sehr starke, dicke Brille. „Herr Jäger?“, fragte er nur und Ben nickte. „Ich bin Oliver Müller, ein Freund von Kim Krüger. Sie hatte mich angerufen und sagte mir, dass sie meine Hilfe brauchen.“, stellte er sich vor und setzte sich auf einen kleinen Hocken Ben gegenüber. „Ich wurde hypnotisiert und scheine in diesem Zustand Verbrechen begangen zu haben... meinen Kollegen scheine ich auch...“, Ben stockte. Er wollte nicht daran denken. „Können sie mir helfen?“, wollte er dann wissen. Der Psychologe nickte nur. „Die Hypnotherapie ist eines meiner Spezialgebiete. Ich denke, dass ich da etwas machen kann. Zuerst werde ich ihnen jedoch einige Fragen stellen und sie beantworten diese bitte wahrheitsgemäß...“, bat der Hirndoktor. Ben nickte nur. „Fehlen ihn aus der letzten Zeit Erinnerungen?“, wollte er wissen und Ben erzählte, dass er sich an einen Abend mit Rosa nicht erinnern konnte. Und dann das Essen auf der Burg, wo ihm schlecht geworden ist. „Noch etwas?“, wollte der Arzt dann wissen. Ben verneinte. „Gut, ich werde sie jetzt kurz in Trance versetzen. Wenn sie wirklich hypnotisiert wurden, finde ich es schon heraus.“ Müller nahm ein kleines Pendel aus seiner Tasche und ließ es vor Bens Augen hin und her schwenken. „Konzentrieren sie sich auf meine Stimme, Ben... alles um sie herum ist nun unwichtig. Konzentrieren sie sich auf meine Stimme.“ Ben schloss die Augen und saß steif auf dem Brett. „Was sehen sie, Ben, wenn sie an die vergangenen Tage zurückdenken?“, fragte der Psychologe und holte schnell einen Block und seinen Kugelschreiber hervor. „Eine Burg... großes Zimmer... Polizei ist hinter mir her.“, kam es von Ben nur und Oliver merkte schon, dass er auf dem richtigen Weg war.
„Gehen Sie weiter zurück... bis zur ersten Zeit mit Rosa.... wo sind Sie?“, wollte Müller wissen. „Wir sind im Probenraum. Rosa gibt mir eine CD. Sie hat ein Lied für mich aufgenommen. Es ist sehr schön. Ich höre es mir an. Sie singt wunderbar...“, erzählte Ben. „Wie heißt das Lied?“, harkte der Psychologe nach. „Ich weiß nicht...“, gab Ben zu. „Denken Sie nach...haben Sie die CD in der Hand?“, kam die nächste Frage. „Ja... es steht was drauf...“, nickte Ben. „Was steht drauf? Können Sie es lesen?“ „Nein...ich...ich kann es nicht lesen...ich versuche es...ich kann nicht.“, kam angestrengt von Ben. Müller notierte sich alles. „Okay... sie hören das Lied... was passiert dann?“, wollte er wissen. „Ich sehe wie ich in den Kiosk gehe... ich habe eine Maske auf. Er darf mich nicht erkennen. Meine Waffe ist geladen, aber der Mann hat Angst und gibt mir das Geld aus der Kasse...“, erzählte Ben weiter. Er erzählte alles was er getan hatte und auch, wie er sich fühlte.