Ben kam auf dem Uni-Gelände an und fragte sich gleich zu dem Wagenmeister des Fuhrparks durch. Er gelangte schließlich zu einem großgewachsenen, jungen Mann von Mitte dreißig. „Kann ich ihnen irgendwie helfen?“, fragte er Ben freundlich und wischte sich mit einem großen Tuch, dass er aus der Tasche seines Overalls zog, die mit Öl und Wagenschmiere verschmutzten Hände ab. Ben grinste und reichte ihm die Hand zur Begrüßung. „Ben Jäger, Kripo Autobahn. Mir wurde gesagt, sie überwachen den gesamten Wagenpark der Universität?“, fragte Ben und sah den sympathischen Mann in dessen graugrüne Augen. „Das ist richtig. Bei mir können Dozenten, Studenten und Mitarbeiter einen Wagen ausleihen und ihn privat oder im Auftrag der Uni benutzen.“, erklärte er und nahm aus einer zweiten, weiten Tasche seine kleine Thermoskanne und goss sich einen stark dampfenden Kaffee ein. „Wollen sie auch einen?“, wollte er wissen, doch Ben verneinte. „Wer hat denn als letztes diesen Wagen benutzt?“, fragte Ben und reichte ihm die Notiz mit dem Nummernschild. Der Mann nahm den Zettel an sich und sah hinauf. Ben wartete einige Minuten und ließ den Mann überlegen. Zeit genug, sich umzusehen. Doch auf dem Hof war nichts interessantes. „Tut mir Leid, aber der Wagen ist in der Werkstatt. Folgen sie mir bitte.“, meinte der Mann, der sich beim Gehen als Simon Wels vorstellte. Ben ging Simon nach und beide betraten die in einem unscheinbaren Gebäude befindlichen Werkstatt des Automechanikers. „Hier, sehen sie selbst.“ Er deutete auf die Hebebühne, die nach oben gefahren war. Ben sah auf das Nummernschild. Es war das gleiche, was er heute gesehen hatte. „Verdammt.“, stieß er aus. Aber wie konnte er dann das Nummernschild heute am Tatort gesehen haben, wenn der Wagen defekt war?
Der Kommissar ging dichter heran und besah sich die Schrauben, mit denen das Nummernschild am Wagen festgeschraubt war, genauer. Sie schienen verrostet, doch da erkannte Ben einige rostfreie Stellen. Er fing an, zu grinsen. Die Nummernschilder wurden abgeschraubt und vertauscht. Schnell griff er in seine Tasche und holte sein Handy hervor. „Der Wagen muss in die KTU und auf Spuren untersucht werden.“, meinte er zu Simon und rief Hartmut an. „Hartmut, ich bin's Ben. Pass auf, ich brauch dich und dein mobiles Spielzeuglabor in der Fuhrwerkstatt der Universität Köln. Frag nicht, warum. Das sage ich dir dann, wenn du hier bist.“, erwiderte Ben und klappte sein Handy wieder zu. Dann wandte er sich an Simon. „Wurden heute irgendwelche Wagen ausgeliehen?“, wollte er wissen. Der junge Automechaniker sah in die an der Wand hängende Liste, wo sich alle Nutzer eintrugen und er gegenzeichnete. „Nein, heute hat niemand einen... Moment mal, die Liste von heute fehlt.“, stieß Simon Wels aus und erkannte deutlich die Abrisse des Papiers. Ben stieß einen wütenden Fluch aus. Damit war er wieder keinen Schritt weiter. Gegen was für einen Gegner hatte er da nur wieder zu kämpfen?
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