Mit feinfühligen Schlägen ließ er die fellbesetzten Schläger auf das gespannte Fell der Kesselpauken niedersausen und legte sofort seine Hand rauf, wenn eine kurze Note gespielt werden sollte. Dann kam das Finale der Ouvertüre und der Jungkommissar und eigentlich Gitarrist legte sich noch einmal gebührend ins Zeug, um nicht aus seiner Rolle zu fallen. Dann endlich der Schlussakkord und der obligatorische Strich mit dem Taktstock durch die Luft. „Okay... das hat mir schon sehr gut gefallen.“, meinte Christopher und sah zufrieden in die Runde. Jeder konnte die sich schon langsam auf seinem Hemd abzeichnenden Schweißflecken sehen. „Gut, noch einmal und dann machen wir mit den nächsten Stücken weiter.“, meinte er und hob wieder den Taktstock.
Sebastian wartete auf seinen neuen Freund, als dieser geschafft zu ihm stieß. „Wow, was ist denn mit dir passiert?“, wollte der junge Student wissen. „Dieser Dirigent kennt kein Erbarmen.“, knurrte Ben und ging dann mit seinem Begleiter zum Essen in die Mensa der Universität. Sie suchten sich einen freien Platz und Ben sah sich um. Die große Anzeigetafel schoss ihm sofort in die Augen. „Oh man... reichhaltiges Angebot.“, dachte er laut und steuerte sofort auf die Essensausgabe drauf zu. Schnell war ein Tablett genommen und Ben stellte sich dann hinter dem letzten Mann bei Essen 3 an. Unweigerlich lauschte er dabei einem interessanten Gespräch. „Wir müssen jetzt aufhören, Christian. Bestimmt sind die schon hinter uns her.“, hörte er vom linken Vordermann. „Ach was, sei nicht so ein Angsthase. Man André, unsere Einnahmequelle ist versiegt. Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass wir alle Mitwisser loswerden. Drei sind schon...“, plötzlich hielt der rechte Vordermann inne und drehte seinen Kopf langsam zur Seite. Schnell setzte Ben ein unbeteiligtes Gesicht auf und drehte sich nach Sebastian um. Dieser erschien im rechten Augenblick. „Und, was wird hier geboten?“, fragte der junge Mann und schielte an Ben vorbei in die Behälter der Köchin. „Fisch? Oh nee, den hatte ich doch gestern erst.“, grummelte er und ging weiter. Ben nahm sein Essen entgegen, bezahlte und ging zu seinem Platz, wo Sebastian kurz danach ebenfalls eintraf. „Sag mal Basti, wer waren die beiden Männer, die vor mir anstanden? Weißt du das?“, fragte Ben sein Gegenüber. Dieser beugte sich langsam vor. „Wen meinst du denn?“, entgegnete Sebastian Obeth und Ben zeigte ihm die beiden Männer, die nicht weit von ihm entfernt, aber zumindest außer Hörweite saßen, was bei der momentan gut besuchten und frequentierten Mensa kein großes Problem war. „Ach die beiden... also pass auf... der linke ist André Menger, das Mädchen für alles von Professor Heimann. Der, der ihm gegenüber sitzt, ist Christian Acker, ein ziemlich scharfer Dozent, bellt und beißt gerne.“, erklärte Sebastian und Ben nickte. Das, was er vorhin da gehört hatte, ging ihm nicht aus dem Kopf. Er musste unbedingt Semir davon unterrichten. Das war doch zu interessant.