„Wenn ich den Knopf hier los lasse, dann findet man hier nur noch einen zehn Meter tiefen Krater... und von uns bleibt nichts mehr übrig, außer Staub.“, fauchte Kupfer und sah, wie sich Semir langsam entkrampfte. „Was wollen sie?“, zischte Semir und näherte sich langsam seiner Frau, den Blick immer auf die ausgestreckte Hand mit dem gedrückten Knopf gerichtet. „Sie haben mir ein großes Projekt vermasselt und einen Unschuldigen verhaftet.“, stieß Jens Kupfer aus und kramte aus seinem Rucksack einen Gürtel. „Hier... legen sie sich das um. Ihre Frau trägt schon einen.“, meinte der Mann mit ruhiger Stimme. Semir wurde durch den Tonfall klar, dass dieser Mann alles geplant hatte und sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Der Deutschtürke sah zu seiner Frau, die vollkommen verängstigt in einer Ecke des Sofas saß und sich nicht zu rühren wagte. „Darf ich mich zu meiner Frau setzen?“, bat Semir den Eindringling, der sich immer wieder im Wohnzimmer umsah und scheinbar reges Interesse für die Familienfotos zeigte. Jens drehte sich um und sah Semir nur an. „Sie dürfen. Und danach können sie mir einen Gefallen tun.“, meinte er und ging zum Telefon, hob den Hörer ab und reichte ihn Semir hin. Dieser verstand, was der Mann wollte.
„Emily, your Diner is fantastic.“, schwärmte Ben in der Muttersprache seiner neuen Bekanntschaft, als beide in ihrer Wohnung saßen und ein gemeinsames Abendessen einnahmen. Emily Christie, eine junge, englische Schauspielerin hatte Ben vor einigen Tagen in einem Café kennen gelernt und seitdem trafen sie sich jeden Abend dort wieder. „Danke Ben, es freut mich, wenn es dir schmeckt. Nicht jedem mundet die englische Küche.“, meinte sie und biss in den selbstgebackenen englischen Fruchtkuchen rein. Ben hielt sich seinen prall gefüllten Bauch und lehnte sich nach hinten, während er eine der Weintrauben ergriff und sie sich in den Mund warf. Doch sie fiel daneben und nur ein kurzes Schlabbern war vom Boden zu vernehmen. „Angus, you greedy dog.”, stieß Emily wütend aus, als ihr schwarzer Riesenschnauzer sich einfach die Weintraube schnappte und gierig und geräuschvoll verschlang. Ben musste lachen. Doch schon im nächsten Moment sah er wieder in diese blaugrüne Augen, die ihn schon beim ersten Mal verzaubert hatten. „Komm, lass uns den Nachtisch einfach noch weiter auskosten.“, meinte sie und kam ganz dicht an Bens Gesicht heran, rieb ihre Nasenspitze an seiner, bevor sie ihn mit einem heißen und intensiven Blick an sich fesselte.