Arno holte sich das Geld und sah sich aufmerksam um. Ihm fiel nichts auf. „Sehr gut… ein verdammt einfacher und lukrativer Job…“, lachte er und fuhr zu seinem Opfer zurück. Er hatte seine Schuldigkeit getan und kann gehen. Das wollte er wirklich. Bisher hatte dieser Herlitz ihn nicht ohne Maske gesehen und damit war ein Erkennen nicht möglich. Arno war kein wahrer Verbrecher und wusste nichts von der Hinterlistigkeit der Polizei. Arno fuhr schnurstracks ins Versteck und zerrte seinen Gefangenen hoch. „Danke für die milde Gabe... Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder…“, lachte er und brachte den Mann raus. Er löste weder die Fesseln noch die Augenbinde. Christoph stand einfach da. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. „Würden Sie mir bitte die Fesseln lösen? Oder wenigstens die Augenbinde… Bitte…“, sagte er leise. Doch von seinem Entführer kam nichts. „Hören Sie…?“, ging es mit Christoph weiter. „Halt die Klappe!“ fauchte Arno und gab ihm einen Stoß. Christoph stolperte und fiel zu Boden. Arno öffnete den Koffer bevor sie gänzlich aus der Höhle waren und sah auf die Menge an Geldscheinen. Er lachte irre. „Das ist super!! Los raus!“, befahl er und zerrte Christoph auf die Beine. Dann hatten sie die Öffnung aus der Höhle erreicht. Christoph spürte plötzlich wie ihn jemand packte und hörte Geschrei durcheinander. Panik ergriff ihn und er wandte sich im Griff der Person.
Semir hielt das Entführungsopfer fest, während Lichtenhagen und seine Kollegen sich um Arno kümmerten. „Ganz ruhig… Polizei… Es ist vorbei Herr Herlitz… sind Sie okay?“, wollte er wissen, als der Mann sich wehrte. Langsam beruhigte er sich. „Ja…ja….danke…oh Mann…“, stieß Herlitz aus. Semir zog ihm die Augenbinde runter und löste die Fesseln. „Ihr Vater wartet schon auf Sie.“, lächelte er ihn an. „Was ist mit Ihrem Kollegen?“, wollte Christoph wissen und rieb sich die Handgelenke. „Das ist ein anderes Thema.“, meinte Semir nur. Christoph sah, dass der Polizist besorgt zu sein schien. „Sie haben ihn noch immer nicht gefunden?“, fragte er und sah, dass Semir nicht antworten wollte. Lichtenhagen kam aufgeregt zu ihm, als seine Kollegen Arno weggebracht hatten. In seinen Augen war Sorge und Entsetzen zu sehen. „Herr Gerkhan... eines unserer Schiffe...“, fing er an und sah dann zu Boden. Sofort spürte Semir, dass etwas nicht stimmen konnte. Er packte den älteren Polizisten beim Arm und sah ihn in die Augen. „Was ist?“, wollte er wissen. „Nun reden sie doch schon.“, forderte Semir mit Nachdruck in der Stimme. „Eines unserer Boote hat die Marianne gefunden... oder das, was der Sturm von ihr übrig gelassen hat. Leider waren keine Überlebenden an der Fundstelle zu sichten.“, erklärte der Mann vom BGS. Semir sah ihn erschrocken an. „Ben... Nein. Er lebt.“, stieß er dann aus und drehte sich um. „Bitte Herr Gerkhan, ich weiß, dass die Marianne ein Rettungsboot an Bord hatte. Das haben wir nicht gefunden.“, meinte Lichtenhagen. „Ich will sofort zur Fundstelle.“, begehrte Semir und ging mit dem Mann weg. Christoph wurde von einem anderen Polizisten ins Hotel gefahren.