Prolog
„Komm schon, was ist es? Was ist es?“ Ben sah Semir mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Zum letzten Mal, ich sage dir nicht, was ich dir schenke! Eine Geburtstagsüberraschung sollte eine Geburtstagsüberraschung sein!“, zischte er und Semir zog einen Schmollmund. Sie sassen gemeinsam in Semirs BMW und fuhren Streife. Es war eine der stürmischeren Tage im Kölner Gebiet. Es regnete stark und deshalb fuhren die ganzen Autos im Schneckentempo. Es herrschte dicker Novembernebel und obwohl bereits Mittag war hatte Semir das Gefühl in tiefer Nacht zu fahren.
Ben bemerkte den Blick und schüttelte mit dem Kopf Dabei lächelte er. „Du könntest den süssesten Hundeblick haben, du kriegst mich nicht rum!“, sagte er bestimmt und Semir gab seufzend auf. Fürs erste zumindest. „In diesen Momenten hasse ich deinen Dickkopf!“, grummelte und Ben grinste breit. „Kann ich mir vorstellen“, gab er zurück und zückte sein Handy hervor als es klingelte. Er blickte kurz auf den Display und nahm ab. „Chefin was gibt’s?“, begrüsste er seine Anruferin und Semir zog auf den Namen „Krüger“ die Mundwinkel nach unten. Dabei schüttelte er sich und symbolisierte so den Schauer, der über sein Körper ging. „Bitte nicht…“, murmelte er für sich leise und schüttelte mit dem Kopf. „Ja…alles läuft wie geplant…alles ist ruhig…“ Dann sagte Ben für eine Weile nichts mehr, sondern nickte nur, was Semir stutzig machte. „Gut…ich wünsche Ihnen auch einen schönen Tag…“ Mit diesen Worten hängte Ben auf. „Was sollte das denn gerade?“, fragte Semir neugierig und Ben steckte sein Handy wieder in die Jackentasche. „Was sollte was gerade?“, fragte dieser frech zurück und Semir liess seine Wimpern klimper. „Ich wünsche Ihnen auch einen guten Tag…sag mal, hat dir jemand ins Gehirn geschissen, oder hast du dich heimlich gegen mich verschworen?“ Ben lachte. „Man darf doch mal nett sein oder?“ Semir rollte mit den Augen. „Sicher – vor allem wenn es die Krüger ist!“ Ben konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und legte die Hände hinter den Kopf. „Denk was du willst…“, sagte er noch knapp und summte vergnügt ein Lied vor sich hin. Semir traute dem Braten nicht – irgendwas war doch faul.