So hier ist die nächste Story von uns...viel Spaß beim Lesen und das Feeden nicht vergessen!!!
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Sanne sah Marvin an. „Ich liebe dich...“, hauchte sie und küsste ihn. Dass Marvin mit 20 gute vier Jahre älter war, als sie selbst, störte ihr nicht. Und auch sonst niemanden… denn Sanne war seit drei Jahren allein. Aus dem Heim in Holland war sie abgehauen, weil sie die Enge einfach nicht ertragen konnte. Ihr Vater saß im Gefängnis. Als er vor drei Jahren verhaftet wurde und sie erfuhr, das er all die Jahre mit Drogen dealte...ja sogar ihre Mutter ermorden ließ, wollte sie nichts mehr von ihm wissen. Sie besuchte ihn nicht im Gefängnis. „Hey…Sannchen…was ist denn los?“, riss Marvin sie aus den Gedanken. „Nichts…ist schon gut.“, wiegelte sie ab und wischte sich eine Träne weg. „Du denkst wieder an deinen Vater nicht wahr? Sanne…er hat dich einfach sitzen lassen…er ist ein Verbrecher…du solltest keine Träne an ihm verschwenden...nie wieder verstehst du?“, tröstete er sie. „Ich weiß… aber er hat meine Mutter getötet….als ich noch ein Baby war. Mir hat er erzählt, dass sie einen Unfall hatte…ja...klar...einen Autounfall...aber er war dafür verantwortlich. Er hat mich das Leben lang belogen…, Klar...für mich hat er alles getan…aber…“, sie stockte. Er beugte sich über sie und küsste sie sanft. „Hör mal… dein Vater ist im Knast und dort wird er auch bleiben. Wir haben andere Sorgen…“, kam von Marvin. Sanne sah ihn an. „Sorgen? Welcher Art?“, wollte sie wissen. Sie war für ihre 16 Jahre sehr erwachsen. Auch ein Punkt, der ihr Schicksal mit sich brachte. „Ich….habe…weißt du...ich habe versucht uns ein Leben aufzubauen...eines, wo du nichts tun musst…aber...ich bin...ich weiß nicht...ich schäme mich so…ich…“, stammelte er verzweifelt. „Marvin…was ist los?“, kam forsch die Nachfrage von Sanne. „Ich hab mir Geld geliehen...von einem Kredithai...und...er will das Geld nächste Woche zurück haben, aber das schaffe ich nicht…“, klagte er sein Leid. „Wie viel?“, fragte Sanne. „Fünfzehntausend…“, gab Marvin kleinlaut von sich. „Marvin!! Das ist ein Vermögen…Wie willst du es denn zurückzahlen?“, wollte sie wissen. „Das ist es doch…ich…ich…du musst mir helfen...bitte...ich kenne da ein paar Leute, die für eine Nacht mit dir…mir so viel zahlen...es sind fünf Mann...für jeden dreitausend…das machen die...wirklich...bitte Sanne...hilf mir…du bist meine einzige Rettung...nur du…“, weinte Marvin. Sanne sah ihn an. „Ich soll meinen Körper verkaufen?“, harkte sie nach. „Sanne, es wäre nur das eine Mal…wirklich...nur das eine Mal...bitte...ich weiß, dass es ein hoher Preis ist...aber...ich weiß nicht wie wir es sonst schaffen sollen….“, nickte Marvin.
„Ja und dann…das musst du dir nur mal vorstellen…dieser Typ steht da und meint zu mir...was willst du Zwerg denn von mir…“, lachte Semir. „Das frag ich mich auch immer…ich meine, vor dir müssen die Verbrecher doch gar nicht zittern.“, grinste Ben. „Ich zeig dir gleich, wie gefährlich ich sein kann.“, warnte Semir. „Also gut...und was hast du gesagt?“, wollte Ben wissen. „Nun ja...ich hab gesagt, ich verhafte dich wegen Drogenbesitz. Worauf er nur lachte und meinte, das ich dafür etwas mehr brauche als nur eine große Klappe. Tja, und dann hab ich den 2-Meter-Mann mit einem einzigen Schlag zu Boden gebracht…“, kam stolz von Semir. „Ach…bist auf ne Leiter und hast ihn dann einfach geschlagen oder wie?“, gluckste Ben. Er kannte die Geschichten, die Semir immer größer darstellte, als sie eigentlich waren. „Nein…ich habe Karate angewandt...ja wohl!! Das kann ich….und damit hab ich dann….“, erzählte Semir weiter. „Ja...ich weiß schon...damit hast du einen Ast vom Baum abgeschlagen und den armen Kerl das Ding übergezogen...“, vollendete Ben den Satz. Semir schüttelte nur den Kopf. „Nicht ganz…aber fast...“, bestätigte Semir. „Sag mal...wenn Ayda ins Bett geht…erzählst du ihr dann auch Geschichten?“, wollte Ben plötzlich wissen. Semir sah ihn an. „Blödmann.“, knurrte er nur und steuerte den Wagen auf den Parkplatz hinaus. Es war kurz vor Dienstschluss und die Schicht der Beiden ging zu Ende. Das war ihre letzte Fahrt vor einem ruhigen Wochenende. „Was wirst du an deinem freien Wochenende machen?“, wollte Ben von seinem Partner wissen. „Da das Wetter so schön ist, werden wir wahrscheinlich morgen grillen und ansonsten ist Gartenarbeit angesagt. Du weißt ja, Rasen mähen und Bäume sprengen.“, grinste Semir nur. „Ach ja, das kleinbürgerliche Leben in der Vorstadt.“, stichelte Ben nur. „Komm, hast du was besseres vor?“, knurrte Semir, der sich immer darüber aufregte, wenn Ben über seinen Lebensstil herzog. „Ich werde mit meiner Harley und ein paar Freunden eine kleine Spritztour machen. Wir wollen quer durch die Eifel fahren und uns dann einen gemütlichen Gasthof suchen...“, schwärmte Ben. „Okay, okay...du hast gewonnen.“, gab Semir nur bekannt.