Peter Lörrach sah sich verstohlen um. Hier hörte er das Jammern und Jaulen der Tiere, die er filmen wollte. Er musste der Welt zeigen wie diese Menschen mit den Geschöpfen umging. Die Bänder werden der Polizei und dem Veterinärsamt zugehen. Sie mussten endlich etwas tun, gegen diese sinnlose Gewalt und diesen völlig unsinnigen Versuchen. Langsam schlich er sich an die Tür heran und öffnete sie. Niemand war zu sehen. Hier...ja...genau von der Stelle hatte er die beste Möglichkeit die Greultaten dieser Wissenschaftler zu dokumentieren. Genau hier.... Peter kletterte die kleine Leiter hoch und hockte sich in die Ecke. Im Boden war ein kleines Loch. Peter steckte den beweglichen Teil seines Suchers durch das Loch und sah durch den Sucher. Er sah das Labor und er sah den Mann, der gerade einen kleinen Hund aus dem Käfig nahm und ihn auf den Tisch setze. „so...mein Kleiner….und nun ganz still halten...es tut auch gar nicht weh…“ hörte er den Mann sagen. Nur kurz darauf gab der Kerl dem Tier eine Spritze. Ein Jaulen ging vom Hund aus. Es tat Peter in der Seele weh. Doch nun hielt er seine Kamera auf diese Szene unter ihm. Er nahm alles auf. Auch wie das Tier auf das Etwas, was ihm gespritzt wurde reagierte. Schaum trat aus der Schnauze hervor und das Tier windete sich in Schmerzen. Peter wäre am liebsten durch den Boden ins Labor gesprungen und hätte den Kerl gezeigt, was er davon hielt. Doch er allein konnte nichts gegen diese Tierversuche unternehmen. Er brauchte Hilfe. Er sah wie der Mann den Hund begutachtete und alles schriftlich festhielt. Eine ganze Stunde war das Tier diesen Schmerzen und diesem Mistkerl...diesem Tierquäler hilflos ausgeliefert. Plötzlich war der Hund ruhig. Peter sah auf das Tier. Es lag auf dem Tisch und regte sich nicht mehr. Peter schloss die Augen. Das Tier war tot. Gestorben für eine Medizin, die nie einen Weg in die Legalität erreichte und am Menschen getestet werden oder auch nur im Gesundheitswesen vorgestellt werden würde. Diese Typen waren skrupellos.
Peter sah wie der Mann im Kittel den toten Hund nahm, in einen Sack steckte und das Labor verließ. Peter hielt die Kamera auf ihn. Doch er zeigte sein Gesicht nicht. Dennoch wusste Peter was mit dem Tier geschah. Dieser Mann würde zu einem abgelegenen Parkplatz an der Autobahn fahren und das tote Tier einfach in den Müll werfen. Er hatte diese Szenen schon längst im Kasten. Nun hieß es eines der armen Wesen dort unten retten. Das war das Wichtigste für Peter. Er kletterte die Leiter runter und schlich in das Labor. Zwanzig traurige Augenpaare sahen ihn an und jaulten. Am liebsten hätte er alle eingepackt und befreit, doch dazu würde die Zeit nicht reichen. Er nahm seine Zange und öffnete das Schloss an dem Käfig der ihm am nächsten stand. Darin lag ein kleiner brauner Wollknäuel der ihn ängstlich ansah. „Komm mein Kleiner...wenigstens dich nehme ich mit...komm..“ lockte er das völlig verängstigte Tier. Er zog es vorsichtig raus und steckte es in die mitgebrachte Box. Dann sah er noch einmal auf die Tiere, die dort in den Käfigen waren. „Ich...verdammt...ich werde euch alle befreien...alle...“ stieß er aus und öffnete einen Käfig nach dem Anderen. Nur wenige Minuten später waren die Hunde und Katzen aus ihren Käfigen gesprungen und richteten das Labor arg her. Peter kümmerte sich nicht darum und machte sich mit seinem geretteten Freund auf den Weg zu seinem Auto. Dass er längst bemerkt wurde, spürte er selbst nicht.