Alex lugte vorsichtig in das Zimmer hinein. Sein Freund lag in weißer Bettwäsche und weißem Krankenhauslaibchen gehüllt. Vorsichtig ging der Schotte auf das Bett zu. "Chris?" Die grünen, glasigen Augen des Mannes öffneten sich. "Oh, da bist du ja.", kam es von dem Kranken. "Wie geht es dir?", fragte Alex. "Schön, dass du das fragst. Ich könnte dich genüsslich mit dem Beatmungsschlauch erwürgen.", kam es dann fauchend von Chris. Sein Gegenüber wich etwas zurück. "Ich hab dir gesagt, bezieh wenigstens die Deutschen mit ein. Aber nein...du musstest ja mit deinem schottischen Dickkopf durchsetzen.", knurrte er. "Du hast ja recht. Hätte ich geahnt, was das für Wellen schlägt, hätte ich dich nicht darum gebeten.", meinte Alex kleinlaut. "Das hätte ich dir auch übel genommen. Alex...trotz alledem sind wir Freunde, das weißt du. Übrigens schuldest du mir einen neuen Aston Martin.", kam es trocken von Chris. "Wie...wie bitte?" Die Stimme des Inspectors war heiser und leise. "Ja hallo... du hast meinen Wagen gesprengt. Dafür ist ja wohl Ersatz drin, oder?"
"Ehm...im Gegensatz zu dir bin ich einfacher Scottland Yard Bulle...und kein britischer Konsul..." Chris hob eine Augenbraue. "Mag sein...aber für das, was ich alles durchmachen musste...meine Freunde hassen mich..." Alex schüttelte mit dem Kopf. "Nein, sie hassen mich ich habe alles erzählt und damit kann ich leben. Ich kann damit leben, dass mich alle hassen. Das tu ich nun über 37 Jahre...also werde ich es noch länger schaffen..." Chris Miene wurde ernst. "Ich hasse dich nicht", meinte er leise und Alex lächelte. "Ja weil du Mitleid mit mir hast...", sagte er. "Das scheint dann wohl auf Gegenseitigkeit zu beruhen...", erwiderte Chris leise und Alex atmete tief durch.
"Alex, wir waren zusammen in Irland. Wir haben schreckliches gesehen. Du weißt doch, was wir uns als Soldaten geschworen haben oder?", fragte Chris und zog sich unter Schmerzen etwas hoch. Alex sah kurz zu Chris und überlegte. "Oh ja, das weiß ich noch, als du mir die Kugel aus dem Oberschenkel geholt hast. Du sagtest damals, dass wir uns immer gegenseitig beschützen würden, auch wenn es den Tod für den anderen bedeutet." "Na also...was glaubst du wohl, warum ich überlebt habe? Weil ich wusste, dass du mich retten würdest. Dass dieser Schwur dich zu mir führen wird. Außerdem braucht meine kleine Tochter doch einen Patenonkel, wenn sie auf die Welt kommt.", lächelte der Mann im Bett. "Was...Maggie ist...?" Chris nickte, sein Lächeln überdeckte jede Schwäche, die sein Gesicht zierte.