Nach langer Zeit habe ich es endlich geschafft, eine weitere Geschichte fertig zu stellen. Ich werde die neuen Kapitel immer zum Wochenende online stellen und hoffe auf eure Kommentare. Es geht erst mal langsam los, aber vor allem Ben hat noch viel vor sich. Viel Spaß!
„Ha!“, schrie Semir auf, als er nach dem Frühstück mit einem triumphierenden Lächeln das letzte lange Streichholz aus Susannes Hand zog. „So ein Mist!“, entfuhr es Ben im selben Augenblick. Semir grinste nur noch, als Andrea sagte: „Tja, mein Lieber, das dass heißt dann ja wohl, dass du heute morgen für den Abwasch verantwortlich bist.“ „Och nee….“, maulte Ben, der bekanntermaßen zuhause nie einen Finger dafür rühren würde. ‚Putzfraujunkie’ war noch eine der netteren Bezeichnungen, die Semir bis dato dafür gefunden hatte. Aber das war halt der einzige Luxus, den sich Ben vom Geld seines Vaters gönnte. Ordnung war nun einmal nicht seine Stärke. Mit mürrischem Gesichtsausdruck machte er sich in Zeitlupentempo auf den Weg zur Küchenzeile. Warum hatten sie auch einen Bungalow ohne Geschirrspüler nehmen müssen. Wo gab es so was heutzutage eigentlich noch? So langsam verfluchte Ben die Idee, das Wochenende gemeinsam zu viert in der Natur zu verbringen. Aber das hatten Andrea und Susanne ausgeklügelt. Und wenn die beiden sich etwas in den Kopf gesetzt hatten, waren Semir und er so gut wie chancenlos, wenn sie es nicht auf einen Streit ankommen lassen wollten. Hatte Ben früher darüber gelächelt, wenn Semir spurte, wenn Andrea etwa sagte, so bekam er langsam eine Ahnung von dessen Situation, ging es ihm doch heute ähnlich. Vor ein paar Jahren hätte er so etwas nicht für möglich gehalten, doch mit der Zeit hatte er sich verändert. Er hatte das Gefühl, nach langer Suche endlich dort angekommen zu sein, wo er im Leben hingehörte. Es war damals die richtige Entscheidung gewesen, nicht in die Firma seines Vaters einzusteigen. Inzwischen hatte sein alter Herr das auch begriffen. Sie verstanden sich wieder besser und nicht jedes ihrer Gespräche endete mehr im Streit. Ben fühlte sich endlich richtig wohl. Und wenn das bedeutete, das ganze dreckige Geschirr vom gestrigen Abend wieder sauber zu kriegen, dann musste das eben sein.