Für Elvira und Chris - ihr wisst warum
Prolog
„Komm schon Ben, bitte – sei mal ein guter Freund zu mir!“ Ben Jäger, der am Steuer sass, sah seinen Partner, Semir Gerkan, mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Semir, ich war immer ein guter Freund zu dir, aber da mache ich nicht mit!“ „Aber ich will da nicht alleine hin!“, jammerte der Deutschtürke und zog eine Jammerlippe. „Oh nein“, erwiderte Ben, „nicht den Hundeblick! Aus!“ Doch Semir machte weiter. „Ich sagte aus!“ Ben versuchte sich, stur, auf den Strassenverkehr zu konzentrieren. Dabei biss er sich immer wieder auf die Unterlippe. „Lieber Ben…“, begann Semir und lächelte dabei frech, „du lässt doch deinen Partner bei dieser Aktion nicht einfach alleine!“ Ben konnte nicht, er musste hinsehen und sah direkt in die glänzenden, hundeähnlichen Augen seines Partners. „Ich hasse dich“, zischte er und Semir wusste, dass dies in Bens Sprache einem Ja glich. Semir fiel ihm um den Hals. „Bist du verrückt? ICH FAHRE GERADE!“, schrie Ben und konnte gerade noch ein Fahrzeug überholen. Semir löste sich. „Danke, du weisst gar nicht, wie viel mir das bedeutet!“ Ben seufzte „Will ich auch gar nicht – wahrscheinlich willst du mich sowieso nur auslachen! Eine kleine Veranstaltung von der Schule und dem Kindergarten, in dem Aida ist. Wehe ich muss irgendein dämliches Kostüm anziehen!“ Semir grinste. „Ach…ich fände in so einem Osterhasenkostüm würdest du sicher ziemlich schick aussehen, so mit dem Bürzel!“ „Ich hau dir gleich eine!“, drohte Ben und der Deutschtürke lachte lauthals. „Keine Sorge. Aidas Kindergarten hat einen kleinen Ess- und Trinkstand. Die Mütter, machen das Essen und die Getränke selber. Die Väter oder in deinem Falle die liebenswerten Benbens, servieren es dann. Wer weiss, vielleicht lernst du eine süsse Alleinstehende kennen!“ Ben atmete tief ein. „Wieso hat mir meine Mutter so fleissig beigebracht, keine alten Menschen zu schlagen!“ „Weil deine Mutter eine weise Frau war, Allah habe sie selig“, erwiderte Semir und Ben grinste. „Gut ich gebe mich definitiv geschlagen, hab morgen ja sowieso nichts Besseres vor. Aber dafür habe ich etwas gut bei dir!“ „Natürlich“, versprach Semir und Ben richtete seine Aufmerksamkeit wieder der Strasse.
Markus Streuer zog seine Maske ab. Gemeinsam mit seinen Kollegen sass er in einem schwarzen Transporter und hatten gerade wieder einen grossen Coup gelandet gehabt. Insgesamt waren sie zu sechst. Er und seine Kumpel kannten sich schon lange. Alle waren, ihrer Ansicht nach, Opfer der deutschen Regierung geworden. Ihnen wurde nur Leid zugetan. Also durften sie sich auch das nehmen, was für sie gedacht war. „Geil, 500`000 Euro mal wieder erbeutet. Leute, wir sind einfach zu gut für diese Welt.“ Markus sah zum Fahrer. „Gib mal ein bisschen Stoff, ich will die Scheinchen in meinen Händen halten. Der Fahrer nickte uns drückte aufs Gaspedal, unwissentlich, dass sie an einem Auto mit zwei Polizisten vorbeifuhren.