„Ich hoffe, mein George wird deinetwegen jetzt keine Angst um mich haben. Wir versuchen unserm Kind die Welt da draußen so friedlich wie möglich darzustellen.“, kam es mit harscher Stimme vom Engländer. „Du weißt aber schon, dass die Welt nie so ist, wie man sie gerne hätte, oder?“, meinte Ben und versuchte es mit ruhiger Stimme. „Dennoch will ich mein Kind eine friedliche Welt bieten und ihm nicht sagen müssen, dass sein Vater...“ Chris stockte und sah zur Tür. George stand dort. „Dad, die bösen Menschen werden dir doch nichts tun, oder?“, wollte er wissen. „Siehst du...“, zischte der Engländer beim Vorbeigehen Ben zu. Schnell nahm er seinen Sohn auf den Arm, gab ihm einen dicken Kuss und ging mit ihm ins Wohnzimmer. Ben folgte. „Nein, das werden sie schon nicht. Ben wird schon dafür sorgen...keine Angst.“, beruhigte Sir Christopher Holmes seinen Sohn, ließ sich dann mit ihm am Klavier nieder und spielte Georges Lieblingslied. Alsbald hatte sich der kleine Junge wieder beruhigt und nach dem Abendessen war alles vergessen.
Die Nacht kam heftig. Donner und Blitz wechselten sich ab. Regen prasselte gegen die Scheibe. Ben, in Shirt und Boxershorts schlafend, wachte auf, weil plötzlich seine angelehnte Zimmertür zu knarren begann. Seine Waffe hatte er unter dem Kopfkissen zu liegen. Schnell fuhr seine Hand darunter, holte die Pistole hervor und zielte auf die Tür. Sie ging knarrend weiter auf und im nächsten Moment hörte er nur das kurze Schaben von Krallen auf dem Parkett und ein ängstliches Winseln. Hugo kam mit gesenktem Kopf und leicht wedelnden Schwanz durch die Tür und bewegte sich langsam auf die am Boden liegende Matratze zu. „Hey, du kannst wohl nicht schlafen, was?“, lachte Ben erleichtert, ließ die Waffe sinken und streichelte dem Labrador den Kopf. Dieser sah ihn nur mit seinen braunen Augen an und leckte ihm dann die Hand ab. Doch plötzlich gab es ein weiteres Geräusch. Es klang nach Glas, dass irgendwo im Haus splitterte. Sofort war Ben hellwach und aus dem Bett gesprungen. Mit der Waffe in der Hand stürmte er die Treppe runter, wäre mit dem Fuß noch fast gegen einen Schrank geschlagen. Doch dann hielt er inne. Er sah einen Schatten durch das Wohnzimmer schleichen. Machten die denn vor gar nichts halt?, dachte Ben und umklammerte seine Waffe. Doch dann war der Schatten verschwunden. Erschrocken sah sich Ben um, doch nirgends war etwas zu sehen. „Shit, wo ist der hin?“, fauchte Ben nur und wollte sich gerade umdrehen, als er etwas glänzendes über sich sah. Schnell wich er aus und hörte nur noch, wie der Gegenstand in die Holzkommode eindrang. Mit schneller Reaktion stieß Ben seinen Angreifer mit den Beinen von sich, verpasste ihn einen Schlag gegen den Unterkiefer und bekam ihn an einem Ärmel zu packen. Doch er wurde von dem scheinbar starken Mann gepackt und hochgehoben. Ehe Ben sich das Gesicht merken konnte, wurde er über die Couch geworfen, zerbrach dabei mit höllischem Krach den gläsernen Tisch und blieb benommen liegen, in der Hand nur ein Stofffetzen, den er von seinem Angreifer vom Ärmel gerissen hatte. Der Gegner machte sich eiligst davon und verschwand wieder so, wie er gekommen war.