Hartmut hing über die Zeugenaussage des Mannes, der am Restaurant alles gesehen haben wollte und überprüfte die von ihm nachgestellte Szene. Gerade wollte er seine Ungereimtheiten aufschreiben als Semir und Ben eintraten. „Hallo Jungs…“ murmelte Hartmut und konzentrierte sich auf das was er vor sich hatte. Mit seinem sturen Blick auf das was da vor ihm war, schien er auch Semir und Ben in seinen Bann zu ziehen. „Was machst du da?“ wollte Semir nach knappen zehn Minuten wissen. „Diese Aussage von eurem Augenzeugen…und meine Untersuchung wie sich das auf dem Rastplatz abgespielt hat passt überhaupt nicht zusammen….“ Murmelte Hartmut nachdenklich. „Nun ja… er hat ja nicht wirklich viel gesehen….“ Gab Ben zu verstehen. „Ja…das ist richtig, aber er hat ausgesagt, dass er dicht bei dem Dienstwagen von Dieter und Hotte stand. Das kann aber schon gar nicht sein, weil der Parkplatz für PKWs und LKWs durch einen Grünstreifen getrennt ist. Selbst wenn er unmittelbar am Grünstreifen stand, konnte er den Wagen nicht wirklich sehen. Da müsste der Wagen dann schon mitten in den Bäumen gestanden haben…. Und er sagt aus, dass er die Hände von dem Kerl gesehen haben will, die nach seinen Angaben mit Öl beschmutzt waren. Aber…dort wo der Typ die Bombe angebracht hat, ist gar kein Öl. Das war ja unterhalb der Tür. Die Aussagen kann man in die Tonne treten. Außerdem habe ich beim Restaurant nachgehört und die sagten mit dort, dass die LKWs lediglich eine kleine Rast einlegten aber nie über Nacht dort bleiben und auch in der Nacht stand dort kein LKW…“ beendete Hartmut seinen Vortrag. Semir und Ben sahen sich an. „Dann war das Täterwissen!!“ stießen sie gleichzeitig aus. „Ach so…die Chefin lässt dich bitten hier mal zu versuchen was zu finden…“ meinte Semir und reichte den Umschlag der Todesanzeige zu Hartmut. Dieser nahm es und legte es auf die Aussage. Dabei fiel sein Blick auf die Schrift. „Hey….das ist ja die gleiche Handschrift…“ murmelte er dabei. „Verdammt!!! Das ist kein Zeuge!! Das ist der Mistkerl!!“ fauchte Ben und schon war er mit Semir raus.
Dieter und Hotte saßen in der PAST und sahen sich an.“Weißt du was…dieser Zeuge der hier war…ich weiß nicht..irgendwo hab ich den schon mal gesehen…“ murmelte Hotte nachdenklich. Dieter lachte leise. „Ja sicher….du bist schon so lange Bulle, dass du jeden Verbrecher kennst..“ meinte er nur. „Quatsch…das war doch ein Zeuge….dennoch finde ich wir sollten ihn überprüfen…“ schlug Hotte vor. Dieter zog die Schultern hoch. „Mit welcher Begründung? Willst du ihn zum Täter machen?“ grinste er. „Quatsch…nein….ich will nur mal sicher gehen….das Gesicht kam mir wirklich bekannt vor..“ wiederholte Hotte. Dieter gab sich geschlagen. ER ließ die Finger knacken und sah seinen Dienstpartner an. „Also gut…wie war der Name?“ fragte er. Hotte sah ihn an. „Irgendwas mit Sand….der Vorname war Mario…das weiß ich…“ kam von ihm. Dieter wollte gerade anfangen einzutippen als Semir und Ben in die PAST platzte. „Dieter!! Such mir alles raus, was du über Martin Sandhut in Erfahrung bringen kannst!“ befahl der Deutschtürke. Dieter und Hotte sahen sich erstaunt an. „Was ist denn mit dem Mann?“ wollte Dieter wissen. „Der Kerl ist verdächtigt, euch die Bombe unters Fahrzeug gebaut zu haben, einen jungen Kollegen und einen unschuldigen Familienvater erschossen zu haben, Susanne und Hanna angeschossen zu haben…reicht das als Grund?“ fauchte Ben ihn an. „Ja sicher…entschuldige bitte, dass ich nachfrage…“ kam beleidigt von Dieter. Nur wenig später entschuldigte Ben sich für einen unfreundlichen Ton. „Also über einen Martin Sandhut gibt es gar nichts. Der Kerl existiert überhaupt nicht…“ gab er nach einer guten halben Stunde bekannt. Semir sah ihn an. „Verdammt….“ Fluchte er. Hotte sprang auf… „Wartet….ich sagte doch, dass der Kerl mir bekannt vorkam und ich weiß woher…..“ stieß der Alte aus und kramte in der Post. Nach einigem Suchen fand er eine kurze Mitteilung mit Bild. „Hier….da…das ist doch der Kerl..“ meinte er und reichte Semir ein Bild. Dieser betrachtete es und überlegte. Auch Ben sah auf das bereits alte Foto. „Er könnte es sein. Wer ist das?“ wollte er wissen. „Das ist Holger Stahl…“ erklärte Hotte. „Ah ja.. und wer ist Holger Stahl?“ harkte Semir nach. „Holger Stahl hat vor ungefähr 16 Jahren seinen Vater erschossen. Und zwar war das ein Unfall…so behauptete er. Er war gerade 16 und hat mit seinem Vater die Jagdgewehre gereinigt als sich wohl ein Schuss löste. Das Gericht hat dem verzweifelten Jungen nicht geglaubt und er wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt.“ erzählte Dieter als er den Namen im Computer überprüft hatte. „Wo wohnt der Kerl?“ wollte Ben wissen. „Hans-Martin-Schleier-Allee 3 in Köln Kalk…“ gab Dieter bekannt. Semir und Ben sahen sich an und dann Dieter und Hotte. „Worauf wartet ihr noch? Wir schnappen uns das Schwein…“ fauchte Ben.