Semir quälte sich auf die andere Seite um die Schmerzen zu mildern, doch es war schwerer als er dachte. Er musste versuchen sich zu befreien und dann fliehen...wie war noch nicht klar, aber sicher gab es hier ein Telefon, was er nutzen konnte. Aber wo war er hier? Er kannte nicht einmal die Adresse. „So...Sie werden nun gefüttert. Das passiert nicht aus Nächstenliebe, nicht das Sei das falsch verstehen, sondern weil ich Sie noch brauche. Also keine falsche Bewegung, sonst gibt es nichts...ist das klar?“ wollte der Mann wissen und sah Semir ernst an. Dieser nickte licht. Vorsichtig zog der Mann ihn hoch. Semir schrie leise auf. In dieser Position hatte er noch stärkere Schmerzen als beim liegen, doch er wollte es auch nicht vor diesem Mann zugeben. Er versuchte die Schmerzen zu ignorieren, was nur schwer gelang. Langsam wurde er von dem Mann mit einer Suppe gefüttert, die sogar noch schmeckte. Während Semir saß, ließ er seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Die Vorhänge waren geschlossen, das war nichts Neues für ihn. Die Frage wo er sich hier befand konnte er sich sparen, denn die würde der Mann sicher nicht beantworten. An der gegenüberliegenden Wand sah er ein Telefon aber er konnte nicht erkennen, ob es angeschlossen war oder funktionierte. Der Mann bemerkte seinen Blick. „Nur keine Sorge...das ist ein Spielzeugtelefon...damit können Sie höchstens Micky Mouse anrufen..“ lachte er und drückte Semir den nächsten Löffel in den Mund. Semir aß und war verwundert, dass die Suppe wirklich lecker war. Nach einer guten viertel Stunde war die Schüssel leer und Semir gesättigt. Nun fehlte nur noch Wasser. „Darf ich was trinken...bitte..“ kam von Semir. Der Mann nickte und hob eine Flasche mit Wasser hoch. Er hielt sie ihm an den Mund damit er trinken konnte. „So...und nun legen Sie sich wieder hin...“befahl der Mann. Semir nickte. Der Mann löste ihm die Handfesseln und Semir sah ihn dankbar an. „Machen Sie keinen Mist...ich schaffe Sie schneller als Sie denken...“ warnte der Mann ihn. Semir nahm es ihm ohne es zu erfahren ab. Er war verletzt und konnte sich nicht richtig bewegen. Da würde er sogar einem Dreijährigen unterlegen sein. Als er sich hinlegte, schrie er vor Schmerzen auf. „Es tut mir Leid...aber Sie werden gleich ein wenig Erlösung haben...“ murmelte der Mann. Es nahm die Handschellen die er bei Semir gefunden hatte und schloss eine Hand ans Bettgestell fest. „Was...haben Sie mit mir vor?“ wollte Semir wissen. Er spürte wie ihm schwindelig wurde. „Im Augenblick nichts...schlafen Sie...“ befahl der Mann. Semir spürte wie er müde wurde. „Sie...haben...mir was...ins Essen ...getan...“stieß er leise aus. „Das ist richtig...und für Sie das Beste. Glauben Sie mir...“ lächelte der Mann schon fast freundlich. Semir schloss die Augen. Er versuchte sich gegen das, was in seinem Körper war zu wehren, doch es gelang ihm nicht. Langsam glitt Semir in den Schlaf.
Am nächsten Morgen wurde Ben tatsächlich entlassen und fuhr direkt zur PAST. „Wo ist Semir?“ überfiel er Susanne sofort. „Ben? Was machst du denn hier?“ fragte sie erstaunt. „ich bin wieder okay und werde nun mit Semir und dieser Herzog die Ermittlungen aufnehmen. Ich lasse mich nicht aussperren..“ drohte Ben. In diesem Augenblick kam auch Tanja ins Büro. „Haben wir was Neues von Semir?“ wollte sie wissen. Ben sah sie erstaunt an. „Wieso? Ist er nicht hier?“ harkte er sofort nach. „Semir ist seit gestern Morgen verschwunden.“ erklärte Susanne. „Seit gestern Morgen? Und ihr sitzt hier ruhig und trinkt Kaffee?“ reget Ben sich auf. „Herr Jäger… wir haben hier alles im Griff. Herr Gerkan und ich sind gestern unterwegs gewesen und haben zwei Personen verhört die mit dem Verdächtigen in dem Fall der Bombe verwandt sind. Ich war in Düsseldorf und Semir in Köln. Da verliert sich seine Spur..“ erklärte Tanja kühl. „Ach und was habt ihr bereits unternommen?“ fauchte Ben sie an. „Wir haben versucht ihn über Funk und über Handy zu erreichen. Außerdem haben wir ihn versucht zu orten. Bisher..“ rechtfertigte Tanja sich. „Und was noch? Ist das alles oder was?“ ging es bei Ben weiter. „Ich habe obwohl Frau Herzog es nicht wollte sein Auto geortet. Er steht in Deutz…“ erklärte Susanne. „Gib mir die genaue Adresse! Ich fahre hin!“ befahl Ben wütend. „Aber…Herr Jäger..Semir ist ein erwachsener Mensch und…deshalb eine Welle machen ist doch wohl etwas übertrieben...“ lächelte Tanja. Er sah sie an. „Wollen Sie Semir eine auswischen wegen Damals? Weil er Sie sitzen gelassen hat?“ fauchte er sie an. „das ist eine Unterstellung!!Ich verbitte mir so etwas!“ keifte Tanja nun zurück. „Ich werde jetzt zu der Adresse fahren und danach…werde ich den Fall übernehmen….Sie können sich schon mal warm anziehen..“ drohte er Tanja. Sie sah ihn an. „Das ist mein Fall! Niemand wird mir irgendwas wegnehmen!!! Sie nicht und Semir auch nicht!!“ rief Tanja ihm hinterher. Ben kam bei der Adresse an. Semirs Wagen parkte noch vor dem Haus. Das Fahrzeug war ordnungsgemäß abgeschlossen und nichts deutete darauf hin, dass etwas passiert war. Ben betrat das entsprechende Haus und suchte genau wie Semir zuvor die Wohnung von Liane Winter. Ben hatte Glück, denn als er das Haus betrat kam eine ältere Dame heraus. „Frau Winter?“ fragte er. „Vierte Etage....“ knurrte sie unfreundlich.