Ben beschleunigte immer weiter, hupte und drängelte sich an jeden vorbei, der ihm keinen Platz machen wollte. Sein Handy klingelte. „Ja Chefin? Haben sie die Frau?“, wollte er wissen und sah immer wieder in die Seitenspiegel. „Ben...sie ist uns entkommen...wer weiß, wie sie das geschafft hat.“, kam es wütend von Kim. Ben schlug aufs Lenkrad. „Verdammt...wie konnte das passieren?“, stieß er nur aus und sah das Handy am Armaturenbrett wütend an. „Ben, beruhigen sie sich...sie holen Semir da raus und wir verfolgen diese Geschäftsfrau...“, knurrte Kim nur und legte dann auf. „Wenn noch was von Semir zu retten ist.“, murmelte Ben nur vor sich hin. Er gab wieder Gas und fuhr dann nach einem weiteren Kilometer von der Autobahn ab. Jetzt lag noch eine Strecke von sieben Kilometern durch Stadt bis zum Industriegebiet vor ihm. „Nein...nein...nein...“, fluchte er wild und stieg in die Eisen. Vor ihm war eine Straßensperre aufgebaut, scheinbar ein schwerer Unfall. Ben sah sich um und erblickte dann einen Schlupfweg. Sofort setzte er zurück, wendete seinen Wagen um 180 Grad und fuhr los.
„Hey, was soll denn das?“, schrie ein Feuerwehrmann, als Ben über den Fußgängerweg fuhr. Doch Ben konnte darauf keine Rücksicht nehmen. Er musste zu Semir und dafür hatte er nur noch 12 Minuten Zeit. Er raste über den Bordstein, sodass die Schaulustigen zur Seite springen mussten. „Tschuldigung...“, rief Ben nur nach draußen, fuhr aber weiter. Noch immer war die Zeit knapp, aber er sollte es schaffen, wenn jetzt nichts dazwischen kam. „Oh shit...“, fluchte er wieder und musste nochmals in die Eisen steigen. Vor ihm schloss sich ein Bahnübergang. „Verdammt...“ Immer wieder sah er auf die rot blinkenden Lichter. Noch war aber keine Bahn zu sehen. „Mir reicht es...“, knurrte er nur, legte den Gang ein und fuhr los. Als er nach links sah, war alles frei, doch von rechts kam eine immer größer werdende Diesellok auf ihn zu. „Scheiße...“, zischte er und sah nach vorne. Er durchbrach die Schranke und hörte das dröhnende Donnern der vorbei rauschenden Lok. „Whow...“, keuchte er und ließ dann wieder den Motor aufheulen. Er musste schnell weiter. Nur noch acht Minuten und das bei sechs Kilometern.