Semir sah sich auf dem Parkplatz um. Langsam wurde es hell und immer noch war von dem Mann den er hier erwartete nichts zu sehen. „Scheint ganz so, als ob der den Braten gerochen hat…wir warten noch eine Stunde und dann brechen wir ab...“ gab er über ein kleines Mikro von sich. Der Parkplatz sah leer aus. Lediglich zwei Fahrzeuge standen etwas abseits. Aber es sah nur so aus…denn überall in den Gebüschen warteten die Kollegen auf den Zugriff. Nach zwei Wochen Undercover hatte Semir es endlich geschafft an einen der größeren Dealer zu kommen. Armin Holle….und den wollte er heute festnehmen. „Achtung Semir….er kommt...“ hörte er die warnende Stimme eines Kollegen. „Wird ja auch Zeit.“ murmelte Semir. Seit geraumer Zeit wurde an der Autobahn mit extrem reinem Kokain gedealt. Doch immer nur schaffte man die kleinen Köpfe zu fassen. Nie einen wirklich großen. Das war heute anders. Semir hatte so eine große Menge gefordert, die der kleine Dealer nicht bringen konnte, oder durfte. Auch in der Welt des Verbrechens gab es Hierarchien die eingehalten werden mussten. Klar war das diese Drogen wohl von dem Medelin-Kartell aus Kolumbien stammte. Die Amerikaner versuchten nun auch Deutschland mit den Koks überschwemmen zu wollen. Semir war vom BKA für diesen Undercover ausgesucht worden, da es einfacher war einen Türken den Drogenhandel zuzutrauen, als einem Deutschen. So schienen jedenfalls die Amerikaner es zu sehen. Nun sah Semir den Wagen des Mannes. „Alles in Bereitschaft! Es geht los. Zugriff nur auf mein Zeichen!“ ermahnte er die Kollegen als der Mann ausstieg. Lässig lehnte Semir sich an seinen Ferrari, den er für diesen Einsatz wählen durfte.
„Hey….da bist du ja endlich…ich schlage hier schon Wurzeln….“ Knurrte der Türke, als Armin ausstieg. „Mach hier nicht die Welle…du willst das Zeug doch kaufen…und ich bin nur der Lieferant…“ gab er gleichgültig von sich. „Hast du die Kohle dabei?“ wollte er wissen. Der Türke nickte. „Wie abgemacht….Armin…denkst du wirklich ich verarsche dich?“ fragte Mehmet. „Weißt du…ich bin nur vorsichtig….“ Kam von Armin. Er sah sich skeptisch um. So ein Geschäft war schon was Sonderbares und deshalb war er auch nervös. Die letzten Tage waren die Bullen wieder aufmerksamer geworden und er traute diesem Mehmet nicht wirklich. Dieser schüttelte den Kopf. „Armin..Armin…..nervös und ungeduldig….aber mich hier stundenlang warten lassen…“ tadelte Mehmet. „70.000 Euro!“ fauchte Armin den Kaufpreis. „Na…erst will ich die Ware sehen…nachher kaufe ich noch Mehl dafür..“ kam nun von Mehmet, der ziemlich misstrauisch war. Denn auch er hatte die Sorge, dass Armin ein Polizist war…so dachte Armin jedenfalls. „Für deine Verspätung sollte es eigentlich ein Nachlass geben. Und jetzt will ich die Ware prüfen…“ fauchte Mehmet. Armin nickte und winkte Mehmet an seinen Wagen. Er öffnete den Kofferraum indem er drei Koffer hatte. Alle fein säuberlich gelagert. Auch Mehmet trug einen Koffer. „Hier ist das Geld….und nun….die Ware…“forderte er nachdem er eine positive Probe in den Händen hielt. Armin nahm ein Bündel Geld aus dem Koffer und blätterte es durch. Alles saubere Scheine. Zufrieden nickte er und legte das Bündel wieder in den Koffer. „Traust du mir nicht Armin?“ wollte Mehmet wissen. „du prüfst die Ware… ich das Geld….das ist Business…“war die Antwort von Armin. „Was ist denn in dem Koffer?“ wollte er von Armin wissen und wies auf den zweiten im Kofferraum, der mit einer Kette und einer Handschelle versehen war. „Übertrieben findest du nicht?“ grinste er Armin an. „Der gehört nicht dir!“ fauchte Armin und wollte den Kofferraum schließen.