Semir trat um sich und versuchte die Umklammerung des Mannes zu lösen, der ihn von hinten gepackt hatte und wie ein Schraubstock festhielt. Doch der Kerl wich geschickt aus. „Lass das!“ fauchte er und presste seine Arme noch weiter zusammen. Semir stöhnte auf. „BEN….“ versuchte er, doch sein Partner war selbst in Schwierigkeiten. Er hatte mit drei Männern zu kämpfen. Semir bekam durch den Griff kaum Luft. Dennoch wandte er sich hin und her. „Halt einfach still….dann tut es nicht weh...“ warnte ihn der Mann der ihn hielt. Nach wenigen Augenblicken hielt Semir einfach nur still. Der Druck um seine Lungen verringerte sich, dennoch war er nicht in der Lage sich zu lösen. Ein leiser Aufschrei von Ben riss ihn aus seiner Lethargie. Ein dumpfer Aufschlag war zu hören. Der Mann wirbelte Semir herum und nun sah dieser seinen Partner am Boden liegen. „Ich werde dich jetzt loslassen…aber ich warne dich…wenn du auch nur einen Trick versuchst, werde ich deinen Freund töten lassen…verstanden?“ fauchte der Mann in sein Ohr. Semir nickte, denn der Komplize drückte dem bewusstlosen Ben die Waffe an den Kopf. „Wenn Sie nur den Koffer wollen…dann machen Sie die Handschelle auf und verschwinden mit dem Scheißding...“ fauchte Semir. „Du weißt doch genau, dass wir ihn nicht öffnen können… aber Bauer hat Sehnsucht nach dir...hättest eben doch freiwillig kommen sollen...wie er vorgeschlagen hatte…“ fauchte der Mann ihn an und zerrte ihn zur Tür. „Warten Sie….lassen Sie mich wenigstens für meinen Freund Hilfe holen…bitte...“ flehte Semir doch er war nicht verwundert, dass man ihm dies nicht erlaubte. Er wurde rausgebracht und musste in einen weißen Kleinbus einsteigen. Rechts und links gesellte sich ein Mann hinzu und ihm gegenüber setzte sich der Mann mit der Waffe. „Warum macht sich Bauer nicht selbst die Hände schmutzig…“ wollte Semir wissen und versuchte herauszufinden wohin die Fahrt ging. Er glaubte nicht, dass man ihn direkt in Bauers Burg brachte, dort würde Ben zuerst suchen, denn auch sein Partner wusste er die Männer geschickt hatte.
Am späten Abend hörte Chris das Telefon klingeln. Bevor er jedoch an den Apparat ging, war Jayden dran. „Hallo?!“ fragte er nur. „Spreche ich mit J.C?“ wollte der Anrufer wissen. „Hier spricht Jayden Clay….wenn Sie das meinen…“ kam von Jayden. „Von mir aus auch ausgesprochen….es ist egal… ich wollte dir nur sagen, dass ich deinen Koffer habe….mit 5 Millionen bist du dabei und kannst ihm bei mir abholen…“ meinte der Anrufer. „Wer ist denn da?“ fauchte Jayden zurück, der mit dem Gespräch nichts anfangen konnte. „Willst du mich verarschen J. C.? Willst du deinen Stoff nicht zurück haben?“ fragte der Anrufer. „Hören Sie mal genau zu…ich bin Jayden Clay…Konsul von Kolumbien und in der Vertretung von meinem Land in Berlin….was wollen Sie von mir?“ harkte Jayden nach. „von mir aus kannst du der Kaiser von China sein…ich habe deine Ware und die kannst du mir abkaufen. Wenn nicht, dann werde ich es an den meistbietenden versteigern. Und den Bullen gibt es gratis dazu… Aber …ich lasse dir noch zwei Tage Zeit. Wenn du den Koffer doch haben willst, bekommst du ein Vorkaufsrecht eingeräumt….“ lachte der Anrufer. „Ich weiß nicht was Sie von mir wollen..“ wiederholte Jayden. „Du kannst mich unter der folgenden Rufnummer sprechen, wenn du das Theater aufhörst….0174-33487690. Aber wie gesagt…nur zwei Tage Bedenkzeit…und den Kaufpreis in bar…“ es klickte. Jayden hatte sich die Nummer zwar notiert, aber was sollte er damit anfangen. Chris trat aus seinem Zimmer. „Wer war das denn?“ wollte er wissen. „Keine Ahnung. Dieser Typ scheint mich verwechselt zu haben. Er hat mich mit J. C. angesprochen und von einem Koffer mit Ware geredet…und von einem Bullen… ich hab irgendwie nicht wirklich zugehört, aber das erinnert mich an eine Geschichte dir mir mein Freund erzählt hat…da ging es um einen Drogendeal wo ein Polizist einen Koffer verpasst bekommen hat. Dieser Kerl, der das gemacht hat, war der Mandant von meinem Freund, der Anwalt ist…“ erzählte Jayden nachdenklich. „Ah…und was ist mit dem Mann passiert?“ wollte Chris wissen. „Der hat sich umgebracht…weil er wohl keinen anderen Ausweg sah…na…egal…ist nicht unser Bier. Ich kenne keinen J. C. und damit ist die Sache erledigt…“ lächelte Jayden und ging in sein Zimmer. Er sah nicht wie Chris den Zettel mit der Telefonnummer einsteckte.