Marius sah sich um. Niemand sah zu ihm. Das Abendessen für Joel Bauer stand vor ihm. Schnell hob er eines der Tütchen und ließ den gesamten Inhalt in den Kaffee von dem Gefangenen fallen. Er rührte das tödliche Getränk um und betrat mit dem Tablett die Zelle. „An die Wand lehnen!“ befahl er dem Gefangenen. Bauer tat wie ihm befohlen wurde und stützte sich so ab, dass er keine Gefahr für den Beamten bildete. Marius stellte ihm das Tablett auf den Tisch. „Guten Appetit..“ knurrte er und verließ die Zelle wieder. Nun musste er nur noch warten bis Bauer gegessen hatte. Das Kokain was er ihm pur untergemischt hatte würde sicher schnell wirken. „Marius....Bauer hat Besuch...bring ihn runter!“ befahl ein Kollege. Marius zuckte zusammen. Er nickte und holte Bauer raus. „Kann man nicht mal in Ruhe essen?“ fauchte der Gefangene, folgte jedoch dem Beamten sofort. Er brachte Bauer zum Besucherraum wo ein junger Mann auf ihn wartete. „Danke....bitte lassen Sie mich mit Herrn Bauer allein..“ bat dieser. Marius nickte und verschwand. Er stellte sich vor die Tür und versuchte zu lauschen, doch die Tür war zu dick, dass man was hören konnte. Wer war dieser Kerl? Wie ein Anwalt sah er nicht aus, aber auch nicht wie ein Komplize. Ob es ein Bulle war? Wenn ja...was tat er hier? Marius musste warten. Die Wirkung des Kokses war eh tödlich. Und ob er es nun oder erst in einer Stunde nahm, war egal. Bauer würde sterben. Der heutige Tag würde der letzte sein und niemand würde auch nur eine Träne der Trauer vergießen. Immer wieder sah Marius durch das Sichtfenster. Er wollte auf gar keinen Fall das dieser Typ da Bauer etwas zustecken konnte. Schließlich war es seine Pflicht darauf zu achten. „Hey.. Marius....alles klar?“ riss ein Kollege ihn aus den Gedanken. „Ja...sicher...sag mal...weißt du wer das da ist?“ wollte er wissen. Der Kollege sah durch das Fenster und schüttelte den Kopf. „Nee....“ kam als Antwort und schon ging er weiter. Marius sah erneut durch das Fenster. Es schien eine heiße Diskussion zu sein, die dort herrschte. Was wollte der Kerl von Bauer? Ob es um die Sache ging von der J. C. gesprochen hatte...Er wusste das Bauer den Koffer hatte und J. C. das Geld zurück wollte. Aber wer war der Kerl?
„Verdammt Bauer...Sie können sich einen Vorteil verschaffen, wenn Sie endlich mit der Sprache rausrücken!! Ich lege ein gutes Wort für Sie beim Staatsanwalt ein..“ versuchte Ben. Bauer sah ihn an. „Sie wissen doch selbst, dass es vielleicht ein oder zwei Jahre weniger werden....da müssen Sie mir schon mehr bieten...Straffreiheit zum Beispiel..“ grinste Bauer. Ben schnaubte. „Hören Sie...ich weiß das dieser J. C. den Koffer gekauft hat...er hat meinen Kollegen und hat gedroht ihn zu verstümmeln, wenn ich ihm das Geld, was er Ihnen gegeben hat, nicht bringe....“ stieß Ben aus. „Bitte? Er will sich mein Geld holen?“ fauchte Bauer. „Ja...und Sie haben es in der Hand. Sagen Sie mir wer J. C. ist...ist es der Konsul?“ harkte Ben nach. Bauer schien begriffen zu haben, dass seine Felle davon schwammen. „Der Konsul? Ha...nur weil er Jayden Clay heißt...nein....drehen Sie die Buchstaben mal um.....dann werden Sie auf den Namen kommen.....und Sie werden ihn sicher in Ihrer Datei finden.“ Grinste Bauer. „Warum decken Sie den Kerl? Glauben Sie wirklich dass Sie eine Chance haben? Sie können nur was erreichen ,wenn Sei mit uns zusammen arbeiten..“ versuchte Ben erneut. „Herr Jäger...Sie wissen selbst, dass ich für den Handel bestimmt sechs Jahre bekomme. Danach brauch ich es erst gar nicht versuchen Fuß zu fassen...“ meinte Bauer nur. „Warum versuchen Sie es nicht mit ehrlicher Arbeit?“ schlug Ben vor. „Langweilen Sie mich nicht mit Ihrem Vortrag...Jäger...ich habe Hunger und ich will Abendessen...“ maulte Bauer. Ben atmete tief ein und aus. „Also gut....schade, dass Sie so uneinsichtig sind... aber ich kann es nicht ändern....“ Ben sah zur Tür und nickte. Der Beamte kam herein und brachte Bauer in seine Zelle zurück. Ben begleitete ihn noch bis zur Zelle und sah wie der Mann sich über das Essen hermachte. Sicher war alles schon kalt, doch es schien immer noch zu schmecken. Ben wusste nicht warum er dem Mann zusah. Er wollte sich gerade umdrehen, als er sah wie der Mann sich verkrampfte. „VERDAMMT!! ÖFFNEN SIE!!“ schrie er den Beamten an. Dieser starrte nur erschrocken auf ihn. Ben riss ihm die Schlüssel aus der Hand und suchte den passenden. Der Beamte rannte weg. Ben kümmerte sich nicht darum. Er musste Bauer helfen. Er war der einzige, der wusste wo Semir war. Bauer lag am Boden und röchelte. Schaum trat hervor. Der Mann zeigte eindeutig Vergiftungserscheinungen. „Einen Arzt!!“ schrie Ben durch den Gang. Er kniete sich zu Bauer runter. „Wer ist J. C.....?“ fragte er und brachte sein Ohr dicht an Bauers Mund.