Kim war mit ihren Beamten bereits auf dem Weg zum letzten Einloggpunkt von Semirs Handy, als ihr Telefon klingelte. „Krüger?“, meldete sie sich und hörte im nächsten Moment eine donnernde Stimme. „Frau Krüger... ich hatte ihnen doch ausdrücklich gesagt, dass sie sich aus diesem Fall rauszuhalten haben.“, stieß Findrick aus und Kim verdrehte nur die Augen. Sie legte das Handy außer Hörweite und ließ ihn einfach reden. „Was ist mit unseren Leuten? Sind alle in Stellung? Und wo ist das SEK?“, wollte sie von Hotte wissen, der mit ihr im Wagen saß. „Noch nicht... Hoffmann sagte, sie haben noch einen Einsatz und dann würden sie zu uns stoßen.“, erklärte er und Kim nickte. Dann nahm sie wieder ihr Handy in die Hand und hielt es sich ans Ohr. „Herr Findrick... es ist mir so ziemlich egal, was das BKA von uns verlangt. Für mich geht es um das Leben meiner Männer und das ist mir mehr wert, als das Fangen irgendwelcher Drogenbarone. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?“, fragte sie fauchend und legte einfach auf, ohne die Antwort abzuwarten. Hotte sah sie erstaunt an. „Wow Chefin...“, meinte er nur und Kim drehte sich zu ihm um. „Das SEK soll sich beeilen, wer weiß, was diese Mistkerle mit Semir und Ben alles anstellen.“, meinte sie und nahm einen kräftigen Schluck aus dem Kaffeebecher.
Es dauerte nicht lange und die Tür öffnete sich ein zweites Mal. Semir zog sich zusammen. Er ahnte, dass nichts Gutes folgen konnte. Toni und Bernd kamen herein. „Der Boss meint, ihr könntet zu Essen vertragen…ich bin da zwar anderer Meinung aber gut… soll er seinen Wunsch erfüllt haben…“, meinte Toni nur und machte sich daran, die Fesseln zu lösen. Während dessen hielt Bernd ihm ein Messer an den Hals. „Nur zur Sicherheit.“, grinste er. Semir rührte sich nicht. Als die Fesseln gefallen waren, bekam er breite Lederriemen an die Hand- und Fußgelenke geschnürt. Er verstand den Sinn erst nicht, aber als dann auch noch eines um den Hals gelegt wurde und alles mit feinen Riemen bestückt war, ahnte er die Boshaftigkeit, die dahinter steckte. „So…und nun komm!“, befahl Toni. Er zog an dem Band, welches mit dem Riemen um Semirs Hals verbunden war. Semir stand auf. Als er seinen verletzten Fuß belasten wollte stieß er ein Stöhnen aus. Der Fuß war extrem angeschwollen. „Komm schon!!“, fauchte Toni und zerrte am Riemen. Semir taumelte aus dem Raum. „Was ist mit meinem Kollegen?“, wollte er wissen. Doch für diese Frage kassierte er einen Schlag in den Nacken. Er wurde in den Raum im Erdgeschoss gebracht. Nur wenig später folgte auch Ben. Sie saßen nebeneinander und Semir sah, das Ben genau wie er die Riemen trug. „Die haben eine Schweinerei vor.“, raunte er ihm zu. Ben nickte nur kurz. „Meine Herren… ich hoffe, wir kommen auch ohne Gewalt aus. Sie sind meine Gäste…“, lächelte der Unbekannte. „Dann dürfen wir ja wohl nach dem Essen auch gehen oder?“, stellte Semir die bittere Frage. Ein Lachen kam als Antwort.