Semir und Ben waren zu dem Zeitpunkt des Anrufes bei den Schweizer. Bisher hatte sich Francesco Tremante nicht bei ihnen gemeldet. Caroline sah auf den leeren Rollstuhl und mit verweinten Augen zu Thomas. „Sie stirbt...ich spüre es. Sie ist nicht mehr zu retten...“ weinte sie leise. Semirs Handy klingelte. „Gerkan...“ meldete er sich. „Hier ist Lara Tremante...mein Ex...er steht vor der Tür und will Chiara holen...ich habe Angst...Chiara sagt mir gerade, dass sie weiß wo Liane ist.....bitte...ich brauche Hilfe...“ hörte er Lara weinen. „Wir sind unterwegs!!“ schrie Semir und informierte Ben und die Schweizer über diesen Anruf. „Wo...? Wo ist meine Liane?“ wollte Caroline wissen. „Keine Zeit...nehmen Sie alles mit, was Sie brauche und dann los!!“ forderte Semir auf und drängte zur Eile. Nur wenige Minuten später rasten sie mit Blaulicht und Sirene durch die Stadt zu Lara. Kaum stand der Wagen sprang Ben raus und rannte in das Haus wo auch er wohnte. Schon von unten hörte er Francesco brüllen und gegen die Tür treten. Drei Stufen auf einmal nehmend sprang er regelrecht nach oben und packte sich den Italiener. Mit einem wütenden Faustschlag streckte er Francesco nieder. Wimmernd lag der Mann nach einem einzigen Hieb am Boden. Ben riss ihm die Hände auf den Rücken und sprach ihm die Verhaftung aus. „Mach du nur Bulle.....meine Leute von der Mafia werden mich innerhalb kürzester Zeit wieder rausholen....niemand legt sich mit Tremante an.....“ fauchte Francesco wütend. „Das denkst aber auch nur du....du bist kein Mitglied der Mafia.....du warst es nie....“ riss eine andere Stimme hinter Ben ihn aus seinem Tun. Mario und Paolo Tozzi standen dort. Ben sah sie fragend an. „Lara hat uns angerufen. Sie wurde von ihm in Angst versetzt....und sie hat uns erzählt, das dieser Schwachmat ein schwerbehindertes Mädchen entführt hat....“ erklärte Mario. „Mario...was machst du denn hier?“ wollte nun auch Semir wissen der die Treppen hoch kam. „Familienangelegenheiten...“ grinste der Mafiaboss. „Lara...! Mach auf...wir sind da und dein Ex trägt hübschen Schmuck!!“ forderte Paolo und hämmerte gegen die Tür. Nur zaghaft öffnete sie sich. Lara kam mit verweinten Augen heraus. Sofort nahm Paolo seine Cousine in den Arm. „Ist schon gut…er wird euch nie wieder was tun...“ versprach er.
„Chiara…du hast gesagt, dass du weißt wo Liane ist... wo ist das?“ harkte Semir nach, als sie die Situation beruhigt hatte. Francesco schwieg und sah Chiara böse an. „Mein Papa hat unter seinem Weingeschäft einen Keller…und da gibt es einen Raum der richtig unheimlich ist. Da hört man gar nichts…..ich war einmal da drin und mein Papa war richtig böse mit mir, weil ich da war..“ erzählte das Mädchen. „Kannst du uns den Raum zeigen?“ bat Ben. Chiara nickte. Gemeinsam mit dem Mädchen und der Mutter von Liane die das notwendige Medikament für ihre Tochter dabei hatte fuhren sie zum Geschäft. Ben nahm den Schlüssel den er Francesco abgenommen hatte. Dieser fluchte nur verhalten. Ben probierte einen Schlüssel nach dem Anderen aus bis sie endlich im Geschäft waren. „Hier lang…“ forderte Chiara die Erwachsenen auf und rannte zu einem der hinteren Räume. Sie wies auf eine Klappe im Boden. „Da geht es zum Keller…“ erklärte sie weiter. Semir zog die Klappe hoch und legte so eine Treppe frei. Sie gingen runter. „Liane?!“ reif Caroline. Es kam keine Antwort. „Hier…lang….da hinten ist der Raum…“ gab sie bekannt und rannte durch den langen Gang. „Kein Wunder das wir hier nichts gefunden haben…“ knurrte Ben und rannte hinter dem Mädchen her. „Hier…hier ist die Tür…“ erklärte Chiara und wies auf eine unscheinbare Tür. Sie trug die gleiche Tapete wie die Wand und war regelrecht unsichtbar. Ben öffnete sie und leuchtete in den dunklen Raum. „Verdammt….Semir!! Schnell!! Einen Arzt!!“ schrie er durch den Gang. Caroline erreichte sie als erstes „LIANE!! NEIN!!!“ schrie sie verzweifelt und warf sich vor ihrer Tochter auf den Boden. Das Mädchen war ohne Bewusstsein. „Liane….komm..wach auf….Schatz…bitte…wach auf…“ strich sie immer wieder dem Kind über das Gesicht. Doch Liane regte sich nicht. „Verdammt wo bleibt der Arzt?“ schrie Ben nach hinten. „Ist unterwegs….ich leite sie…“ versprach Semir und rannte auf die Straße.