Der 16. Januar 2011 fing mit einem heftigen Schneesturm an. Köln lag bereits seit einigen Tagen unter einer dicken Schneedecke und anscheinend schien Frau Holle kein Einsehen mit den Menschen zu haben. Die Straßenverhältnisse waren entsprechend und viele der Kölner nutzten lieber die öffentlichen Verkehrsmittel als sich auf die Schlittenpartie mit dem Wagen einzulassen. Dennoch fuhr ein Wagen sicher durch die Straßen und hielt in einer ruhigen Nebenstraße vor einem völlig dunklen Haus an. Der Fahrer hupte doch im Haus regte sich nichts. Semir Gerkan stieg aus und ging zur Tür. Er parkte seinen Finger auf der Klingel mit dem Namen B. Jäger. „Man…ist ja gut…ich komme schon…! Hörte er seinen Partner brüllen und grinste breit. Die Tür öffnete sich und ein völlig verschlafener Ben Jäger sah seinen Dienstpartner an. „Spinnst du?“ fragte er stöhnend und gab die Tür frei. „Guten Morgen Ben…wir haben in einer Stunde Dienstbeginn und ich dachte zu diesem Anlass bringe ich dir ein paar Brötchen und Croissants mit…“ lachte Semir und drängte sich an Ben vorbei in die Wohnung. Er warf die Kaffeemaschine an und Ben ein Handtuch zu. „Die Dusche wirst du sicher auch in deinem Zustand finden. Muss ja ne tolle Party gewesen sein...“ lachte Semir und sah sich das Chaos in der Wohnung an. Ein ziemliches Durcheinander bot ihm in dem Apartment. Überall lagen Kleidungsstücke auf dem Boden und an der Lampe hing sogar eine Socke. „ist die getragen?“ harkte Semir grinsend nach und hielt die Socke mit zwei Fingern von sich weg. „Was denn für ne Party….und nein… sie ist sauber….“ knurrte Ben. „Du hast nicht gefeiert?“ harkte Semir nach. „Nein…meine Putzfrau ist krank und ich hab angefangen aufzuräumen..das ist alles…“ gab Ben zurück. Semir sah sich erneut um und schüttelte den Kopf. „Ah..ja….“ murmelte er. Ben stellte sich unter die Dusche und kam munter heraus. „so…der Kaffee ist fertig…und der Tisch gedeckt..“ verkündete Semir. Ben setzte sich und genoss das Frühstück was sein Partner ihm zubereitet hatte. „Könntest du das jeden Morgen machen?“ bat Ben. „klar doch….um fünf in der Frühe.“ Stimmte Semir zu. „Nee…lass…das ist ja mitten in der Nacht…“ stöhnte Ben und biss in sein Brötchen. Nach einer viertel Stunde stand Semir auf. „So…auf geht es..unser neues Büro wartet…“ drängte er zum Aufbruch. Ben nickte, griff noch ein Hörnchen und verschwand mit Semir aus dem Haus. Dann ging es endlich zur PAST. „Hoffe nur es steht alles wenn wir kommen…“meinte Ben kauend als er im BMW saß. „Das wird es.. es sei denn Hotte und Dieter bauen die Möbel auf…dann warten wir noch zwei Jahre...“ lachte Semir und dachte an eine Sache als er noch mit Jan Richter Dienst schob.
Sie kamen wenig später auf dem Parkplatz der PAST an. Ben quälte sich aus dem Wagen und reckte sich ausgiebig. „Mensch..ich brauche dringend Schlaf. Ich bin völlig erledigt…“ stöhnte er. Semir grinste nur. „Wie schafft Andrea das eigentlich? Ich meine Haushalt...die Kinder…dich..“ wollte er wissen. Semir sah ihn an. „Das fragst du sie am besten selbst…“ lachte er nur. Sie betraten das Büro wo Susanne, Dieter und Hotte bereits an ihren neuen Möbeln saßen. „Sieh dir das an…sieht das nicht klasse aus….der Stuhl..ist so bequem..die Lehne ist endlich mal auch für meinen Körperbau geeignet…“ kam von Dieter und er wippte mit dem Stuhl hin und her. „Oh…ja…. Das tut meinen alten Knochen richtig gut..“ stöhnte Hotte auf. Auch er lehnte sich zurück. Der Stuhl knarzte leicht. „Guten Morgen Jungs…Morgen Susanne…“ begrüßte Semir die Drei. Susanne hob den Schlüssel hoch. Sofort griff Ben danach und lachte Semir an. „Die letzten Griffe sind gerade fertig. Ihr seid die Ersten, die es sehen...“ verkündete sie. Ben schloss die Tür auf und sah hinein. „Whow!!!“ stieß er aus. Das Büro war moderner eingerichtet und die Wände trugen statt des üblichen Grau einen sanften Blauton mit einigen silberfarbenen Tupfern. „Na das nenne ich neu…Ich sitze hier!“ lachte Ben und setzte sich an den Tisch wo sonst Semir gesessen hatte. „Hey…das ist mein Platz!“ mokierte dieser sofort auf. „Nee…alles neu…auch die Plätze…“ widersprach Ben und legte seine Füße auf den Schreibtisch. Semir nickte. „Also gut…dann sitze ich hier auf der Sonnenseite des Büros. Vor allem liegt jetzt kein Müll von dir rum…“ grinste Semir und sah sich die Gerätschaften an. „Na…das nenne ich aber Komfort…ich habe sogar eine Kamera..“ lachte er und ließ sich auf seinen Stuhl sinken. Kurz darauf war ein leises klicken zu hören, welches in ein Sirren und leisen Piepton verwandelte. Dieses Geräusch hörte er nicht zum ersten Mal.