Und weiter gehts! Ich freue mich wie immer über viele Feeds!
Lg und viel Spaß mit dem zweiten Teil meiner Geschichte!
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Ben ging die lange Halle entlang, geradewegs auf die automatische Schiebetür zur. Seinen Rollkoffer zog er hinter sich her, den Rucksack hatte er über der linken Schulter. Gemeinsam mit all den anderen Menschen, die in der gleichen Maschine saßen wie er, ging er den Weg in Richtung Ausgang. Dann öffnete sich die Tür. Ben ging weiter. Er hielt Ausschau nach seinem alten Freund Jannis, bei dem er für die nächste Zeit wohnen würde. Er hatte vor 48 Stunden mit ihm telefoniert, ihm nicht viel erzählt. Er fragte lediglich, ob er für eine Zeit lang bei ihm wohnen könnte. Immerhin hatte Jannis dies damals angeboten, als er vor 5 Jahren nach Grönland ausgewandert war. „Komm mich mal besuche, alter Junge!“ hatte er zum Abschied zu Ben gesagt. Dies sollte heute wahr werden.
Beiden Männer kannten sich schon lange. Auf dem Internat kennengelernt, verbrachten sie viel Zeit miteinander. Ben ging danach zur Polizei, Jannis studierte dies und jenes… irgendwie fand er nicht das Richtige für sich. Bis er schließlich auswanderte und sich hier eine neue Zukunft aufbaute.
Ben ging weiter und hielt nach seinem alten Schulfreund Ausschau. Durch seine Verletzung war er nicht gerade der schnellste und wurde von den anderen Mitreisenden überholt. Ben kümmerte es nicht. Was er nach dem langen Flug brauchte war eine Dusche und ein Bett. Immer wieder glitt sein Blick über die Menschen, die am Ende des Gates auf die Ankömmlinge warteten. In einer hinteren Ecke erkannte er schließlich seinen Gastgeber. Jannis war ein blonder, großgewachsener Mann. Er stand Ben von der Körpergröße in nichts nach. Seine Haare waren wenige cm kurz und nach oben gegelt. Er stand an einen der tragenden Säulen der Empfangshalle. Locker lehnte er sich, mit den Händen in der Tasche, an dem Feiler und wartete auf Ben. Als er ihn sah, ging er ihm ein paar Schritte entgegen. Er sah sofort, dass mit Bens Gang Bild etwas nicht stimmte aber er ließ es sich nicht anmerken und begrüßte mit einem Lächeln seinen Gast. „Hättest du nicht etwas Sonne aus Deutschland mitbringen können?“ fragte er mit einem Zwinkern, als er die letzten Meter zu Ben zurücklegte. „Ich hab getan was ich konnte.“ Antwortete dieser und ließ seinen Rucksack auf den Boden plumpsen. Beide Männer umarmten sich herzlich. „Schön, dass du gekommen bist!“ Sprach Jannis. „Danke für die Spontane zusage“ entgegnete Ben.
Ihm war der Blick seines alten Schulkollegen nicht entgangen, natürlich sah man es ihm an. Er hatte Jannis nichts erzählt. Dafür würde irgendwann Zeit sein… irgendwann… er hatte nicht vor, so schnell wieder abzureisen. „Komm, ich nehm den Koffer.“ Schlug der Blonde vor. Ben nahm das Angebot danken an und schulterte wieder seinen Rucksack. Beide gingen zu dem Parkhaus. „Und? Steht das Internat noch? Was macht dein Vater?“ fragte Jannis. Ben erzählte das Neuste aus Köln und Umgebung. Er wurde nicht auf seine Gesundheit angesprochen. Das tat ihm gut. So kannte er Jannis. Er war schon immer ein ruhiger Mensch, der nie mit der Tür in das Haus viel. Er wartete geduldig, bis man ihm von sich aus die Probleme erzählte. Das gefiel Ben. Genau das brauchte er im Moment. Nur über das eine Thema sprechen wenn er dazu bereit war.
„Jetzt bin ich aber mal gespannt, was du dir hier aufgebaut hast.“ Sprach Ben, als er in das Auto einstieg. „Ja aber du musst dich noch etwas gedulden, wir haben noch eine gute Stunde Fahrt mit dem Auto.“ Entgegnete Jannis. Der Motor wurde gestartet und die Fahrt ging los.