Markus zog Frank und Phillip durch die Kirche. „Wir müssen die Mädchen wegschaffen…die Bullen werden aufmerksam. Dieser Gerkan war mit meinem Neffen bei mir und ich denke er hat mich wieder erkannt. Mein Neffe war eben hier und hat mir merkwürdige Fragen gestellt. Wir müssen alle Spuren beseitigen. Auf dem alten Schrottplatz in Nippes werden wir die kleinen Schlampen unterbringen bis morgen die Auktion stattfindet...“ erklärte er. Frank und Phillip nickten. „Was machen wir wenn die Bullen auftauchen?“ fragte Frank. „Dann werden wir sie beseitigen. Ich lasse mir mein Geschäft nicht kaputtmachen!“ fauchte Markus. „Das ist klar…nur wenn wir sie umlegen, haben wir den gesamten Polizeiapparat an uns kleben. Polizistenmord ist das übelste…“ ermahnte Philipp. „Nur keine sorge…mein Neffe ist nicht intelligent genug mir das Wasser zu reichen. Wir haben uns immer verstanden und der Kleine…der wird keine Scherereien machen. Los…holt die Weiber hoch und dann nichts wie weg. Ich habe nämlich die Vermutung, dass dieser kleine Bulle bald hier auftauchen wird und dann alles durchsuchen lässt. Noch kann ich mich auf das Kirchenrecht berufen, aber wenn das Erzbistum zustimmt, dann kann ich mich nicht mehr wehren.“ fauchte Markus. Sie gingen zum Altar um die sich davor befindliche Klappe im Boden hoch zu ziehen. Dann stiegen sie die lange Treppe hinunter. Der Gang der sich unten auftat ließ erahnen, was sich dort befand. Sie gingen eine Weile geradeaus und bogen nach links ab. An den Seiten waren Türen die zum Teil versperrt waren. Doch die Türen ließen sie links liegen. Stattdessen gingen sie durch eine zweite Tür. Dahinter sah man in einen großen Käfigartigen Raum. Verschlossen mit einer großen Gittertür. In diesem Raum saßen etliche Mädchen im Alter von sechs bis 20 Jahren. Sie sahen die Männer ängstlich an. „Los…kommt!“ befahl Markus auf eine fremde Sprache. Die Mädchen standen nur zögerlich auf und verließen nach und Nach den Raum. „Wir bringen sie hinten raus! Nicht das wir noch ungebetenen Besuch in der Kapelle haben und die auf uns aufmerksam werden!“ mahnte Markus.
Semir atmete tief ein und aus. Sein Puls raste vor Aufregung. Das war verdammt knapp…dachte er nur. Vorsichtig lugte er hinter der Gardine hervor und bemerkte die offene Klappe. Er zog seine Waffe und schlich sich hin. Langsam ging er die Stufen runter. Vor ihm war ein langer Gang. Keine Möglichkeit in Deckung zu gehen, falls es darauf ankam. Aber das Risiko wollte er nun auch eingehen. Er musste diese Machenschaften des Priesters beenden. Es war menschenunwürdig. Dieser Mistkerl versteckte sich hinter seinem Amt und trieb ein übles Spiel mit den Menschen denen er helfen sollte. Semir prüfte jede Tür. Doch keine ließ sich öffnen. Dann hörte er ein Geräusch. Gehetzt sah er sich um. Verdammt…jemand kam die Treppe runter und er konnte sich nirgends verstecken. Er rannte den Gang runter und sah gerade noch rechtzeitig eine Abweichung nach links. Hier konnte er sich verstecken. Er drängte sich dicht an die Wand und hielt den Atem an. Die Schritte kamen näher. Sie waren vorsichtig, das hörte Semir ganz deutlich. Und dann war der Mann an ihm vorbei. Semir sah sich die Statur an und grinste leicht. „Du warst auch schon mal vorsichtiger...“ sagte er leise. Der Mann drehte sich um und Semir sah in die Mündung einer Waffe. Er drückte die Waffe zur Seite. „Vorsicht…die könnte losgehen..“ mahnte er. „Verdammt…was machst du hier?“ fauchte Ben ihn an. „Vermutlich das Gleiche wie du. Ben… ich habe deinen Onkel belauscht…er hat die Mädchen hier unten im Keller versteckt. Er will sie zu einem Schrottplatz nach Nippes bringen…“ erklärte Semir leise. Ben nickte. „Ich …weiß …ich wollte sichergehen, dass du dich irrst. Aber der Mistkerl hat sogar eines der Mädchen als Sklavin in seinem Haus…“ stieß Ben verächtlich aus. „Es tut mir Leid…du hattest Recht…“ entschuldigte er sich genauso leise. „Schon gut….“ lächelte Semir. Sie umarmten sich kurz und der Streit war vergessen. „und jetzt werden wir deinem Onkel die irdische Macht des Gesetzes zeigen...“ schlug Semir vor. Ben war damit einverstanden. Gemeinsam verließen sie den Gang um nach Nippes zu fahren. Dort gab es zum Glück nur wenige Schrottplätze und noch hatten sie die ganze Nacht Zeit.