Es geht weiter; alle, die Ben mögen, müssen diesmal starke Nerven haben! Viel Spaß bei den nun folgenden ca. 70 Kapiteln!
„Igitt, was ist das denn?“ fragte Semir angewidert. Mit angeekeltem Gesichtsausdruck betrachtete er die blutverschmierte Rinde eines Baumes, der auf dem Rastplatz stand, auf dem er und Ben die Pause verbracht hatten. Eigentlich hatte er sich nur noch kurz die Beine vertreten wollen und nicht mit einer solchen Entdeckung gerechnet. „Was’n los?“ fragte Ben, der mit vollen Backen kauend zu ihm herüber gekommen war. „Na das da“, wies Semir immer noch angewidert auf die Symbole, die auf dem Baum zu sehen waren. Er wusste im Augenblick nicht, was schlimmer war; diese Schmierereien, oder die Tatsache, dass Ben trotz dieses Anblickes ungerührt weiter futterte. „Ach, bleib locker“, meinte der dann nur. „Ist bestimmt wieder nur mit Tierblut von diesen Spinnern gemacht worden.“ Mit diesen Worten drehte er sich rum und verschwand wieder in Richtung Wagen.
Semir seufzte. Wahrscheinlich hatte sein Partner Recht und es würde sich herausstellen, dass es Tierblut war, mit dem diese Symbole, die entfernt an Sternzeichen erinnerten, an den Baum geschmiert worden waren. Seit einiger Zeit wurden immer wieder solche Zeichen gefunden, Semir konnte sich noch allzu gut an das Polizeiaufgebot erinnern, als so etwas das erste Mal entdeckt worden war. Zwar waren alle ziemlich erleichtert gewesen, als festgestellt wurde, dass es kein Menschenblut war, aber seltsam war das Ganze doch. Die Presse hatte anscheinend nicht anderes, worüber sie berichten konnte und so war das Ganze in den Medien ziemlich breit getreten worden. Die meisten dieser Schreiberlinge schienen der Meinung zu sein, dass es irgendeine Sekte sein müsse, die hier ihre Finger im Spiel hatte. Aber Semir hatte sich nicht weiter um diese Mutmaßungen gekümmert, erstens wollte er sich nicht an solchen Spekulationen beteiligen, außerdem hatte er mit den Ermittlungen nichts zu tun und das war ihm auch ganz lieb so. Solche Sachen waren ihm immer suspekt, wer wusste schon, ob das Ganze bei Tierblut blieb oder ob diese Leute noch ganz andere Dinge vorhatten.
Ben kam zurück, wenigstens war er mit seinem Burger fertig. „Hab’ den Kollegen Bescheid gegeben, die schicken gleich jemanden vorbei“, sagte er. „Wollen wir dann mal, oder willst du den Baum bewachen, damit er nicht abhaut?“ fragte er dann mit einem Grinsen. „Ne lass mal“, erwiderte Semir, „ich glaube nicht, dass er vorhat zu fliehen oder sich dem erkennungsdienstlichen Verfahren zu entziehen.“ Jetzt grinste auch er, war insgeheim aber froh, hier verschwinden zu können. Inzwischen waren sie beim Auto angekommen und machten sich wieder auf den Weg.