Müller stand in der Nähe der Wache und beobachtete die Wagen die dort ein und aus fuhren. Er wusste nicht wie Gerkan aussah, aber er hatte das Bild von Horn und sobald er diesen Mistkerl sah, konnte er auch den Bullen sehen. Hoffentlich wird es wirklich nur einer sein, der den Kerl weg bringt. Vor allem war es mal Zeit, das sei losfuhren. Er bekam Hunger und konnte derzeit noch keine Pause genießen. Gegen drei am Nachmittag war es endlich soweit. Er sah wie zwei Männer Horn rausbrachten und dann in einen BMW steigen ließen. Nun kam es darauf an, dass einer von den Bullen allein fuhr. Müller nahm sein Fernglas und sah sich die Beiden an. „Hmmm, also mir wäre der Kleine lieber…“ sagte er leise und grinste als sein Wunsch erfüllt wurde. Die Fahrt ging los. Doch Müller bemerkte mit Unmut, das auch der Mercedes abfuhr und sich an dne BMW hängte. Verdammt Gefangenentransport mit Geleitschutz. Das dürfte schwer fallen. Er setzte zum überholen an und reihte sich dann wieder ein. Als der BMW an ihm vorbei fuhr hängte Müller sich ran und folgte dem Wagen in einem gebührenden Abstand. Nach einiger Zeit sah er wie der Mercedes ausscherrte. DA war sie…seine Chance. Nun musste er den richtitgen Zeitpunkt abpassen. Die Fahrt ging auf die A1 und Müller hatte keine Probleme an dem BMW dran zu bleiben, da der Verkehr stark stockte wie es meistens auf dieser Autobahn war. Müller überlegte wann er zuschlagen sollte. Die Verstecke dürfen nicht zu weit entfernt sein, da er sonst das Problem bekam zu weit zu fahren. Dann sah er seine Chance. Eine Baustelle..hier konnte so viel passieren. Doch der Fahrer des BMW schien ihm ein Strich durch die Rechnung zu machen. Er fuhr auf den Rastplatz und legte eine Pause ein. Gut, dann eben hier…dachte er und machte sich bereit seinen Gast zu holen. Das es nicht einfach werden würde, war ihm klar, denn er musste auch den Polizisten ausschalten. Nur wie war die Frage.
Während Ben das Shirt von Hartmut untersuchen ließ versuchte Semir sich auf den Verkehr zu konzentrieren. „Können Sie nicht mal halten?“ bat Horn. Semir sah ihn durch den Rückspiegel an. „Warum?“ wollte er wissen. „Ich muss mal…“ behauptete Horn. Semir stöhnte leise auf. „Wir sind gerade vor einer Stunde gefahren….“ fauchte er wütend. „Ich weiß, aber, ich hab eine schwache Blase und…“ fing Horn an sich zu verteidigen. „Ja schon gut…“ knurrte Semir und reihte sich ein. Er fuhr runter und sah in den Rückspiegel. Ihm fiel der weiße Mercedes auf, der schon eine ganze Weile hinter ihm war und nun auch auf den Rastplatz fuhr. Doch da es auf der Autobahn üblich ist auf die Rastplätze zu fahren. „Okay…wir machen fünf Minuten Pause…“ legte Semir fest. Horn nickte. Er war mit Handschellen am Haltegriff gefesselt um keine Gefahr für Semir zu bilden. Semir fuhr rechts ran, stieg aus um Horn die Fesseln zu lösen und sah erneut den weißen Mercedes. Dieser hielt dicht vor seinem BMW an. Semir stellte sich so, dass die Person dort nicht sah, das Horn Handschellen trug. Semir wartete bis der Mann an ihm vorbei war, doch dieser schien hinter ihm stehen zu bleiben. Semir drehte sich um und sah nur noch die Faust auf sich zukommen. Der Schlag riss den Hauptkommissaren zu Boden und er blieb liegen. Semir spürte dass er seine Waffe verlor und versuchte wieder klar zu werden. „Ganz ruhig mein Freund, ich will nichts von dir, sondern nur deinen Fahrgast….“ warnte ihn der Mann und presste ihm die Waffe ins Genick. Semir blieb einfach nur liegen. Er atmete schwer. „Ich weiß, dass Sie nur Ihren Job machen, aber ich auch. Ich habe den Auftrag mich um Herrn Horn zu kümmern und ich lasse mich nicht abhalten. Da ich aber weiß, dass Sie mich sicher jagen werden, sobald Sie wieder klar sind, muss ich dies verhindern. Ich brauche nur wenige Stunden Vorsprung und deshalb werde ich Sie jetzt betäuben. Sie tun gut daran, wenn Sie sich nicht wehren…“ erklärte der Mann. Nur kurz darauf spürte Semir einen nassen Lappen auf Mund und Nase. Brutal wurde der Lappen in sein Gesicht gepresst und nahm ihm den Atem. Langsam sackte Semir weg und schlief ein.