So Leute,
ich weiß ja, wie ungern ihr wartet. Daher hier die nächste Sotry von Elli und mir. Elli wird versuchen, so gut sie kann, mit ihrem Inet-Stick zu arbeiten und euch im Wechsel mit mir neue Teile on stellen So, dann gehts mal los
_____________________________________________________________
Der Abend neigte sich dem Ende entgegen. Das Konzert war zu Ende und alle gingen vergnügt nach Haus. Alle? Nicht ganz. Andrea saß grummelnd auf dem Beifahrersitz und hatte die Augen zu kleinen, hässlichen Schlitzen geformt, sah damit ihren Mann an, der ganz klein auf dem Fahrersitz sah und immer wieder beteuerte, wie leid es ihm tat. „Weißt du eigentlich, wie peinlich das war?“, stieß sie wütend aus und das in einem scharfen Ton. „Andrea... bitte glaube mir, es tut mir Leid. Und ich konnte auch nicht wirklich was dafür.“, beteuerte Semir wieder und sah seine Frau mit seinem unschuldigsten Gesicht an. Normalerweise wäre sie bei diesen Augen weich geworden, doch dieses Mal war sie mehr als wütend. „Semir... wie kann man nur bei solch schöner, klassischer Musik einschlafen und vor allem, wie kann man so laut schnarchen?“, fauchte sie und Semir sah peinlich berührt aufs Lenkrad. „Ich hatte einen anstrengenden Tag, zwei Nachtschichten hinter mir. Wir hätten ja auch einen anderen Tag ins Konzert gehen können.“, fauchte er dann. „Semir... die Karten hattest du mir zu Weihnachten geschenkt. Du wusstest also seit neun Monaten, dass war in dieses Konzert gehen wollen. Da erwarte ich von dir, dass du dir deinen Dienst vorausschauend legst.“, zischte Andrea zurück. „Bei Mozart einfach einschlafen.“, knurrte sie nur. Semir platzte gleich, doch er versuchte sich zu beherrschen. „Ich wette, selbst das Orchester hat dich gehört.“ „Okay, ist jetzt gut? Ich habe einen Fehler gemacht. Keinen Grund, ihn mir für den Rest meines Lebens unter die Nase zu reiben.“, schrie Semir plötzlich. „Hör auf, mich anzuschreien.“, fauchte Andrea zurück.
Markus Baumer, Startenor am Kölner Opernhaus, stand in der Schlange an der Tankstelle. In der Hand einen Latte Macchiato, sein Lieblingsgetränk. Das Konzert heute Abend war für ihn ein voller Erfolg. Es war sein erstes wieder in der Heimat. Jahrelang hatte er in den großen Opernhäusern dieser Welt, London, New York, Sydney, Paris, gesungen und immer wieder tosenden Beifall erhalten. Er freute sich wieder, in Köln, seiner Geburtsstadt zu sein. Doch an diesem Abend war was anderes. Es war, als hätte er einen der Zuschauer schlafen gehört. Vielleicht hatte er sich das nur eingebildet. „2,95 bitte.“, riss ihn die Kassiererin aus den Gedanken. Mit einem Lächeln legte Markus drei Euro hin und nahm das Wechselgeld entgegen. Dann verließ er die Tankstelle, setzte sich hinter das Steuer seines Passats und riss den Deckel vom Latte auf, nahm einen ersten kräftigen Schluck. Hm, irgendwie schmeckt der heute komisch. Irgendwie nach Mandeln, aber eher bitterlich. Doch Markus dachte sich nichts weiter dabei, startete den Wagen und fuhr auf die Autobahn.
Er fuhr an einem BMW vorbei, wo sich ein Pärchen laut zu unterhalten schien. Er lächelte kurz. Das hat er noch nicht geschafft. Familie spielte in seinem Leben noch keine große Rolle. Sicher, seine Freundin war da und sie reiste auch immer mit, aber... Plötzlich wurde ihm nicht gut. Die Luft wurde ihm knapp. Er fühlte, als schnürte man ihm gerade den Hals zu. Sein ganzer Körper verkrampfte sich. Er riss das Steuer schlagartig nach links rüber und rauschte mit vollem Tempo durch die Leitplanke. Markus sank über dem Steuer zusammen. Schmerzen…Krämpfe…Gott was war denn nur los? Er spürte den harten Aufprall als der Wagen in dem Grünstreifen zum stehen kam. Er spürte, wie das Lenkrad sich in seine Brust bohrte und wie Glasscherben sein Gesicht zerschnitten. Er hätte am liebsten geschrieen. Doch dann kam die Bewusstlosigkeit wie eine Erlösung über ihn.
Semir sah erschrocken wie der Wagen vor ihm durch die Leitplanke raste. „Andrea!! Ruf die Kollegen!!“, schrie er erschrocken und setzte sofort das Warnblinklicht. Andrea gab die Meldung durch und Semir, der den Wagen dicht an der Unfallstelle zum stehen gebracht hatte sprang raus und rannte zu dem Unfallwagen. „SEMIR!! Der Wagen….er brennt!!“, schrie Andrea entsetzt runter. Sie sah, wie Semir die Fahrertür aufriss und eine leblose Person vorsichtig aus dem Wagen zog. Mit schnellen Schritten schaffte er sie in Sicherheit. Dann folgte auch schon die Explosion. Andrea ging automatisch in Deckung obwohl sie nicht gefährdet war. Sie sah suchend nach Semir und entdeckte ihn in der Böschung. Mit seinem Körper schützte er die verletzte Person. „Verbandskasten!!“, schrie er kurz darauf. Andrea holte das Gewünschte und ging zu Semir. „Oh mein Gott…“, stieß sie erschrocken aus, als sie die Verletzungen sah. „Die Rettungskräfte kommen sicher gleich.“, sagte Andrea. Sie half ihren Mann beim Verbinden der sichtbaren Wunden. „Semir? Ist er tot?“, fragte sie besorgt. Semir prüfte den Puls. „Nein…er lebt noch… aber der Puls ist schwach...“, erklärte Semir. Schon waren die Sirenen der Einsatzfahrzeuge zu hören. Und wenig später war der Arzt bei dem Mann. Semir sah ihm zu, wie er den Verletzten versorgte und hielt Andrea im Arm.