In der Nacht wurde Andrea wach und fühlte neben sich. Doch der Platz an dem ihr Mann sonst lag, war leer. „Semir?“ fragte sie leise und stand auf .Sie hatte doch im Unterbewusstsein das Auto gehört. Sie ging die Treppen runter und sah ins Wohnzimmer. Keine Spur von ihrem Mann. „Semir?“ wiederholte sie. Sie machte das Licht an. Semir war nicht zu sehen. Andrea sah aus dem Fenster. Der BMW stand tatsächlich in der Einfahrt. Doch noch etwas bemerkte Andrea. Etwas lag vor dem BMW auf dem Boden. Angst überfiel sie und sofort rannte sie zur Tür und hinaus. „SEMIR!!“ schrie sie als sie erkannte wer dort lag. Ihr Mann reagierte nicht. Vorsichtig ging Andrea auf den leblosen Körper zu. Sollte eingetroffen sein, wo vor sie immer Angst hatte? Sollte Semir tatsächlich erschossen worden sein? Sie ließ sich auf die Knie fallen und kämpfte mit den Tränen. Vorsichtig drehte sie den Körper um. „Semir?“ fragte sie erneut und untersuchte ihren Mann laienhaft. Sie konnte keine Wunde feststellen. Der Puls schlug kräftig. „Hey...komm schon. Wach auf...“ versuchte sie ihn zu wecke. Doch ohne Erfolg. Ihr Mann reagierte nicht. Dafür zuckte er immer wieder zusammen. Andrea zog ihr Handy und rief Kim Krüger an. „Krüger…“ kam leise und verschlafen. „Frau Krüger...ich bin es... Andrea Gerkan. Ich habe Semir bewusstlos neben seinen Wagen gefunden. Direkt vor unserer Haustür. Er wacht nicht auf…bitte… ich brauche Hilfe...“ erklärte sie. „Ich bin sofort bei Ihnen und bringen einen Arzt mit!“ gab Kim durch, die sich nun hellwach anhörte. Andrea beendete das Gespräch und strich ihrem Mann über die Wange. „Hey…wach doch auf…was ist denn mit dir…wach auf...“ bat sie ihn. Doch er reagierte nicht. Tatsächlich waren wenige Minuten nach ihrem Anruf Kim Krüger bei ihr und hatte den Notarzt im Schlepptau. Dieser untersuchte Semir während sie Kim Rede und Antwort stand. Kim zog sie von Semir weg, doch Andrea sah immer wieder zu ihm um eine Veränderung an ihm festzustellen. „Frau Gerkan…was ist passiert?“ harkte Kim nach. „Ich…ich habe ihn hier gefunden. Er war nicht im Bett und ich hatte das Auto gehört…und dann habe ich nachgesehen und ihn hier gefunden. Was ist denn mit ihm?“ wollte Andrea wissen.
Sie sah besorgt auf ihren schlafenden Mann. Nach einigen Minuten schien der Arzt mit der Untersuchung fertig zu sein. „Was fehlt ihm?“ fragte Andrea besorgt. „Also so wie ich es sehe, wurde Ihrem Mann ein Narkotikum gespritzt. Allerdings kann ich schädliche Substanzen nicht ausschließen und würde ihn gern mit in die Klinik nehmen.“ gab der Arzt von sich. Andrea nickte. „Schlafmittel? Aber wieso? Vielleicht wollte man ihn entführen und ich bin dazwischen gekommen?“ mutmaßte die verängstigte Ehefrau. Kim sah sie an. „Wissen Sie wie lange er schon hier liegt?“ wollte sie wissen. „Nein...ich...ich habe den Wagen gehört, kurz vor dem Einschlafen. Das war so gegen halb zwölf. Und vor einer guten Stunde bin ich aufgestanden...“ erklärte Andrea. Kim sah auf die Uhr. Es war halb vier morgens. „Also muss es zwischen halb Zwölf und halb drei passiert sein. Wie lange hält so eine Narkose an?“ wandte sie sich an den Arzt. „Das kommt auf die Dosierung an. Schon allein deshalb möchte ich ihn gern in der Klinik haben.“ gab der Arzt zurück und ließ Semir auf die Trage zum Krankenwagen bringen. „Kann ich mit?“ bat Andrea. Kim sah sie an. „Wir fahren hinterher. Haben Sie jemanden der bei den Kindern bleibt?“ wollte Kim wissen. Andrea sah sie an. „Nein...ich...ich hab nicht daran gedacht...“ antwortete sie leise und sah wieder zum Krankenwagen. Kim bemerkte, dass die Sorge um Semir sie fast auffraß. „Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Frau Gerkan. Ich fahre mit ins Krankenhaus und werde Sie sofort informieren, was mit ihm ist. Er ist nicht verletzt und das ist schon mal gut. Es wird alles gut...versprochen. Sie können sich dann für morgen jemanden für die Kinder suchen und ins Krankenhaus kommen. Oder wenn die Kinder im Kindergarten und in der Schule sind.“ schlug sie vor und lächelte sanft. Andrea nickte. „Aber Sie rufen mich auf jeden Fall an!“ forderte sie die Vorgesetzte ihres Mannes auf. Kim nickte erneut. „Ich werde Sie anrufen...versprochen...“ bestätigte sie noch einmal. Andrea nickte leicht. Sie sah dem Krankenwagen hinterher, als dieser abfuhr.