Kim sah Martin an. „Verdammt wir müssen ihnen folgen. Was ist mit dem Sender?“ wollte sie wissen. „Er arbeitet noch einwandfrei...“ gab der Mann am PC durch. „Sehr gut...dann heben wir die Räuberhöhle aus, sobald sie am Ziel sind. Martin, du und ich folgen dem Signal. Deine Leute warten bis zum Einsatzbefehl...“ gab Kim an den SEK-Mann weiter. Dieser nickte. „Alles klar...“ grinste dieser. Sie fuhren los. Zunächst ging die Fahrt auf die Autobahn. So fuhren sie einige Minuten. „Verdammt...!“ stieß der Mann am PC aus. „Was ist los?“ wollte Kim wissen, obwohl sie ahnte was dieser Fluch bedeutete. „Das Signal ist weg!“ gab er bekannt. „Vielleicht sind sie gerade in der Unterführung...“ mutmaßte Kim. „Das kann sein...“ stimmte auch Martin ein. Tatsächlich tauchte das Signal wieder auf. „Verdammt...wir sind daran vorbei!“ stieß der Mann am PC aus. Kim sah ihn an. „Wie bitte? Wie kann das sein?“ harkte sie nach. „Vor knapp 200 m sind wir dran vorbei...“ wiederholte der Mann. Martin stoppte und lenkte den Wagen auf die Standspur. Dann setzte er zurück. „Martin! Das ist verboten!“ empörte sich Kim. „Lieber riskiere ich meinen Führerschein, als das Leben eines Menschen.“ gab der SEK-ler zurück. Kim nickte resignierend. Wenig später lenkte Martin den Wagen auf den Parkplatz. „Da ist der Wagen!“ stieß Kim aus. Martin stoppte direkt daneben. Kim stieg aus und zog ihre Waffe. Sie ging auf den Wagen zu. Mit einem schnellen Ruck riss sie die Tür auf, doch der Wagen war leer. Sie machte einen Schritt nach hinten und es knackte unter ihren Füßen. Erschrocken sah sie hin. Es war ein kleines quadratisches Gerät auf das sie getreten war. Sie hob es auf und identifizierte dieses Etwas als Handy von Semir. „Verdammt...dieser Vohwinkel ist immer auf alles vorbereitet. Wie sollen wir die Beiden jetzt finden?“ stöhnte sie leise. „Wir hätten den finalen Rettungsschuss einsetzen sollen.“ Knurrte er. Kim sah ihn an. „Wir fahren zurück. Jetzt können wir nur noch beten, das Ben Semir helfen kann und die Beiden die Bande hochnehmen.“ stieß sie aus. „Dann sollten Sie ihn möglichst bald anrufen, oder aber dieser Ben sollte sich mit uns in Verbindung setzten, sobald es ihm möglich ist.“ meinte Martin und konzentrierte sich auf die Straße. „Ich verstehe nicht, warum er sich mit Gerkan belastet. Ich befürchte uns stehen noch harte Zeiten bevor. Vohwinkel hat etwas vor, irgendwas. Dieser Deal der heute stattfinden sollte diente nur zur Ablenkung.“ mutmaßte Kim und sah nachdenklich aus dem Fenster. Sie ahnte noch nicht, wie Recht sie mit ihrer Vorahnung hatte.
Für Semir und Ben endete die Fahrt. Die Türen wurden aufgerissen, kaum das der Wagen stand. Ben war zuerst dran. Er wurde brutal aus dem Wagen gezerrt und auf das Haus zugestoßen. Es war auf jeden Fall ein Unterschlupf den Ben nicht kannte. Im Haus selbst wartete Andreas Vohwinkel und sah ihn höhnisch an. „Hans...hol Gerkan her!“ befahl Andreas und seine rechte Hand ging erneut los. Nur wenig später war auch Semir im Raum. „Herzlich willkommen in meinem wirklichen Reich. Ben...was ich dir vorher gezeigt habe stand schon seit Jahren leer. Es war eine Immobilie die ich mir mal gekauft habe aber ich brauche sie nicht unbedingt.“ erklärte Andreas gelangweilt. Ben sah ihn an. „Was hast du jetzt vor?“ fragte er. „Jetzt werdet ihr Beide in getrennte Zimmer ungebracht und bis morgen unter Verschluss gehalten. Kein Essen...kein Trinken...keine Unterhaltung.“ grinste Andreas. Er hob die Finger und schnippte kurz. Hans zerrte Semir aus dem Raum und zwang ihn eine Treppe hoch. Ben sah den Beiden nach. „Und wir beide werden uns noch etwas unterhalten...“ grinste Andreas. Ben ahnte, dass nun etwas Unangenehmes folgen würde. Er sah Andreas an. „Was haben Sie vor?“ harkte er nach. „Morgen Benni...wirst du mir einen kleinen Gefallen tun. Oder besser du und Gerkan. Ihr werdet beide für mich arbeiten. Heute dürft ihr euch ausruhen, denn ab sofort stehen euch sehr harte Zeiten bevor.“ lachte Andreas. Doch das Lachen erstarb genauso schnell wie es aufkam. Er packte Ben am Kragen und drehte ihn um. Dann nahm er ihm die Handfesseln ab und zerrte ihn ebenfalls die Treppe rauf. Hans kam gerade runter. „Wo ist er?“ wollte Andreas wissen. „In der drei...“ gab Hans bekannt. „sehr gut...dann bekommt unser Benni die fünf...dann können sie sich nicht einmal durch die Wand unterhalten.“ lachte Andreas. Er zerrte Ben hinter sich her und stieß ihn in einen Raum. Nur mit Mühe konnte Ben seine Fahrt bremsen, sonst wäre er gegen die Wand geknallt. „Hey!!“ fauchte er wütend und sah zur Tür, die gerade verschlossen wurde. „SEMIR!!“ rief er laut. Keine Antwort. Ben sah sich in seinem Raum um. Ein Bett stand an der Wand. Was war das für ein Gebäude. Hier schien alles für Gäste vorhanden zu sein. Tisch, Stuhl, Bett. Es erinnerte an eine Zelle. Ben sah ein, dass er nichts tun konnte außer zu warten. Er ließ sich auf das Bett fallen und stellte fest, dass es eigentlich sehr bequem war. Man hatte hier in diesem Raum an alles gedacht, sogar Handtücher am Waschbecken. Ben ahnte, dass dies nicht aus Gastfreundschaft geschah.