Hallo liebe Leser,
heute geht es wieder los. Um 20.15 wird geschrottet, was das Zeug hält. Um die Zeit bis dahin angenehmer zu gestalten, geht heute meine neue Story on. Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen und beim Feeden natürlich.
LG Christopher007
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Gehetzt sah sie immer wieder in den Rückspiegel. Der Wagen holte auf, kam immer näher und näher. Klara zog auf die rechte Spur, immer weiter, bis sie auf dem Standstreifen an den Autos vorbei rauschte. Sie musste die Leute los werden, die ihr folgten. Immer wieder ließ sie ihre Blicke schweifen, zog ihren kleinen Corsa nach links rüber, schnitt einen großen Lkw und fuhr an einem Wohnmobil vorbei. Die wilden und wütenden Gesten der anderen Fahrer sah sie nicht. Ihre Augen klebten auf der Straße, im Seiten- und Rückspiegel. Doch der schwarze Geländewagen ließ sich nicht abschütteln. Langsam wurde sie nervös. Lange konnte sie dieses Tempo nicht mehr beibehalten. Ihr kleines Auto war für große Geschwindigkeiten auf langer Zeit einfach nicht gebaut. Wieder holte der Verfolger auf, rammte den kleinen Corsa und drängte ihn an die mittlere Leitplanke. „Hilfe...“, schrie Klara verzweifelt und sah sich um, blickte in die Autos neben sich, doch niemand wurde auf sie aufmerksam. Erst, als es bereits zu spät war. Sie versuchte, den Wagen abzubremsen, doch der schwarze Jeep hinter ihr schob sie einfach weiter. Sie nahm allen Mut zusammen, legte den vierten Gang ein und zog kurz vor einem Lkw-Hänger rüber auf die andere Seite. Der Landrover, nicht so wendig und klein, stieß an den Hänger und wirbelte quer über die Autobahn. Klara atmete auf. Jetzt war sie in Sicherheit. So dachte sie jedenfalls.
„Verdammt, da soll mal was klappen und dann das.“, fluchte Semir und klappte sein Handy wieder ein. „Was hast du denn?“, wollte Ben wissen. „Ach, es geht um die Lieferung von der Waschmaschine und dem Trockner. Die sollten heute kommen. Andrea hat sich extra dafür frei genommen und jetzt rate mal, was passiert ist.“, forderte Semir mit großer Wut und holte sein Handy hervor, sah Ben eindringlich an. „Na sag schon, ehe du platzt.“, grinste Ben nur. „Wir liefern zwischen 8 und 18 Uhr.“, äffte der Deutschtürke die Frau vom Kundenservice nach. „Ja, und was ist? Tut mir Leid, Herr Gerkhan, aber ihre Artikel passten nicht mehr auf die heutige Tour drauf. Bitte lassen sie sich einen neuen Termin geben. So eine blöde Ziege...“, schnaufte Semir und nahm das Handy hervor. „Alle hacken auf den kleinen Semir Gerkhan rum...erst die Bank, dann die Handwerker und sicherlich auch noch nachher die Chefin.“, kam es grinsend von Ben. „Ja, mach du dich nur über mich lustig. Jetzt muss ich mir an einem Tag frei nehmen, weil Andrea zu einem Jugendseminar muss.“, fauchte Semir nur. „Sieh es doch mal von der positiven Seite. Du kannst hier mit mir ruhigen Dienst schieben. Wärst du im Ländchen müsstest du dort über Stock und Stein nach einem Pärchenmörder suchen.“, grinste Ben. „Ach ja...die Kollegen da haben es auch schwer.“, erwiderte Semir und sah neben sich aus dem Fenster.
„Wow...“, stieß er aus, als ein roter Corsa an ihm vorbei zog. „Hey, das ist der Standstreifen...“, kam es von Ben. Im nächsten Moment rauschte auch noch ein schwarzer Geländewagen an ihnen vorbei und fing an, auf den Corsa zu schießen. „Verdammte Scheiße...“, fluchte Ben und zog ebenfalls auf den Standstreifen rüber. „Kannst du deinen Frust über die Handwerker dazu nutzen und diesen Verkehrsrowdy vielleicht zum Anhalten überreden?“ „Ja, ich bin gerade in der richtigen Stimmung dafür.“, fauchte Semir. Er zog seine Waffe, entsicherte sie am Knie und ließ das Fenster runter. Mit der anderen Hand nahm er die Kelle vor. „So, jetzt zeigen wir es ihnen.“
„Verdammt, die Bullen.“, stieß Engin unter seiner Maske aus. Aslan gab mehr Gas und sah seinen Beifahrer an. „Na los, tu was dagegen.“, fauchte er und sah nach hinten der silberne Mercedes holte auf und die rote Kelle aufblitzen. „Na wartet...“, knurrte er, ließ das Fenster runter und schoss die Kelle ab. „So, und jetzt du...“ Engin lehnte sich raus, entsicherte die Maschinenpistole und ließ die Kugeln nur so auf den Mercedes einprasseln. „Wow...mein Auto.“, stieß Ben aus, stieg in die Eisen und lenkte nach rechts rüber. „Die haben meine Kelle kaputt geschossen.“, kam es von Semir, als er nur noch den Plastikstiel in der Hand hielt. „Wie wäre es mal, wenn du zurückschießt, anstatt hier deiner Kelle nach zu weinen.“, knurrte Ben nur. „Ja, ich mach ja schon.“, stieß Semir aus und schoss zurück. Doch immer wieder mussten er und Ben Deckung nehmen. Die Kugeln schlugen in die Motorhaube und die Windschutzscheibe ein. „Verdammt, wenn wir nicht bald was unternehmen, ist unser Wagen nur noch ein Sieb mit vier Rädern.“, kam es von Ben. „Ja, ich mach ja schon.“, knurrte Semir und schoss erneut. Dieses Mal traf er den hinteren Reifen. Sofort brach der Wagen aus und durchstieß die Leitplanke, ratterte die Böschung runter und verschwand dann zwischen den Bäumen. „Jetzt haben wir sie.“, kam es von Semir. Ben nickte und stoppte den Mercedes oder das, was von ihm übrig war. Sofort sprangen die beiden Kommissare aus dem Wagen und rannten die Böschung hinunter.
Engin und Aslan sprangen aus dem Auto und eröffneten sofort das Feuer. „Macht, dass ihr weg kommt.“, schrie Aslan und schoss immer weiter. Engin sah sich um. „Los, lass und verschwinden. Die Kleine schnappen wir uns bei anderer Gelegenheit.“, fauchte er und rannte in den Wald hinein. Aslan folgte und Ben und Semir wollten sie verfolgen, doch die Kugeln hinderten sie daran. „Verdammte Scheiße.“, fluchte Semir. „Die sind weg. Lass uns nach dem Corsafahrer sehen.“, meinte Ben. Gemeinsam gingen sie wieder die Böschung hoch und näherten sich dem kleinen, roten Corsa, der nicht weit von ihrem Wagen an einer Notrufsäule stand. Klara lehnte mit ihrem Kopf auf dem Lenkrad. Ihr Atem ging stoßweise und der Puls raste nur so dahin. Fürs Erste war sie in Sicherheit. Doch für wie lange? Sie erschrak, als jemand an ihre Fensterscheibe klopfte. „Hallo...Kripo Autobahn, kommen sie bitte mal aus dem Wagen.“, forderte ein südländischer Typ. Klara nickte und stieß aus. „Was...was wollen sie von mir?“ „Keine Angst, wir wollen ihnen helfen. Wissen sie, wer die Typen waren, die sie verfolgt haben?“, fragte Semir und blickte mit warmen Augen auf die Frau hinunter. „Können sie mich auf ihr Revier bringen?“, fragte sie dann. Semir sah Ben an und dieser zog nur die Schultern hoch. „Na gut...wenn sie es wünschen.“
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