Ein frohes neues Jahr an alle Leser und fleißigen Feeder
„Semir! Ich habe die Tochter von Arany gefunden. Sie wohnt nicht weit von hier in Düsseldorf!“, gab Susanne bekannt. Semir sprang auf. „Hast du einen Namen?“, wollte er sofort wissen. „Ja sicher… also sie heißt jetzt Pia Fresenius… das ist der Name der Pflegeeltern. Sie ist mittlerweile 19 und studiert Germanistik in Düsseldorf.“, gab Susanne die Auskunft. „Her mit der Adresse…“, forderte Semir. „Wir fahren zusammen hin…Semir!“, befahl Kim Krüger. Semir sah sie an. „Ich halte das nicht für gut.. Ich meine, noch haben wir den Auftraggeber nicht und immerhin fahren wir zu dessen Tochter.“, gab Semir zu bedenken. „Ich weiß sehr genau, dass es ein Problem ist, aber ich will mit. Noch wissen wir nicht was Arany vorhat. Er wird aber mit Sicherheit versuchen, an sie heran zu kommen.“, ließ Kim verlauten. Semir nickte. „Also gut….dann los…“, stimmte er zu. Gemeinsam mit Kim stieg er in den BMW. Sie bemerkten nicht, dass sie beobachtet wurden. „Wie geht es Ben?“, wollte Kim auf der Fahrt wissen. Semir grinste. „Er hat mich angefleht ihn abzuholen, weil ihm scheinbar sehr langweilig ist.“, sagte er. „Sie werden das aber nicht tun, oder?“, harkte Kim nach. „Nein… er hat einiges an Gas eingeatmet und die Wunden sind auch nicht zu verachten.“, erklärte Semir. Kim nickte. „Sie werden ja endlich mal vernünftig… sehr gut…“, lobte sie ihn.
Arany glaubte nicht richtig zu sehen. Hatte Schaller nicht behauptet, Krüger sei tot? Aber sie war es nicht. Er hatte sie doch gesehen, wie sie ins Auto stieg. Diese Frau schien mehr als nur ein Leben zu haben. Also gut… Schaller hat ihn betrogen. Er hat Geld für etwas kassiert, was er nicht ausgeführt hatte. Damit war sein Ruf in der Unterwelt als Killer dahin. Dafür würde Arany sorgen. Scheinbar arbeitete Schaller mit der Polizei zusammen. Er musste sich etwas anderes einfallen lassen. Doch wenn er denen jetzt folgte, würde es auffallen. Am besten wartet er noch etwas ab und dann wird er in einem guten Augenblick zuschlagen. Er musste nur noch den richtigen Zeitpunkt abwarten. Wenn er dann mit Pia gesprochen hatte, würde sie sicher mit ihm kommen. Sie war seine Tochter, egal wie lange sie getrennt waren. Sie war damals gerade neun Jahre alt. Sie müsste heute 18 oder schon 19 sein? Gott wie sehr er sie vermisst und wie sehr er Kim Krüger dafür hasste, dass er ihn und Pia getrennt hatte. Dafür wird sie dann später noch bezahlen… das schwor sich Arany. Seine Rache würde sehr grausam sein. Ihm war es auch egal, wie viele dabei drauf gingen. Er würde Kim Krüger zeigen, dass er nicht mit sich spielen ließ.
Pia schloss die Tür zu ihrer kleinen Wohnung auf. Seit einem Jahr konnte sie endlich tun und lassen was sie wollte. Ihre Eltern waren einfach nur streng und uneinsichtig. Pia wusste sehr wohl, dass ihre Eltern nicht ihre wahren Eltern waren. Doch an ihren Vater konnte sie sich nicht erinnern. Sie hatte erfahren, dass er ein Verbrecher war und hasste ihn dafür. Wenn er vor ihr stände würde sie es ihm wohl auch ins Gesicht sagen. Ihre Mutter war bei der Geburt gestorben und die ersten acht Jahre hatte sie eine Oma, die sich sehr liebevoll um sie kümmerte. Doch als sie neun war, starb diese an Altersschwäche. Dann war nur noch ihr Vater Goltan Arany…. Das war sein Name, doch wie sah er noch einmal aus? Sie hatte es vergessen. Sie hatte keine Fotos von ihm. Sie wusste nichts von ihm, außer dass er im Gefängnis saß und dort gehörte er auch hin. Das war ihre Überzeugung. Ihre Eltern hatten ihr einiges erzählt und sie nie im Unklaren gelassen, warum man sie adoptiert hatte. Pia war ihnen unendlich dankbar dafür. So konnte sie zu einer sehr aufgeschlossenen, selbstständigen und stolzen Frau heranwachsen. Sie hatte ein Studienplatz angenommen... Germanistik. Viele ihre Freundinnen beneideten sie deswegen. Doch Pia wollte nur ihr Leben leben. Nichts von ihrem biologischen Vater wissen. Er war für sie gestorben.
Semir hielt den Wagen vor der angegebenen Adresse und stieg mit Kim aus. Sie klingelten bei der entsprechenden Tür und eine junge hübsche Dame öffnete. „Ja bitte?“, fragte sie und sah den Besuch an. „Gerkhan…. Kripo Autobahn. Das ist meine Kollegin Kim Krüger….Frau Fresenius?“, wollte Semir wissen. Die junge Frau nickte. „Können wir einen Augenblick reinkommen… es geht um Ihren Vater…“, bat Kim. Pia sah sie erschrocken an. „Hatte er einen Unfall? Ich meine…wo ist er? Was ist passiert?“, kam geschockt. „Nein… kein Unfall. Ihr Vater will Kontakt mit Ihnen aufnehmen…“, erklärte Semir vorsichtig. „Kontakt? Sie sprechen von Goltan Arany?“, kam nun verwirrt von Pia, die die Tür frei gab. Semir und Kim traten ein, während Pia nach ihnen die Tür schloss. „Ja … es geht um Arany… er hat einen Auftragskiller auf Frau Krüger angesetzt und dieser hat unseren Kollegen ins Krankenhaus befördert, nachdem er ihn Tagelang gequält hatte…“, erklärte Semir. Er hatte die Frau als ziemlich stark befunden und wollte nicht lügen. „Das ist grausam. Aber wie kann ich helfen?“, wollte Pia wissen. „Wissen sie, wo ihr Vater ist?“, wollte Semir wissen, doch die junge Frau schüttelte nur den Kopf. „Ich habe ihn seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Und ich will meinen leiblichen Vater auch nicht sehen.“, schrie sie und war ganz verzweifelt. Semir und Kim sahen sich nur an. „Frau Fresenius, wir müssen dennoch davon ausgehen, dass er bald hier auftauchen wird. Wir würden gerne, dazu bräuchten wir allerdings ihr Einverständnis, eine Streife vor ihrem Haus postieren.“, meinte Kim, doch Pia schüttelte mit dem Kopf. „Nein, das will ich nicht. Ich will meine Freiheit... Das ist mir wichtig. Ich habe dafür schwer gearbeitet.“, meinte sie selbstsicher und sah abwechselnd von Semir zu Kim und zurück. Kim sah sie nur an. „Frau Fresenius... Pia... bitte, hören sie auf uns. Es ist wirklich das Beste für sie.“, mahnte Kim, doch die junge Frau bestand auf ihre Freiheit. „Nein, bitte nicht, Frau Krüger... ich will das nicht.“, bat sie und sah eindringlich zu Semir und Kim. Sie musste nicken. „Gut, aber dann lasse ich ihnen wenigstens meine Karte hier. Rufen sie mich an, wenn sie etwas sehen.“, bat Kim eindringlich und verabschiedete sich. Semir und die Chefin kehrten zur PASt zurück.