Am späten Nachmittag wachte Ben auf. Etwas verwirrt sah er sich um. „Hallo Herr Jäger…willkommen zurück.“ kam eine hellklingende Stimme. Ben drehte den Kopf. „Ein Engel..“ stöhnte er leise. „Nicht ganz. Nur Krankenschwester. Wie geht es Ihnen?“ wollte die junge Frau wissen. Erst jetzt konnte Ben sehen wie schön das zu der Stimme gehörende Gesicht war. „Ich habe Durst…“ kam leise von ihm. „Sie bekommen gleich etwas. Nur ein wenig Geduld. Wie geht es Ihnen?“ wiederholte die Frau. „Mir ist schlecht. Ich habe Kopfschmerzen.“ gab Ben zu. „Das regeln wir auch gleich. Ich gebe Ihnen etwas gegen die Schmerzen. Und gegen die Übelkeit hilft es ruhig liegen zu bleiben.“ erklärte sie. „Wo bin ich hier?“ harkte er nach. „Im Marienhospital. Sie werden gleich auf Ihr Zimmer gebracht. Das heißt sobald der Arzt es befürwortet hat.“ Mit Hilfe der Schwester konnte Ben seinen Durst stillen. Erst jetzt spürte er den Mullverband der seinen Kopf umrahmte. Seinen Arm konnte er nicht bewegen, die Schulter steckte ebenfalls in einer Schlinge und das Bein war verbunden. Doch Ben sah dass das unverletzte Bein in Gips lag und sah erstaunt zur Krankenschwester. „Das Bein ist gebrochen.“ erklärte sie sofort. Beim Betrachten der Verbände kam die Erinnerung zurück. Semir! Er hatte ihn befreit und war in das Loch was Rufus Parker gemacht hatte gestürzt. „Wo ist Semir? Wo ist mein Kollege?“ wollte er wissen und setzte sich viel zu schnell auf. Die Quittung bekam er postwendend. Sein Kopf pochte plötzlich so heftig, dass er aufstöhnte. „Liegen bleiben! Er erwartet Sie bereits auf Ihrem Zimmer.“ lächelte sie. Ben nickte und atmete tief durch um die Übelkeit zu bekämpfen. „Wie heißen Sie?“ harkte er nach. „Ich bin Julia...“ stellte sie sich vor und wies auf ihr Namensschild. „Julia...ein sehr schöner Name.“ schwärmte Ben. Die Krankenschwester lachte auf. „Das sagt mein Mann auch immer.“ gab sie zu. „Oh...“ machte Ben. Er ließ sich das Kissen aufschütteln doch auch hier spürte er auch die Übelkeit aufkommen. Diesmal so heftig das er sich erbrach. „Entschuldigung...“ sagte er leise als es vorüber war. „Ist schon okay….bleiben Sie liegen..“ empfahl Julia. Ben schloss die Augen und konzentrierte sich dieses sonderbare Gefühl im Magen zu bekämpfen. Nur wenig später kam der Arzt.
„Guten Tag Herr Jäger. Wie geht es uns?“ wollte dieser wissen. „Mir ist übel. Besonders wenn ich mich aufrichte.“ erklärte Ben. „Das ist die Folge der Gehirnerschütterung. Wir konnten die Pfeile ohne größere Schäden entfernen. Allerdings haben Sie eine beginnende Sepsis und die muss mit Antibiotika behandelt werden. Sind Sie gegen ein solches Medikament allergisch?“ wollte der Arzt wissen. Ben dachte kurz nach. „Nein. Ich denke nicht.“ gab er etwas unsicher von sich. „Doc…ich kann mich an den Sturz erinnern..oder besser an den Fall, aber was ist dann passiert?“ harkte Ben nach. „Sie sind in das Loch gestürzt und so hat es mir Ihr Kollege erzählt, hart aufgekommen. Sie sind mit dem Kopf auf einen Stein geschlagen und haben eine ziemlich üble Platzwunde am Kopf gehabt. Sie war ziemlich tief und ich dachte schon, dass Sie sich einen Schädelbruch zugezogen haben, aber scheinbar ist ihr Kopf sehr hart. Allerdings waren sie gute zehn Minuten ohne Bewusstsein, was allerdings auch auf den großen Blutverlust zurück schließen lässt. Zum Glück haben sie eine recht normale Blutgruppe und wir konnten den Verlust mit Konserven auffüllen. Nun müssen Sie nur noch gesund werden.“ Erklärte der Arzt. Ben sah ihn an. „Keine inneren Verletzungen?“ harkte er sofort nach. „Nein…aber das nur, weil Sie Ihren Kollegen als Prellbock genutzt hatten. Er hat zwei Rippen und ebenfalls ein Bein gebrochen. Das ist der Grund für den Gips. Das ist das einzige was gebrochen wurde.“ Lächelte der Arzt. Er sah zu Julia. „Er kann auf die normale Station. Sein Kollege wartet bereits. Zimmer 408“ hängte er an sie gerichtet an. Nur wenig später ging es für Ben die Reise im Bett durch das Krankenhaus an. Er schloss die Augen und versuchte noch etwas zu schlafen. „Wenn Sie Schmerzen haben, sagen Sie es nur.“ kam sofort aufmerksam von Julia. „Nein...es ist alles in Ordnung. Ich fühle mich einfach nur müde.“ gab Ben zu verstehen. „Dann sollten Sie schlafen.“ schlug Julia vor. Das Zimmer war erreicht.